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2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Keine Spur von irgendwelchen Eingeschlossenen. Dafür nahm er einen scharfen Luftzug wahr. Das sicherste Zeichen dafür, dass dieser Stollen zu einem Schacht führte, der ins Freie mündete. Doch das war im Moment nicht von Interesse. Zuerst mussten sie die Verschütteten finden.
    Er befahl den Motana, die Öffnung zu vergrößern und zu ihm herabzusteigen.
    Rhodan grub wie ein Besessener weiter.
    Er merkte nicht einmal, ob er müde war und ob er gar kurz vor dem Zusammenbruch stand. Er würde jedenfalls bis zum Umfallen weitergraben.
    Als sie in dem Stollen zwei Meter tief gelangt waren, vernahm Rhodan keine Klopfzeichen mehr. „Schneller graben!", rief er. „Wir müssen uns beeilen. Sonst sind sie alle tot!"
    Wenn sie es nicht schon sind! Was für ein entsetzlicher Gedanke. Das durfte einfach nicht sein.
    Rhodan spürte allmählich, wie seine Arme taub wurden. Sie gehorchten ihm nicht mehr. Etwas griff nach seinem Geist und lähmte ihn. Er lehnte sich gegen die Wand und rutschte daran kraftlos hinunter.
    Fremde Gedanken drangen in seinen Geist. Er sah Bilder aus den Tiefen des Heiligen Berges. Durch die Augen irgendeiner Kreatur, die sich durch Spalten und Kamine zwängte ... immer auf der Jagd nach dem begehrten Stoff... dem Elixier des Lebens ... dem köstlichen Etwas, das die Hölle des Heiligen Berges zu überdauern half... dieses kostbare Etwas war nicht der Schaumopal, nicht dieser Blut der Veronis genannte Hyperkristall, es war etwas viel Flüchtigeres, das entschwand, wenn man es nicht rechtzeitig einfing ... Du musst schnell sein und es gierig einschlürfen, inhalieren, noch bevor diese flüchtige Köstlichkeit verdampfen kann ...
    Was waren das für seltsame Gedanken?
    Sie waren so dominierend, dass sie Rhodans eigenen Willen brachen. Ihm die Bereitschaft suggerierten, sich aufzugeben.
    Und das ihm, einem Mentalstabilisierten!
    Plötzlich war der Spuk vorbei, und Rhodan hätte sich wieder frei bewegen können. Aber er war zu müde dazu. Sein ganzer Körper war von Krämpfen befallen. „Da bewegt sich etwas !", hörte er einen Motana rufen. „Wir haben einen Überlebenden."
    Rhodan atmete befreit auf. Irgendwann später tauchte Atlans Gesicht vor ihm auf. Er war völlig verschmutzt, sein Bart war dunkel, wie verrußt, aber Rhodan nahm den rötlichen Schimmer cher Arkonidenaugen wahr.
    Der Terraner lächelte glücklich, Atlan war gerettet. „Du glaubst nicht, was ich erlebt habe", sagte Atlan ernst
     
    8.
     
    Atlan
     
    Das exponierte Gebiet war in Wirklichkeit in einem viel schlimmeren Zustand als auf der Karte, verzeichnet. Der Boden eines Stollens war so instabil, dass er nicht einmal mehr das Gewicht eines Mannes ausgehalten hätte. Die Motana, die hier arbeiteten, bewegten sich ausschließlich entlang der Wände. „Dieser Stollen muss sofort geräumt werden", verlangte Atlan. „Wieso verlangst du das von uns?", wollte ein Motana von ihm wissen. „Weiter vorne ist eine fette Ader Schaumopal."
    „Wenn wir nicht sofort etwas unternehmen, stürzt euch die ganze dicke Ader auf den Kopf", beschied ihm Atlan.
    Es bedurfte noch einiger energischer Worte, um die Motana dazu zu bringen, den Stollen zu räumen. Atlan ließ die Motana zuerst Querverstrebungen über dem Boden legen, auf denen die Stützpfeiler aufgesetzt wurden. Die Motana hatten Erfahrung in dieser Arbeit, und sie kamen rasch voran. Atlan rechnete sich gute Chancen aus, dass sie noch in dieser Schicht die wichtigsten Sicherungsmaßnahmen abschließen konnten.
    Aus den Tiefen des Heiligen Berges drang ein Rumoren, das von Gesteinsverschiebungen kündete. Irgendwann legten sich zu Atlans Erleichterung die beunruhigenden Geräusche wieder Ein Zuukim-Führer erschien und rief ihnen zu: „Macht euch auf einiges gefasst! Die Tiere sind überaus nervös. Es scheint sich unter uns einiges zusammenzubrauen."
    Bevor Atlan ihn fragen konnte, was er damit meinte, war der Zuukim-Führer schon wieder weiter. Atlan konzentrierte sich, aber er konnte keinen verstärkten paramentalen Druck wahrnehmen. Er entschloss sich, die Motana weiterarbeiten zu lassen.
    Der Arkonide begab sich in einen der tieferen Stollen, um dort die Lage zu sondieren. Aber auch hier war der Psi-Pegel nicht stärker. Dafür entdeckte er, dass der Stollen nach zehn Metern zugemauert war. Irgendwann hatten die Motana hier schwere Felsblöcke übereinander getürmt und die Lücken mit Beton geschlossen. Warum? Der Arkonide nahm sich vor, diesen Stollen später zu

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