Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2200 - Der Sternenbastard

Titel: 2200 - Der Sternenbastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Paragetha.
    Detair schob Nachtschicht, als ich ins Hospital stolperte. „Was ist mit dir, Kant? Probleme mit dem Fisch? Du siehst aus wie 'ne Leiche." Er schlug sich erschrocken auf den Mund. „Tut mir Leid, ich wollte nicht ..."
    „Lass mich in Ruhe!", kanzelte ich ihn heiser ab. „Geh zu deiner Geburt zurück!"
    Mit steifen Schritten eilte ich in mein Zimmer. Alles, woran ich geglaubt hatte, war fortgewischt.
    Meine Realität zerstört, meine Geschichte genommen. Ich schaltete das Holo meiner Eltern aus, das mich ein Leben lang begleitet hatte, und feuerte den Projektor in den Müll. Die Personen, die das Holo zeigte, waren syntronisch generierte Miniaturen. Abbilder einer Lüge, eine gefälschte Erinnerung. Es hatte niemals eine Arkonidin und einen Terraner gegeben, die aussahen wie sie. Jeglicher Gedanke, Kontakt zu Arachya und Weigel aufzunehmen, schien mir abwegig. Sie waren Marionetten wie ich.
    152 Teile des Spiels. „Mein Leben für Arkon. Was für ein Dreck!"
    In meinen Ohren rauschte es, über Stunden, und ich wurde immer aufgeregter, statt mich abzukühlen.
    Kehmi verzog sich in seinen Korb, während ich vom Fenster zur Tür wanderte, wieder zurück und das Ganze von vorn.
    Ich erinnerte mich an einen Satz von Weigel, meinem Pflegevater. Du hast ein Problem mit Autorität, Kantiran. Du wirst damit noch schwer zu kämpfen haben. Was er damals gesehen hatte, entsprach der Wahrheit. Die Bereitschaft, mein Leben für Arkon zu geben, schwand mit jeder Minute.
    Eine Stunde vor Sonnenaufgang aktivierte ich den Interkom. Die Nummer von Ascaris Villa war mir bekannt. Früher hätte ich nicht zu hoffen gewagt, dass ich durchgestellt würde. Nun wusste ich es besser.
    Ein verschlafenes Gesicht blinzelte mir entgegen.
    Das Haar war über ihrem Nacken hochgebunden. „Ich muss Euch sprechen, Erhabene", presste ich mit seltsamer, ungewollter Betonung hervor. „Sofort."
     
    *
     
    Kehmi ringelte sich um den Kragen meiner Jacke, verängstigt und verwirrt, weil er den Zustand nicht kannte, in dem ich mich befand. Mit einem Impuls stellte ich ihn ruhig.
    Das Anwesen der Mascantin lag in tiefer Dunkel-153 heit. Die Celistas ließen mich passieren. Ich war gemeldet.
    Ascari empfing mich im selben Zimmer wie beim ersten Mal. Das Licht war gedimmt, der Silberschimmer ihres Schutzfeldes hob sich gegen die dunklen Möbel ab.
    In der Hand hielt sie einen Krug K'amana, ein Heißgetränk, das dem terranischen Kaffee ähnelte. Sie trug nicht mehr als einen Morgenmantel, eine beeindruckend elegante Erscheinung trotz der Zeit, und war nach meiner Einschätzung geistig hellwach. „Sprich, Tai-Laktrote", empfing sie mich kühl. „Du hast hoffentlich einen sehr, sehr guten Grund."
    „Ihr könnt Euch darauf verlassen, Mutter. Der Grund ist gut."
    Sie brauchte eine Sekunde. Zuerst drehte sie ab - dann verhielt sie mitten in der Bewegung, machte in Zeitlupe kehrt und richtete einen brennenden Blick auf mich. „Du wirst mich nie wieder so nennen."
    „Ich werde nie wieder auf Eure Befehle hören." Schweigen. Ich fixierte sie mit einem Gefühl von brennendem Hass. Ihrem Leib entstammte ich, und die Bauchaufschneider hatten mich als Fötus aus ihr herausgetrennt. Vermutlich, um ihr die Plage einer Mutterschaft zu ersparen.
    Ascari hielt dem Blick ohne Mühe stand. „Woher weiß du es?"
    „Nach der ganzen Zeit ist es meine Sache, Fragen zu stellen."
    Ascari zuckte mit den Achseln; in einer Geste, die sie von Terranern gelernt haben musste. Vielleicht 154 von Rhodan. „Dann frag!"
    Ich holte tief Luft, mit Tränen in den Augen. Es war mir egal. „Was hat Euch bewogen, das eigene Kind wegzugeben?"
    „Treue zum Imperium und zum Imperator. Es ist meine Natur und meine Erziehung."
    „Aber ..." Ich starrte sie fassungslos an. „Kann Treue wirklich so groß sein? Bedeutet Liebe etwas für Euch?"
    „Stelle mir Fragen, die ich beantworten kann. Deine emotionalen Hülsen sind mir lästig."
    Ich ballte die Hände. Von Thereme hatte ich gelernt, was Liebe hieß. Mehr, als meine Mutter je wissen würde. „Habt ihr euch ... geliebt?"
    Ascari zischte ungläubig. „Ich und dein Vater, dieser Rhodan, wir waren in einer fernen Galaxis einen Tag lang in einem Raumschiff eingeschlossen. Wir haben es getan, und du bist das Ergebnis. So einfach.
    Erspare mir deine Duselei, wenn du kannst. - Als ich zurückkehrte, war ich eine schwangere Mascantin.
    Der Imperator gab Befehle. Bostich wollte keinen bei Hof verdorbenen Weichling. Sondern er wollte

Weitere Kostenlose Bücher