2207 - Der letzte Gesang
mit Blut verschmiert. Rhodan wollte sich nicht ausmalen, was die Achterbahnfahrt auf dem Trike für ihre Verletzungen bedeutet hatte.
Sie trugen die Frau in den Kreis. Als sie Zephyda ablegten, rührte sie sich und öffnete die Augen. Der Fieberglanz hatte sich verloren, vorerst. Schweigend nahm sie das Bild in sich auf - die Anwesenheit Rorkhetes schien sie zu beruhigen -, dann flüsterte sie schwach: „Wo sind wir? Was ist mit der Residenz?
Wo ist Lesyde?"
Rhodan holte Atem. „Lesyde ist ..."
„... ist auf der Flucht von uns getrennt worden", schnitt Atlan ihm hastig das Wort ab. „Ein Baum ist zwischen uns und sie gestürzt. Aber sie ist dem Stamm ausgewichen und in den Wald gelaufen. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen."
„Das ... das ist gut." Zephydas Kopf sank zur Seite. Die Motana blieb bei Bewusstsein, aber ihr fehlte die Kraft, den Kopf oben zu halten oder noch etwas zu sagen. Sie schien Atlans Lüge nicht durchschaut zu haben.
Rorkhete trat neben die Menschen.
Der Kreis schloss sich. Die Lichtung, der von suchenden Gleitern geplagte Himmel, die Wasserwesen, die das Ozeanische Orakel bildeten, verschwammen vor Rhodans Augen, als liefe ein Wasserfilm über eine Scheibe.
Rhodan fühlte sich angehoben, nicht sanft wie durch den Gesang der Motana, sondern mit einem kraftvollen Ruck. Ihm war, als schließe sich eine Faust um ihn, hole aus und Ein schwarzer Tunnel tat sich vor Rhodan auf und verschlang ihn.
Die sterbende Residenz, die triumphierenden Schreie der Jäger und das angstvolle Singen der Motana blieben zurück.
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher