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2199 - Düstere Zukunft

Titel: 2199 - Düstere Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anders wahr..."
    „Was hast du gesehen?"
    „Als ich ausatmete, entstand eine Protogalaxis ..."
    „Ich habe eine Dunkelwolke wahrgenommen. Der optische Eindruck entspricht nicht dem, was die Brücke tatsächlich ist." Er beschleunigte seine Schritte. „Wir müssen uns beeilen, uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Noch vierzig Minuten, dann zerstört Hismoom die Brücke." Perry bezweifelte nicht, dass der Kosmokrat seine Ankündigung in die Wirklichkeit umsetzen und ihnen keine Sekunde mehr gewähren würde.
    Doch es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie das andere Ende des Stegs erreichten. Dort lag ein weiteres dunstiges Feld vor ihnen. Perry trat in den Nebel und stand unvermittelt vor einer Art Tor.
    Dreh die Brücke!, dachte er.
    Ein Knirschen ertönte, als würden sich tatsächlich schwere bewegliche Bauteile verschieben.
    Die Sekunden dehnten sich. Dann sah er eine Hochebene vor sich, auf der eine schwarze Stadt errichtet worden war. Sie erweckte eine furchtbare klaustrophobische Empfindung in ihm.
    Ihre Türme ragten aneinander gedrängt in einen grauen, wolkenverhangenen Himmel. „Frieson Eins", murmelte er. „Das falsche Tor. Dreh die Brücke!" Einen Augenblick lang fühlte er sich wie herumgewirbelt, auf den Kopf gedreht und wieder an den Platz zurückgesetzt.
    Dann sah er eine Sumpfwelt, eine Wasserwelt, darin eine karge Wüste ... „Das ist Trokan!", rief Mondra überrascht.
    Perry nickte, atmete tief aus. Trokan, der neue vierte Planet des Solsystems, die Wüstenwelt, die vor fast 100 Jahren, im April 1218 NGZ, gegen den kristallisierten Mars ausgetauscht worden war und seitdem dessen Platz einnahm.
    Gewaltsam drängte der Gedanke hoch, der Rhodan schon verwirrt hatte, als die SOL sie auf dem Mega-Dom abgesetzt hatte. Nein, als er erstmals Hismooms diesbezügliche Worte vernommen hatte.
    Der Brückenpfeiler auf Trokan war unpassierbar, wie Perry festgestellt hatte, als er 1304 NGZ die anderen Thoregon-Völker über die Brücke in die Unendlichkeit um Hilfe gegen Seelenquell bitten wollte. Sie war so stark beschädigt gewesen, dass er sie nicht benutzen konnte. Zahlreiche Bohlen fehlten, und die Stützpfeiler standen schief.
    Das Passantum hat damals die Ursache der Zerstörungen nicht gekannt, dachte Perry, aber die Überzeugung geäußert, dass die Brücke eines Tages wieder benutzbar sein wird. Ist sie nun wieder passierbar? „Ja", sagte er. „Das ist Trokan. Dreh die Brücke!"
    „Wollen wir nicht nach Trokan?" Mondras Stimme zitterte. Der Gang über die Brücke hatte sie bis ins Mark erschüttert.
    Der Schöpfung dermaßen nahe zu sein, dachte Perry, dem Universum... das kann einen um den Verstand bringen. Auch er hatte den Eindruck, die Fesseln des Menschseins abzustreifen, wenn er über die Brücke ging. Und gleichzeitig fühlte er sich unbedeutend angesichts der Größe dessen, was er sah. „Doch", sagte er. „Aber uns bleiben noch dreißig Minuten. Es wird knapp, doch ich muss es versuchen."
    „Was versuchen?"
    „Dreh die Brücke!", sagte Perry.
    Nun sah er endlich einen Mega-Dom vor sich, einen Stamm aus einem schwarzen, matten Material ohne Erhebungen, der die unteren zwei Drittel der Gesamthöhe einnahm. Dann folgte der Balkon, der sich an dieser Stelle rings um den gesamten Dom zog. Perry konnte darauf einige Gebäude ausmachen. Das obere Drittel der Gesamthöhe schimmerte in demselben silbrigen Material, das alle Pilzdome aufwiesen.
    Der Dom schwebte in einem tiefschwarzen, sternenlosen Raum. In einem extrauniversalen Raum, einem PULS - dem von DaGlausch, in den sich ES und fünf andere Superintelligenzen zurückgezogen hatten. „Komm", sagte Perry, zog Mondra mit sich und stand im nächsten Augenblick mit ihr auf dem Balkon.
    Er aktivierte sämtliche Ortungssysteme des Galornenanzugs und schaute in die absolute Dunkelheit. „ES!", rief er. „Hörst du mich? Ich muss mit dir sprechen!"
    Er wusste nicht genau, was er erwartet hatte, vielleicht das homerische Gelächter, erheitert oder abweisend, vielleicht den alten, weißhaarigen Mann, der vor ihm aus dem Nichts erschien.
    Aber nicht das. Nicht... gar nichts! „Ortung abgeschlossen", meldete der Pikosyn des Galornenanzugs. „Der PULS ist vollständig leer. Ich kann weder die Ausstrahlung der Superintelligenzen noch die Kunstwelt Wanderer anmessen."
    Rhodan atmete tief durch. Die dringend erhoffte Rückmeldung von ES würde ausbleiben.
    Und von Wanderer war nichts zu sehen. ES und der Stern von Baikolt, Nisaaru und das

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