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2208 - Agentennest Hayok

Titel: 2208 - Agentennest Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in Richtung Eastside. Kantiran nannte zusätzlich die Namen der drei Personen.
    „Verstanden, Kapitän Aroufaz", lautete die Antwort. „Ihr erhaltet per Funk eine prinzipielle Landeerlaubnis. Wartet dann, bis ihr aufgerufen werdet."
    Kantiran sah Mal verwundert an. „Das war keine syntronische Stimme.
    Seit wann ist die Leitstelle mit Arkoniden aus Fleisch und Blut besetzt?"
    „Wir werden es vermutlich bald erfahren, Kant. Etwas anderes ist viel wichtiger. Wo nehmen wir ein drittes Besatzungsmitglied her?"
    Kantiran hatte die Frage schon erwartet. „Ein bisschen Schminke im Gesicht und gefärbte Haare, ein kleiner Buckel und O-Beine, das müssten wir hinkriegen, oder? Ist doch gut, dass ich auf Reno 25 so gut eingekauft habe."
    Drei Stunden später wurden die zwei Männer in der Space-Jet noch immer nicht aufgerufen. Kantiran starrte wütend auf die Ortungsabbilder des planetennahen Weltraums.
    Sie haben uns erkannt!
    Fast schien er sie spüren zu können, Bostichs Bluthunde, wie die Kralasenen auch genannt wurden. Sie hatten längst seine Spur aufgenommen und folgten ihm von Stern zu Stern, von Planet zu Planet. Es war fast unmöglich, sie abzuschütteln. Und wenn es doch gelang, fanden sie seinen „Geruch" bald wieder. Es waren einfach zu viele.
    Der Pikosyn zählte über zweihundert GWALON-Kelchschiffe. Darüber hinaus hielten sich über Hayok mehr als dreitausend Handelsschiffe und ein Mehrfaches an kleineren Kampfeinheiten auf. Als Absolvent der Paragetha kannte sich Kantiran mit den Gepflogenheiten des arkonidischen Militärs und der Verwaltung aus. Ein paar Kleinigkeiten fielen ihm auf, die nicht zu dem passten, was er über das Hayok-System wusste.
    „Die Schiffsbewegungen liegen fast bei null", sagte er zu Mal. „Und der Funkverkehr ist stark eingeschränkt.
    Alles sieht aus, als habe jemand die Zeit angehalten."
    Es gab keine Starts und keine Landungen. Für einen Planeten, dessen Handelsvolumen beinahe das der drei zentralen Arkon-Welten erreichte, war das ungewöhnlich.
    Nach einer Weile meldete sich erneut die Leitstelle und bat um Geduld.
    Kantiran lachte auf. „Sie versuchen uns in Sicherheit zu wiegen."
    „Du hast nicht zufällig die derzeit gültigen Flottenkodes im Kopf?", fragte Mal Detair spöttisch. „Wenn die KOLTRA lediglich das verarbeitet, was sowieso über den Funkäther hereinkommt, setzen wir uns keinem Risiko aus."
    Kantiran senkte den Kopf und machte sich an die Arbeit. Zumindest einige Kodes kannte er, wenngleich nur die unwichtigen. Trotzdem sollten diese ausreichen, um weitere Informationen zu erhalten.
    Der Pikosyn wertete den allgemeinen Funkverkehr aus und dechiffrierte die kodierten Botschaften, die zwischen den GWALON-Kelchen und der Planetenoberfläche hin und her eilten.
    Zehn Minuten dauerte es, bis der Automat das erste Ergebnis lieferte. Allem Anschein nach regelten die GWALON-Kelche einen Teil des syntronischen Leitsystems von Hayok. Kantiran bekam große Augen, als die ersten Kolonnen über das holografische Display wanderten.
    „Ich identifiziere fast ausschließlich positronische Steuerbefehle." Geräuschvoll stieß er die Luft aus. „Mann, Mal, die haben ebenfalls Probleme mit ihren Syntrons."
    Er entdeckte mehrere Fehlfunktionen in der Befehlsverarbeitung und der automatischen Steuerung. Das Leitsystem für Starts und Landungen funktionierte nicht.
    Kantirans Gedanken überschlugen sich. Auf Hayok und den anderen Planeten des Archipels wurden traditionell positronische Steuersysteme produziert, in Millionenauflagen. Angefangen hatte das unter terranischer Leitung, als damals das Korragische Virus die Syntronnetze ganzer Planeten lahm gelegt hatte.
    Die Versorgung mit Positroniken konnte also nicht das Problem sein.
    Und doch schien gerade das jetzt zuzutreffen.
    „Wenn die dort unten nicht klarkommen, sind auch ihre positronischen Systeme überlastet", zog Mal Detair die Schlussfolgerung.
    Die lange Wartezeit im Orbit hatte nichts mit ihnen persönlich zu tun. Es führte ihnen im Gegenteil vor Augen, wie schwerwiegend die allgemeinen Probleme inzwischen geworden waren.
    „Ich finde keine Hinweise, ob es mit den von deinem Vater angekündigten Phänomenen oder mit dem Auftauchen des Sternenozeans zu tun hat", fuhr Mal fort. „Oder mit beidem."
    Es war völlig egal, fand Kantiran.
    Sowohl Jamondi als auch die Hyperimpedanz spielten jetzt erst recht keine Rolle für ihn.
    Nur Mal und er selbst zählten. Und natürlich die Stunden oder Tage, die sie auf

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