Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2204 - Planet der Mythen

Titel: 2204 - Planet der Mythen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
pfeilschnell ins Wasser herab. Wellen schlugen gegen das Boot, ließen es steil aufsteigen und brachten es beinahe zum Kentern. Zweimal musste Rhodan Atlan festhalten, sonst wäre der Arkonide über Bord gegangen.
    Jenseits der Brandung war das Wasser ruhiger, und die Wellen waren kaum zu spüren. Im Westen breitete sich der Ozean endlos aus, wurde nur begrenzt durch einen roten Horizont.
    Im Osten zog sich die Küste des Landes Keyzing bis weit nach Süden.
    Von den dreihundert Kilometern nach Ptumak hatten sie bis jetzt ungefähr zwanzig geschafft.
    „Neun Tage", sagte Rhodan, während er interessiert einen kleinen Fischschwarm beobachtete, der am Boot vorbeischwamm. „Dann sollten wir Ptumak erreicht haben."
    „Wenn nichts dazwischenkommt."
    Atlan klang pessimistisch.
    Rhodan vermutete, dass sein Extrasinn alle Katastrophen aufgezählt hatte, die auf dem Ozean eintreten konnten. Manchmal war er froh, nur die eigene Stimme in seinem Kopf zu hören.
    „Wir sind bis hierhin gekommen, wir schaffen auch das", antwortete er.
    „Und dann kümmern wir uns um die erste Priorität."
    In der Langeweile der Höhle hatten sie ihren Plänen Prioritäten zugeordnet. Auf Platz eins stand die Rückkehr in die Milchstraße. Es war wichtiger als alles andere herauszufinden, was dort in den letzten Wochen geschehen war.
    Rhodan versuchte sich keine Sorgen über die Ereignisse in der Milchstraße zu machen. Er konnte ohnehin nichts daran ändern.
    Platz zwei nahm die Frage nach der Bedrohung ein, die Lotho Keraete für so wichtig gehalten hatte, dass er sie in höchster Not Rhodan ins Ohr flüsterte. Was war die Bastion von Parrakh? Die Antwort darauf kannte Keraete, doch der lag tief im Eis.
    Die Vay Shessod hatten kein Werkzeug für eine Bergung besessen. Rhodan hoffte, dass sie in Ptumak eine Rettungsexpedition zusammenstellen konnten.
    Ihre dritte und letzte Priorität betraf das Geheimnis, das den Sternenozean von Jamondi umgab. Wieso stellte dieser Sternhaufen im Inneren des Hyperkokons eine Bedrohung für die Milchstraße dar?
    Die einzigen Hinweise, die sie bis jetzt bekommen hatten, bestanden aus einem Traum und einer Legende.
    Das war etwas dürftig.
    Es wirkte auf Rhodan beinahe lächerlich, in dieser Situation solche Pläne zu schmieden. In der Milchstraße waren er und Atlan für Milliarden von Leben verantwortlich und trafen Entscheidungen, die ganze Galaxien verändern konnten und über Krieg oder Frieden entschieden.
    Hier im Land Keyzing waren sie nur zwei Männer in einem primitiven Boot, die geschenkte Kleidung trugen und kaum ohne fremde Hilfe überleben konnten. Vor allen anderen Plänen musste ihre erste Priorität das eigene Überleben sein.
    Der Fischschwarm neben dem Boot befand sich jetzt dicht unter der Oberfläche und wirkte gar nicht mehr so klein. Gelegentlich durchstieß eine Rückenflosse das Wasser. Rhodan schätzte, dass jeder Fisch rund dreißig Zentimeter lang war. Als Abendessen war er geräuchertem Keyzenfleisch in jedem Fall vorzuziehen, Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da breiteten die Fische bereits ihre Flossen aus und starteten aus dem Wasser in die Luft. Fasziniert sah Rhodan zu, wie sie eine lange Kurve flogen. Ihre nassen Schuppen leuchteten in der Sonne wie flüssiges Gold.
    Sie drehten sich, flogen jetzt genau auf das Boot zu. Ihre Mäuler waren aufgerissen, die Zähne darin spitz und messerscharf.
    „Pass auf!", schrie Rhodan.
    Atlan reagierte, ohne zu zögern. Er riss das Paddel hoch, schlug damit nach den Fischen. Jeder Treffer war ein knackender feuchter Laut, der von Blutspritzern begleitet wurde.
    Hinter ihm war Rhodan aufgestanden und stand jetzt breitbeinig in dem schmalen Boot. Er hielt das Paddel wie einen Baseballschläger. Jeder Schlag schleuderte einen Fisch meterweit über das Wasser.
    Das Boot wackelte, machte es beinahe unmöglich, das Gleichgewicht zu halten. Um die zwei Männer brodelte der Ozean.
    Atlan sah dunkle Flossen zwischen den Wellen auftauchen. Vögel, deren Schnäbel so breit wie Froschmäuler waren, stießen aus dem Himmel herab und schnappten die toten Fische noch im Flug. Ab und zu schossen Tentakel aus dem Wasser und rissen die tief fliegenden Vögel zu sich unter die Oberfläche. Atlan sah Saugnäpfe, die so groß wie sein Handteller waren.
    Du solltest einen Sturz ins Wasser vermeiden. Der Extrasinn warnte vor dem Offensichtlichen.
    Ich hatte nicht vor zu stürzen, antwortete Atlan.
    Doch das war gar nicht so leicht: Nicht nur die

Weitere Kostenlose Bücher