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2202 - Der Hyperschock

Titel: 2202 - Der Hyperschock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewohnten Sturm der Entrüstung auslösen würde. Der würde sich diesmal aber schnell legen, sobald die jeweiligen Techniker feststellten, dass an der Warnung etwas dran war.
    Dennoch war Perry um seinen Job nicht zu beneiden. Vermutlich war er derzeit der unbeliebteste Politiker, auch innerhalb des Parlaments.
    Auf uns würden schwere Zeiten zukommen, und das in absehbarer Zukunft. Ich versuchte mir noch nicht auszumalen, inwieweit sich die ominöse Erhöhung des Hyperwiderstands auswirken mochte. Denn die Konsequenzen, die mir auf Anhieb einfielen, waren schon schrecklich genug.
    Insofern war ich ganz froh, mich durch diese Untersuchung ablenken zu können. Auch wenn das eine Verschiebung meiner Hochzeit mit sich brachte und jede Menge Schmähungen der Öffentlichkeit.
    Ich konnte mir vorstellen, dass die Verschiebung Thema aller Trivid-Sender war und dass sicherlich nicht unbedingt positiv darüber berichtet wurde. Aber ich konnte es nicht ändern.
    Wenigstens war Fran mit an Bord, zusammen mit Startac Schroeder und Trim Marath, den beiden Monochrom-Mutanten. Der Terraner Startat hatte sich in den vergangenen Jahren als Orter und vor allem Teleporter bewährt, und der auf Yorname geborene Trim konnte uns, so hoffte ich zumindest, als Kosmospürer gute Dienste leisten.
    Myles und seine Leute waren bereits in ihre Forschungen vertieft und so gut wie nicht ansprechbar.
    Ich hielt mich in der Kommandozentrale auf und sammelte alle Berichte und Informationen. Zudem tauschte ich bisherige Erfahrungen mit den Kommandanten der anderen Forschungsschiffe aus, die in dieser kosmischen Region kreuzten.
    Die Arkoniden zeigten sich erstaunlich kooperativ. Mir war schon aufgefallen, dass viele von ihnen, je weiter weg sie vom Kristallimperium waren, aufgeschlossener und zugänglicher wurden. Ich war sicher, dass inzwischen die Anzahl der Bostich-Anhänger geschrumpft war. So wird sein Beliebtheitsgrad sicher noch weiter sinken, wenn die Katastrophe schließlich da sein wird.
    Denn Bostich hat unsere Strategie der vergangenen Jahre für einen aggressiven Wirtschaftsvorsprung genutzt und sich vor allem in der Öffentlichkeit häufig über die „Phantastereien" des „Propheten Rhodan" lustig gemacht. Selbst wenn er umdachte, war es womöglich schon zu spät.
    Das Beben hatte inzwischen nachgelassen, und die gravomechanischen Stoßfronten stellten für uns keine Gefahr dar. Aber wir wussten natürlich nicht, ob es dabei blieb.
    Ich sah auf, als Trim zu mir in die Zentrale kam. „Ich glaube, ich spüre etwas", sagte der Mutant zu mir.
    Das war eine sehr diffuse Aussage, die ich bei jedem anderen hinterfragt hätte, nicht aber bei dem Kosmospürer. Er konnte seine Eindrücke selten in verständlichen Worten für Außenstehende nachvollziehbar machen.
    Man musste abwarten, auf alles gefasst sein und auf seine Anweisungen sofort reagieren. „Nimm bitte Platz!", forderte ich ihn auf und wies auf einen freien Kontursessel in meiner Nähe. „Wenn du etwas brauchst ..."
    „Danke, nicht nötig. Lass mich einfach nur hier sitzen und mich konzentrieren."
    Er lehnte sich zurück und sank dann in sich zusammen. Seine großen dunklen Augen bekamen einen glasigen Ausdruck wie bei einer Trance.
    Er begann leise, monoton zu summen, was einige Besatzungsmitglieder, die Trim Marath noch nie im Einsatz erlebt hatten, sichtlich irritierte. Der Kopf sank leicht auf die Seite, seine auf den Lehnen ruhenden, dicht behaarten Hände zuckten hin und wieder.
     
    *
     
    Nicht nur ich fuhr zusammen, als Trim plötzlich einen Schrei ausstieß.
    DerKörper des Mutanten wurde hochgeschleudert und fiel wieder zurück, als hätte er soeben einen Stromschlag erhalten.
    Dann hob er eine zitternde Hand und versuchte zu sprechen, doch er brauchte mehrere Sekunden, bis er mit schriller Stimme einigermaßen verständlich hervorbrachte: „Kurs ändern! Wir müssen zurück! Sofort!"
    Die Mannschaft war von mir angewiesen worden, rasch zu reagieren, ohne lange zu hinterfragen, und handelte jetzt vorbildlich. Augenblicklich wurde mit dem ENTDECKER-Riesen ein scharfes Bremsmanöver durchgeführt und in die Gegenrichtung beschleunigt. „Da ist etwas!", rief Marath. „Eine Metagrav-Etappe einleiten, schnell!"
    „Wie weit?", kam von irgendwoher eine knappe Frage. „Wenige Lichtmonate, das genügt ...
    Moment, ich helfe mit dem Kurs ..."
    Die Finger seiner rechten Hand flogen über die Sensorfelder seines Terminals.
    Als wir wieder in den leeren Raum zurückkehrten,

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