Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2204 - Planet der Mythen

Titel: 2204 - Planet der Mythen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Wellen stießen gegen das Boot, sondern auch große Fische, die dicht darunter schwammen und auf.
    Beute hofften.
    „Wir müssen weg, bevor wir umkippen und sinken!", rief Rhodan über den Lärm der schreienden Vögel und das Klatschen des Wassers hinweg.
    „Gib mir Deckung!"
    Er hockte sich auf den Boden und tauchte das blutige Paddel ins Wasser.
    Atlan stellte sich vor ihn, das eigene Paddel hoch erhoben. Ein Großteil des Schwarms trieb bereits tot im Ozean, der Rest war abgetaucht. Man konnte ihre Schemen unter der Oberfläche erkennen.
    Sie schwammen vom Boot weg, stiegen dann jedoch wieder in die Luft. Atlan schätzte, dass es dreißig Fische waren, die einen zweiten Angriff wagten.
    Seine Schläge waren knapp und präzise. Hinter ihm duckte sich Rhodan, während er versuchte, das Boot aus dem aufgewühlten Wasser zu bringen. Zwei Fische hatten sich in seinen Fellmantel verbissen. Atlan streifte sie mit dem Paddel ab und trat auf ihre Köpfe.
    Nur eine Hand voll Fische entgingen seinen Schlägen und tauchten wieder in den Ozean ein. Das Wasser wurde ruhiger, als Opfer und Nutznießer des Kampfes hinter dem Boot zurückblieben.
    Atlan warf einen Blick auf die Fische, die tot oder sterbend um ihn herum lagen. Ihr Blut klebte auf Mänteln und Keyzenhäuten.
    „Wenigstens", sagte Rhodan und tippte einen Fisch mit dem Stiefel an, „haben wir unsere Speisekarte etwas erweitert."
    Atlan nickte. Nach drei Wochen war alles besser als Keyzenfleisch.
    Sie blieben bis kurz vor Sonnenuntergang auf dem Wasser. Es war kalt und windig, doch am Himmel waren nur wenige Wolken zu sehen. Zumindest an diesem ersten Tag ihrer Reise blieben die Eisstürme aus, vor denen Kem Shar gewarnt hatte.
    Die ständig gleichen Bewegungen des Paddelns lullten den Geist ein und machten ihn träge. Atlan versuchte sich auf seine Umgebung zu konzentrieren, doch nach einer Weile war selbst die ungewöhnlich große Artenvielfalt nicht mehr interessant.
    Dabei gab es einiges zu sehen, wenn man sich die Mühe machte. Neben den Fischschwärmen, die durch das Wasser glitten, und den Raubvögeln, die pfeilschnell hinabtauchten und mit einem Fisch im Schnabel an Land zurückkehrten, bevölkerten zahlreiche andere Wesen diesen Ozean. Manche waren auf Fische spezialisiert, wie die aalähnlichen schwarzen Räuber, deren Kopf voller Harpunen saß, die sie auf Fischschwärme abschossen. Andere nahmen Vögel ins Visier.
    Atlan hatte eine Art Gigantrochen gesehen, dessen silbern gemusterter Rücken einen Fischschwarm imitierte. Vögel, die sich darauf stürzten, prallten gegen die steinharte Oberfläche und brachen sich das Genick. Der Rochen verschluckte seine tote oder bewusstlose Beute mit einem Bissen.
    Atlan erwachte schließlich aus seiner Lethargie, als er eine Bucht sah, auf deren Sandstrand die Wellen sanft ausliefen.
    „Lass uns hier übernachten", sagte er.
    Hinter ihm drehte Rhodan mit Hilfe seines Paddels das Boot und steuerte es auf die Bucht zu. Atlan wartete, bis er den Sand unter sich knirschen hörte, bevor er ins Wasser sprang und das Boot an Land zog. Das Meer war kalt, aber nicht so eisig, wie er gedacht hätte. Vielleicht erklärte das die Artenvielfalt.
    Die Zelte der Vay Shessod ließen sich mit nur wenigen Handgriffen aufbauen. Das Feuer aus getrocknetem Keyzendung und Torf roch zwar nicht sonderlich gut, wärmte aber. Atlan schnitt einen Fisch in Scheiben, steckte ein Stück auf seine Messerklinge und begann es über dem Feuer zu grillen.
    „Denkst du gelegentlich an die Humanoide aus dem Traum?", fragte Rhodan nach einem Moment. „Ich sehe sie manchmal vor mir, wenn ich die Augen schließe."
    Atlan nickte. „Ich sehe sie auch. Es muss sich um ein telepathisches Phänomen handeln, entweder ein natürliches oder ein künstliches."
    „Ein natürliches Phänomen, das uns beiden das gleiche Traumbild zeigt, obwohl weder Terraner noch Arkoniden auf dem Planeten heimisch sind?"
    Rhodan klang skeptisch. Atlan konnte ihm das nicht übel nehmen.
    „Das ist recht unwahrscheinlich", gab er zu, „aber immer noch wahrscheinlicher als die Annahme, jemand habe uns diese Bilder gezielt .übermittelt. Das würde bedeuten, dass diese Person den Absturz inszeniert hätte, ihn so kontrollierte, dass wir ausgerechnet in Keyzing landeten und genau den Weg gingen, der uns in die Nähe eines solchen Emitters bringen würde. Das halte ich für fast unmöglich."
    Rhodan biss ein kleines Stück Fisch ab und kaute vorsichtig. Dann nickte er und aß den

Weitere Kostenlose Bücher