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2206 - Gesang der Hoffnung

Titel: 2206 - Gesang der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beschäftigungen nach: Einige Männer nahmen einen Bock aus, wie Rhodan und Atlan sie im Wald hatten trinken sehen. Eine Gruppe Frauen beschäftigte sich mit der Pflege von Bogen und Gewehren, und überall saßen Gruppen von Kindern und lauschten Erwachsenen, die sie unterrichteten. „Hier sind eure Quartiere." Zephyda hielt vor zwei Öffnungen in den Mattenwänden an, die den kommunalen Platz begrenzten. „Wascht euch, ruht euch aus. Danach werden wir sehen, ob euch die Majestät ein zweites Mal empfängt -und wie wir euch diese Dinger abnehmen."
    Ihre Finger strichen über Atlans Krin Varidh. Atlan nahm ihre Hand, hielt sie länger als eigentlich nötig und bedankte sich.
    Rhodan stand nicht der Sinn nach Höflichkeiten oder Galanterien. Die Aussicht darauf, nach langen Wochen endlich eine sichere Zuflucht gefunden zu haben, einen Ort, an dem er ungestört war, übte einen übermächtigen Sog auf ihn aus. Er murmelte ein „Danke" und betrat sein Quartier.
    Ein einfacher Vorhang bildete seine Tür. Der Terraner konnte jeden Laut von außen hören, aber das kümmerte ihn nicht: Was zählte, war nicht die materielle Ausführung, sondern das Symbol. Er hatte eine kleine Heimat gefunden, drei Meter breit, vier Meter lang, ausgestattet mit einem einfachen Bett und einem Rohr in der Ecke, bei dem es sich um eine Dusche handeln musste.
    Rhodan überlegte kurz und entschied sich, seiner Erschöpfung einen Augenblick länger zu trotzen. Er streifte ab, was von seiner Kleidung übrig war, und stellte sich unter das Rohr. Ohne sein Zutun rann lauwarmes Wasser auf ihn herab, wusch den Schweiß und Schmutz ab und die Reste der Furcht, die Kybb-Cranar könnten ihn und Atlan doch noch fangen.
    Viele Minuten später trat Rhodan unter dem Strahl hervor und ging zum Bett, an dessen Fußende ein lederner Anzug für ihn bereitlag. Nackt ließ er sich auf das Bett sinken. Er seufzte wohlig.
    Im nächsten Augenblick schnellte er mit einem überraschten Aufschrei hoch, wirbelte herum und hob drohend die Fäuste. Unter der Decke rührte sich etwas, als zappele ein Fisch. Ein gedämpftes Singen drang unter dem Stoff hervor, dann kam der Kopf eines Kindes zum Vorschein. Es war ein Mädchen mit kurzen Haaren und grünen Katzenaugen, in denen sich Furcht und die Aufregung, ein Abenteuer zu erleben, mischten. Es hatte eine winzige, frech nach oben zeigende Stupsnase. „Bitte, tu mir nichts! Bitte!", quäkte das Mädchen.
    Rhodan ließ die Fäuste sinken. „Schon gut, schon gut, ich tue dir ja nichts", sagte er. „Aber was, zum Teufel, treibst du hier?"
    Das Mädchen machte seinen Oberkörper von der Decke frei. „Ich ... ich war neugierig. Überall in der Residenz singt man von euch Fremden. Es heißt, ihr kommt von einer anderen Welt. Da ..."
    „Ja?"
    „Da dachte ich mir, ich könnte ja selbst herausfinden, ob es stimmt." Sie grinste den nackten Rhodan an. „Und ich würde sagen, da ist was dran. Wozu brauchst du dieses ganze Haar zwischen den Beinen?"
    Rhodan verdrehte die Augen. „Du ..."
    Eine beringte Hand riss den Vorhang zur Seite, und Zephyda stürmte in das Quartier. „Rhodan! Ist alles ... Oh!" Ihr Blick fiel zuerst auf den nackten Terraner, dann auf das Mädchen auf dem Bett. „Lesyde! Kannst du nie Ruhe gegeben?", rief sie. „Was bildest du dir eigentlich ein? Diese Leute sind unsere Gäste, lass sie gefälligst in Ruhe!"
    „Aber ich wollte doch nur ..."
    „Kein Aber! Raus mit dir, sofort!"
    Das Mädchen starrte die Frau einen langen Moment trotzig an, wimmerte: „Immer wenn es spannend ist, muss ich gehen!" und schritt mit gespielter Würde aus dem Zimmer, so steif, als hätte es einen Stock verschluckt. „Perry Rhodan", sang Zephyda, sorgfältig darauf bedacht, ihren Blick nicht auf den nackten Terraner zu richten, „bitte entschuldige, was meine Schwester getan hat. Sie wollte dir nichts Böses. Lesyde ist ein schwieriges Kind und kaum zu zähmen. Sie ..."
    Rhodan winkte ab. „Schon gut, es ist ja nichts passiert. Kann ich jetzt ...?" Der Terraner deutete auf das Bett. „Natürlich!"
    Zephyda trat zurück und zog den Vorhang vor. Rhodan machte einen Schritt zum Bett und ließ sich der Länge nach fallen. Wenige Augenblicke später schlief er ein, mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Die Motana gefielen ihm.
     
    10.
     
    Eine Hand, die sich auf seine Schulter legte, weckte Rhodan. Sie gehörte Atlan. „Perry, wach auf!", sagte der Arkonide. „Die Planetare Majestät ist bereit, uns ein zweites Mal zu

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