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2204 - Planet der Mythen

Titel: 2204 - Planet der Mythen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er.
    „Ein Boot." Rhodan steckte die Hände in die Hosentaschen und ging um das kanuähnliche Gefährt herum.
    Es bestand aus Keyzenknochen, über die man Keyzenhaut gespannt hatte. Zwei Paddel, die man ebenfalls aus Haut und Knochen hergestellt hatte, lagen im Inneren.
    „Ein Boot", bestätigte Kem Shar.
    „Shar Kelem und Rif Kotol haben es gebaut, um euch für ihre Rettung zu danken. Der Sturm wird bald nachlassen. Dann könnt ihr damit bis zur Stadt fahren."
    Rhodan warnte Atlan mit einem Blick vor einer abfälligen Bemerkung.
    Die beiden Vay Shessod mussten viel Arbeit in den Bau des Boots investiert haben, um es innerhalb eines Tages fertig zu stellen. Das Ergebnis war zwar nicht sonderlich beeindruckend, schwamm jedoch zumindest. Eine Fahrt auf dem Wasser würde kürzer und angenehmer sein als ein Marsch durch die Berge.
    „Ich danke euch für eure Großzügigkeit", sagte Atlan höflich. „Wir werden unser Ziel dank dieses Boots schnell und sicher erreichen."
    Sein fotografisches Gedächtnis verschaffte ihm ein mittlerweile umfangreiches Vokabular, um das Rhodan ihn beneidete. Die beiden Vay Shessod streckten die Nasen in die Luft, um ihre Zufriedenheit mit dieser Antwort zu signalisieren.
    Kem Shar nickte übertrieben. „Dann ist es beschlossen. Wir werden euch Vorräte und Waffen besorgen., Der Weg nach Ptumak ist nicht ungefährlich und ..."
    „Ptumak ist nicht ungefährlich", unterbrach Hanan Vos, der ein wenig abseits stand und sich bisher erstaunlich ruhig verhalten hatte. „Vor über zehn Jahren bin ich dort einem achtarmigen Mann begegnet ..."
    Rhodan blendete die Geschichte aus. Nach den Schilderungen der Vay Shessod lag Ptumak weiter südlich an der Küste. Vermutlich war die Stadt nicht mehr als ein kleiner Handelsstützpunkt, auch wenn die Jäger immer wieder von ihrer Größe sprachen.
    Es hatte eine Weile gedauert, bis Rhodan begriffen hatte, dass dort auch Vay Shessod lebten, die jedoch bei ihren Vay Shessod als verweichlicht galten.
    „... den ich kannte. Der hatte sogar schon mal einen Kybb-Cranar gesehen ..."
    Rhodan sah auf. Er hatte den Namen schon mehrmals gehört, konnte ihn aber nicht zuordnen. „Was ist Kybb-Cranar?", fragte er.
    Hanan Vos drehte sich zu ihm. Er schien hocherfreut und sogar ein wenig überrascht zu sein, dass jemand seiner Geschichte zugehört hatte.
    „Die Kybb-Cranar herrschen auf unserer Welt, die sie Baikhal Cain nennen. Mein Freund in Ptumak hat erzählt, dass sie Dinge aus dem Boden ausgraben, äußerst wertvolle Dinge, mit denen nur sie etwas anfangen können."
    „Diese Kybb-Cranar", hakte jetzt auch Atlan nach, „kommen sie von eurer Welt oder sind sie Fremde wie wir?"
    Hanan Vos leckte sich über die Schnauze. „Sie sind Fremde, aber sie leben schon lange auf unserer Welt.
    Früher gab es nur Vay Shessod, doch dann kamen andere. Die Kybb-Cranar gehören dazu. Sie sind die Mächtigsten. Sie bestimmen über die Welt."
    Sein Grinsen wirkte beinahe menschlich. „Aber die Schildwache haben sie auch nicht gefunden. Dazu reicht ihre Macht nicht."
    Kem Shar ergriff seinen Arm. „Es steht dir nicht zu, diese Geschichte zu erzählen. Wenn die Fremden es wünschen, wird Vernon Sal entscheiden, ob sie die Legende hören dürfen."
    „Wir wünschen es", sagte Rhodan.
    Je mehr sie über den Planetenüber Baikhal Cain - erfuhren, desto eher würden sie seine Bewohner verstehen.
    Selbst wenn die Legende nur ein Märchen war, würde sie zumindest die Zeit am Feuer vertreiben.
    „Dann kommt!" Kem Shar ging vor und ließ einen sichtlich beleidigten Hanan Vos zurück. Die anderen Jäger schlossen auf. Gemeinsam betraten sie die Höhle. Vernon Sal saß an einem der beiden Feuer und grillte Keyzenfleisch in den Flammen. Ein Metalltablett, das so aussah, als sei es ursprünglich Teil eines Schlittens gewesen, stand neben ihm am Boden. Sorgfältig breitete er das gegrillte Fleisch darauf aus, wendete es in einem Gewürz, von dem Rhodan wusste, dass es nach Minze schmeckte. In der Höhle stank es nach verbranntem Fett und Rauch.
    Die Vay Shessod behandelten Vernon Sal mit großem Respekt und ausgesuchter Höflichkeit. Er war nicht der Älteste unter, ihnen, das war vermutlich Hanan Vos, galt jedoch als weise und gerecht.
    Kem Shar ging neben ihm in die Hocke und flüsterte ein paar Worte in sein Ohr. Vernon Sal sah Rhodan und Atlan aus seinen tiefblauen Augen einen Moment an, bevor er ihnen einen Platz am Feuer anbot.
    „Wenn man in Keyzing lebt", begann er, „glaubt

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