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2207 - Der letzte Gesang

Titel: 2207 - Der letzte Gesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gemacht. Wir würden den Sprung nicht überleben!"
    Lesyde zog den Knoten um den Metallring zu. „Das ist mir klar. Von Springen ist auch keine Rede."
    „Aber was hast du dann vor? Abseilen oder Hinunterklettern ist unmöglich!
    Wir sind viel zu langsam - die Kybb-Cranar schießen uns in Sekundenschnelle ab. Wir könnten ihnen kein besseres Ziel bieten!"
    „Darauf können sie lange warten!"
    Lesyde machte einen Satz und richtete sich auf der schwankenden Plattform auf. Sie schwang das Seilende mit dem Haken, entließ es aus ihrem Griff. Der Haken flog in steilem Winkel hoch und verschwand im Blätterdach. Rhodan hörte, wie er gegen Laub und Zweige stieß, dann fiel er wieder herunter. Der Haken hatte keinen Halt gefunden.
    Lesyde fluchte. „Miststück! Willst du wohl halten?" Rasch holte sie den Haken wieder ein. Der zweite Versuch gelang. Der Haken blieb in der Baumkrone hängen, auch als das Mädchen sich mit seinem ganzen Gewicht in das Seil legte.
    Sie drehte sich zu Rhodan und Atlan. „Seht ihr den Baum da drüben? Da wollen wir hin!"
    Lesyde umklammerte das Seil fest mit beiden Armen, holte tief Luft und stieß sich ab. In einem weiten Bogen glitt die Motana durch die Luft, sechzig Meter über dem Boden, prallte fast ungebremst gegen den Stamm, den sie den beiden Männern gezeigt hatte. Mit der ihrem Volk eigenen Geschicklichkeit stieß sie sich ab, landete auf einer Plattform, die so klein und unscheinbar war, dass sie Rhodan bislang übersehen hatte. Sie ergriff das Seil, stemmte sich gegen seinen Zug. Dann winkte sie und schleuderte das Seil zurück. Der Schwung reichte gerade aus, um es in Rhodans Griffweite zu befördern.
    Die beiden Männer tauschten einen fragenden Blick aus. Sollten sie ...? Ihnen ging die Geschicklichkeit und Übung der Motana ab. Und niemand konnte sagen, ob der Haken fest genug, verankert war, das Gewicht eines erwachsenen Menschen zu tragen. „Worauf wartet ihr?", rief Lesyde herüber. „Kommt schon! Mach es wie'Jane, Perry!"
    „Jane?", fragte Atlan verwundert. „Wo hat sie das aufgeschnappt?"
    „Später." Rhodan umfasste das Seil, schloss die Augen und stieß sich ab. Der Paralysatorstrahl eines Kybb-Cranar, den er erwartet hatte, blieb aus.
    Sekunden später rammte Rhodan ungebremst gegen den Baumstamm. Ein rasender Schmerz fuhr in seine Ellenbogen, das Seil glitt ihm aus den Fingern.
    Rhodan fiel schwer auf die Plattform.
    Lesyde stellte mit einem Fuß sicher, dass er nicht herunterrollte, während sie gleichzeitig das Seil auffing und es zurück zu Atlan beförderte.
    Gleich darauf fiel ein schwerer Körper auf Rhodan: Atlan, der die Landung mit derselben „Eleganz" wie der Terraner bewältigt hatte. „Ruht euch einen Moment aus", hörte Rhodan Lesyde flüstern. „Die Kybb-Cranar konzentrieren sich auf die Nester. Vorerst."
    Atlan regte sich. Er setzte sich auf und lehnte sich gegen den Stamm. Rhodan tat es ihm gleich. Der Arkonide blutete an Ellenbogen und Knien. Aus einer Platzwunde an der Stirn rann Blut und vermischte sich mit Schweiß. „Zephyda!", krächzte er. „Wo ist sie hin?"
    „Zur Planetaren Majestät."
    „Wastun?"
    „Was wohl? Sie retten! Sie ist eine alte Frau. Ihr habt doch gesehen, dass sie sich alleine kaum auf den Beinen halten kann.."
    Atlan ruckte hoch. „Aber das ist Wahnsinn! Mit ihr gelingt Zephyda nie die Flucht. Wir müssen zu ihr, ihr helfen!"
    „Ihr beide ruht euch aus", sagte Lesyde streng. „Zephyda hat bisher noch immer ihren Kopf aus der Schlinge gezogen. Sie schafft es bestimmt auch dieses Mal."
    Die Männer gehorchten. Lesyde hatte eine Autorität erworben, die weit über das hinausging, was einem Kind üblicherweise zugestanden wurde. In der Residenz war Lesyde die Erfahrene, während Rhodan und Atlan in der Rolle von ungeschickten Kindern steckten.
    Doch da war noch mehr. Lesyde wirkte jetzt, durch die Umstände von den Fesseln herkömmlicher Konvention befreit, wie eine geborene Anführerin.
    Nach einigen Minuten setzten sie ihre Flucht fort. Lesyde hatte Teile der Kleidung in Streifen gerissen und sie um die Wunden der Männer gebunden. Trotzdem löste jede Bewegung in Rhodan höllische Schmerzen aus.
    Ihr Weg führte sie hinauf in die Kronen und von Baum zu Baum. Rhodan fühlte sich an den Parcours erinnert, den Lesyde und die anderen Kinder aufgebaut hatten. Dies hier war der Ernstfall, für den sie geübt hatten.
    Rhodan wusste, dass er und Atlan für Lesyde eine Last darstellten. Das Mädchen wäre längst im Wald

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