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2202 - Der Hyperschock

Titel: 2202 - Der Hyperschock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein, Perry. Wir haben uns zwar fast zwei Jahrzehnte darauf vorbereitet, aber dennoch müssen wir erst alles auf uns zukommen lassen, damit wir überhaupt wissen, wie wir reagieren können. Der Versuch, die meisten Systeme wirtschaftlich autark machen zu wollen, ist zwar sehr löblich, treibt die gesamte LFT irgendwann aber in den Ruin."
    „Es wäre nicht das erste Mal", versetzte Rhodan mit einer ungeduldigen Geste. „Mir geht es um die zig Milliarden Leben, die in Gefahr sind. Das Leben findet immer einen Weg, solange die Umweltbedingungen noch einigermaßen stimmen. Und solltest du eine wirtschaftliche Übermacht der Arkoniden befürchten, so; werden sie genauso in diese Situation kommen wie wir und ihren Vorsprung schnell wieder verlieren. Noch dazu, da ihre Systeme nicht darauf vorbereitet sind, eventuell wieder in die Steinzeit zurückzufallen. Und ich werde sogar noch weiter gehen."
    „Was hast du vor?", fragte Myles mit hochgezogener Augenbraue. >Ich werde einen Residenten-Erlass herausgeben, der im Bereich der LFT ab sofort jeglichen Transmitter-Personenverkehr untersagt."
    Myles schnappte nach Luft. „Verzeih mir, Perry, aber das kannst du nicht umsetzen. Willst du dich bei jedem einzelnen LFT-Bürger unbeliebt machen? Sie werden die Vertrauensfrage im Parlament stellen und dich absetzen. Hast du eine Vorstellung, welche Billionen Verluste das bringt?
    Und nicht nur das, du reißt Familien auseinander, bringst das gesamte gesellschaftliche Leben durcheinander ... nein. Das ist nicht zu machen. So geht das nicht, auch wenn ich verstehe, was dir am Herzen liegt - aber das kann ich nicht unterstützen."
    Rhodans Nasenflügel blähten sich leicht auf. Diese Bewegung drückte seine Ungeduld aus. „Natürlich werden die meisten diesen Erlass nicht befolgen, das weiß ich ebenso", sagte er ,unwirsch. „Wie viele Systeme gibt es in der LFT? Über dreitausend fest angeschlossene und fast zweitausend assoziierte, nicht wahr? Ich habe gar keine Möglichkeit zu kontrollieren, weder finanzieller noch personeller Art, ob der Befehl befolgt wird oder nicht. Und ich kann es auch nicht unter Strafe stellen, denn das würde Prozesse nach sich ziehen, die uns tausend Jahre lang beschäftigen."
    Der Terraner holte tief Luft. Ich habe die Menschheit zu den Sternen geführt, dachte er. Die Menschen setzen auf mich. „Aber ich muss etwas unternehmen, verstehst du? Dieser Erlass muss deutlich machen, wie ernst die Situation ist, eine ernst zu nehmende Warnung sein. Und ich weise gleichzeitig ausdrücklich darauf hin, dass keine finanzielle Haftung übernommen wird, sollten die Transmitter trotzdem in Betrieb bleiben. Keine Schadenersatzforderungen, keine Haftpflicht. Diejenigen, die den Betrieb weiter laufen lassen, müssen überall auf mögliche Gefahren hinweisen, unter Ausschluss aller rechtlichen Schritte. Jeder muss wissen, in welche Gefahr er sich begibt, und entscheiden, ob er das Risiko eingehen will - aber das liegt dann allein in seiner Verantwortung."
    Myles ließ sich das durch den Kopf gehen, wie man seiner grübelnden Miene ansah.
    Dann meinte er mit einem schwachen Lächeln: „Ich beneide dich um deinen Job wahrlich nicht, Perry. Aber, wie du hin und wieder so schön sagst, einer muss ihn ja tun, und du bist es gewohnt. Du hast dich dieser Position ebenso verschrieben wie ich meiner Wissenschaft."
    „Wir sind, was wir sind, Myles. Die Unsterblichkeit ist eine Aufgabe, kein Geschenk. Schick mir deinen ausführlichen Bericht. Ich lasse in den nächsten Tagen eine Konferenz anberaumen, in der wir das weitere Prozedere erörtern."
    „So verbleiben wir, Perry. Bis dann."
     
    *
     
    Auf dem Weg von einer Besprechung zur nächsten Pressekonferenz schaute Reginald Bull in seinem Arbeitszimmer vorbei. Allmählich bereute er die Sache mit der Hochzeit: Das in die Öffentlichkeit getragene Ereignis fing an, immer weiter auszuufern.
    Selbstverständlich war es bei der derzeitigen politischen Lage von enormerBedeutung,sichbürgernahzuzeigen.AberweraufderStreckeblieb, waren er und Fran.
    Obwohl Fran in ihrer Eigenschaft als TLD-Leibwächterin allerhand gewohnt war und es mit dem ihr eigenen trockenen Humor nahm.
    Als wäre es genauso geplant gewesen, kam in diesem Moment eine Meldung mit absoluter Priorität herein, die in wenigen Worten nüchtern von einer Katastrophe sprach: Ein Hypersturm mit Werten um die 100 Meg zog rings um das Solsystem auf.
    Dieser Wert bedeutete nichts anderes, als dass bisherige Werte weit

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