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2199 - Düstere Zukunft

Titel: 2199 - Düstere Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erhöhung des hyperphysikalischen Widerstands wappnen? Vielleicht hatte der brillante Wissenschaftler Icho Tolot ja die rettende Idee. Oder könnte zumindest erklären, was damit gemeint war. Aber er würde zurückbleiben müssen wie alle anderen auch. „Wir werden uns Wiedersehen." Rhodan umarmte Atlan, verabschiedete sich von seinen engsten Freunden und winkte in die Runde.
    Dann verließen er und Mondra Diamond die Zentrale, um durch den Mega-Dom zu gehen.
    Und über Trokan zur Erde zurückzukehren.
    Als sie auf den Balkon des MegaDoms zuflogen, warf Perry seiner Begleiterin einen Blick zu.
    Wie wunderschön sie doch ist, dachte er. Obwohl er nur ihr Gesicht sehen konnte und der SERUN ihre Figur verbarg, konnte er sich jedes Detail ihres Körpers aus der Erinnerung ins Gedächtnis zurückrufen.
    Aber es waren nicht nur die körperlichen Reize, die Mondra für ihn so attraktiv gemacht hatten. Es war viel mehr gewesen, auch wenn er nie richtig herausgefunden hatte, was.
    Vielleicht sogar die sprichwörtlichen Gegensätze, die sich anzogen.
    Sie hatte ihm Halt gegeben, seine Einsamkeit mit spielerischer Leichtigkeit vertrieben. Er war fast 3000 Jahre alt; für ihn galten andere Maßstäbe als für Normalsterbliche. Doch dieser Unterschied hatte bei ihnen in der kurzen Zeit, die sie zusammen gewesen waren, keine Rolle gespielt. Sie hatte in ihm nicht den Unsterblichen gesehen, sondern ihn als Mensch und Mann akzeptiert.
    Sie setzten auf dem 120 Meter breiten Balkon des 104 Kilometer hohen Gebildes auf. Vom Pilzstamm bis zum Pilzhaubenhut umfasste der Dom 69 Kilometer; der zylindrische Stamm hatte einen Durchmesser von 23, der Hut einen von 89 und eine Höhe von 35 Kilometern. Die auskragende Pilzhutkrempe war viel weicher und eleganter geschwungen, als es bei einem gewöhnlichen Pilzdom der Fall war, und wies keinerlei scharfen Kanten auf, aber eine deutlich sichtbare Unwucht; die eine Seite der Krempe beulte sich nach oben hin stärker aus als die andere.
    Einen Moment lang verspürte Perry Besorgnis. Er konnte nur hoffen, dass Mondra der Brücke standhielt. Personen, denen die notwendige mentale Stabilität fehlte, wurden nicht selten von ihr verschlungen: Aber nicht diese Mondra Diamond, dachte er, die unglaublich gereift ist. Die nicht mehr die Frau ist, die sie vor zwanzig Jahren war. Wenn auch nur zwanzig Jahre für ihn; für sie waren nur etwa dreizehn vergangen.
    Und dieser Gedanke versetzte ihm wieder einen Stich und machte ihn traurig. Obwohl er es sich noch nicht eingestehen wollte, er ahnte, was geschehen würde.
    Rhodan war der Terraner, aber er war auch ein Mensch. Und er behielt sich das Recht vor, an sich zu denken. Selbst wenn Hismoom die universumweite Erhöhung des Hyperwiderstands angekündigt hatte - er musste mit seiner Gefühlswelt ins Reine kommen. Er würde sich den kommenden Herausforderungen stellen, aber jetzt konnte er in dieser Hinsicht nichts Konkretes unternehmen. Jetzt galt sein Interesse Mondra.
    Dann standen sie vor der Wand des Doms. Perry ergriff mit der Rechten Mondras Hand und streckte die Linke aus, an deren Gelenk er das Passantum trug. Sie drang in das Material ein, als sei es gar nicht vorhanden.
    Die Brücke in die Unendlichkeit steht dir zur Verfügung, sagte eine Stimme in seinem Kopf.
    Er nickte Mondra zu und trat den Schritt vor in einen nebelhaften Bereich, in dem nichts Substanz zu haben schien. Milchig schimmernde Schwaden umgaben ihn, drangen auf ihn ein und durch seinen Galornenanzug. Nur zu seinen Füßen wusste er festen Grund. Durch den Handschuh des Anzugs spürte er, das Mondras Hand die seine fester- umklammerte. „Es ist alles in Ordnung", sagte er rau. „Das ist normal." Er ging weiter, zog Mondra mit sich.
    Nach wenigen Schritten lichtete sich der Dunst. Ein scheinbar endlos langer, zehn Meter breiter Steg aus schimmernden Bohlen von jeweils zwanzig Zentimetern Durchmesser kam zum Vorschein, die bei näherem Hinsehen wie massives Graphit in Balkenform wirkten.
    Jenseits der Planken zogen mit einem irrlichternden Treiben Sterne, Planeten und Galaxien vorbei.
    Mondra schrie leise auf. Ihr kondensierter Atem trieb über die Bohlen hinaus und bildete eine galaxisgroße Dunkelwolke, in der es unvermittelt hell aufleuchtete, als hätte die Materie sich verdichtet und Tausende von Sonnen gezündet. „Ich glaube nur, das zu sehen", murmelte sie. „Aber das hat nichts mit dem zu tun, was wirklich dort draußen ist. Jeder nimmt die Regionen jenseits des Stegs

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