2202 - Der Hyperschock
es mir ausreden will, desto mehr begreife ich, dass es der einzige und richtige Weg ist. Ich finde, ich habe ein Anrecht darauf zu, wissen, wer mein Vater ist. Wie er ist. Und er soll verdammt noch mal wissen, dass er einen Sohn hat, und sich zu mir stellen, gleich wie!
Das wäre zugleich meine Rache.
Bostich wäre selbst mit Zellaktivator vermutlich dem Herzinfarkt nahe, wenn er erführe, dass ich zu seinem schlimmsten Feind übergelaufen bin! „Also gut, mein kleiner Welpe", seufzt Mal, „ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass es bereits beschlossene Sache ist und es keinen Sinn hat, zu diskutieren. Dich zu überzeugen, wie idiotisch dein Plan ist. Und ich wäre ja ein schöner Freund, wenn ich jetzt aussteigen würde. Also mache ich mit. Aber ich hoffe ganz ehrlich, dass du weißt, was du tust."
Das, ganz ehrlich, hoffe ich auch
4.
Zwischenspiel „Hallo, Perry", erklang Myles Kantors vertraute Stimme, und sein holographisch projizierter Kopf schwebte über dem Arbeitstisch des Residenten. „Kann ich dich kurz stören?"
Perry lächelte. „Du störst nie, Myles, außer wenn du mich mit langen wissenschaftlichen Berichten totschlagen willst."
Der Hyperphysiker .blies eine blonde Haarsträhne aus der Stirn. „Hoppla", sagte er und zwinkerte mit einem Auge. „Erwischt. Aber ich fürchte, das wirst du dir anhören müssen. Wenigstens dieses eine Mal."
„Ich kann es doch ebenso gut lesen."
„Kannst du, wirst du aber nicht. Ich kenne dich. Also finde dich damit ab, da musst du nun durch."
Myles Kantor hielt sich im Forschungszentrum Merkur-Alpha auf.
Auf dem sonnennächsten Planeten des Solsystems leitete er die „Koordinierungszentrale zur Erforschung der Hyperimpedanz", die auch als „Volcan-Center" oder kurz „Volcan" bezeichnet wurde. Seine Aufgaben waren derzeit vor allem Experimente und Forschungen zum Thema „Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstands".
Ein sehr frustrierendes Thema, wie Perry Rhodan wusste, denn Erkenntnisse lagen noch nicht sehr viele vor.
Dennoch hatten die Wissenschaftler erhebliche Ressourcen der Großsyntronik NATHAN zur Verfügung gestellt bekommen, die in den vergangenen Jahren zum Teil auf biopositronischen Standard umgerüstet worden war. „Leg los, Myles!", forderte Perry Rhodan den Wissenschaftler auf. „Es hat begonnen, Perry", verkündete Myles Kantor in knappen Worten das Ergebnis seiner Forschungen. „Noch ist es eine kaum merkliche Veränderung gewisser Naturkonstanten des Hyperkontinuums .Aber für die Erzeugung von hyperenergetischen Wirkungen in einem bestimmten Frequenzbereich verzeichnen wir einen signifikanten Anstieg der dazu benötigten Energiemenge, bei gleichzeitig beschleunigter Auslaugung der verwendeten Hyperkristalle. Wir wissen nicht, ob sich die hyperresistorische Energieschwelle bei einem festen Wert einpendeln oder weiter erhöhen wird.
Messungen des Meganon-Faktors zeigen überdies, dass die Kalup-Hef-Korrelation immer weiter auseinander klafft."
„Was vermutlich mit noch nicht absehbaren Folgen verbunden sein dürfte." Rhodan stützte grübelnd den Kopf auf die Hand. „Kannst du vorsichtige Voraussagen treffen, wie sich die Dinge weiter entwickeln?"
Myles Kantors Stirn zeigte Sorgenfalten. „Momentan sind die aggregatabhängigen Überlichtfaktoren galaxisweit um bis 2;u sieben Prozent reduziert. Auch die Ferntransmitterunfälle, Störungen des Hyperfunks und das vermehrte Auftreten extrem starker Hyperstürme hängen damit zusammen. Skorgon Taion, der Verschleierte Riese, der uns damals vom
8.
auf den 9. März 1246 NGZ heimsuchte, und den Bostich als Impuls für die Ausrufung des Göttlichen Imperiums nutzte, wird, salopp ausgedrückt, bald nur noch als lächerlich kleiner Pupser angesehen werden, im Vergleich zu dem, was uns erwartet."
Rhodan erinnerte sich an diesen Hypersturm. Er hatte' vor Jahren für große Unruhe in der Galaxis gesorgt und hatte mehrere Ereignisse der jüngeren Geschichte ausgelöst. „Aber ihr wisst nicht, ob diese Phänomene nur vorübergehend sind, ob es zu anderen Problemen kommt ..."
„Leider nein. Wir können mit Sicherheit sagen, dass es geschieht. Aber die Auswirkungen sind noch nicht absehbar."
„Wir müssen uns auf das Schlimmste gefasst machen", sagte Rhodan nachdenklich. „Denn schließlich geht es den Kosmokraten darum, das Leben an sich in seiner Ausbreitung zu behindern. Somit stehen wir erst am Anfang der Katastrophe."
Myles seufzte. „So wird es leider
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