2208 - Agentennest Hayok
Hayok überlebten. Eine Landung auf dem Planeten konnte zu einer extrem gefährlichen Angelegenheit werden.
8.
„Es sind zwei." Gran Dornbeer deutete auf die Ausschnittvergrößerung. „Sie folgen uns im Abstand von zehn Kilometern und benutzen Deflektorf elder."
„Hängt sie unauffällig ab." Dario da Eshmale lauschte in sich hinein. Ein Grummeln in seinen Därmen kündigte eine Verdauungsstörung an.
„Wir haben es versucht. Es klappt nicht."
Zwei winzige Mikrosonden, die sich so schnell bewegten wie die Dienstgleiter der Gesellschaft, gehörten nicht zu den alltäglichen Erlebnissen eines Agenten auf Hayok.
„Den Luftraum haben wir nach allen Regeln der Kunst abgesucht", fuhr Gran fort. „Die Dinger werden nicht ferngesteuert."
Dario da Eshmale fühlte den Blick des Plophosers auf sich ruhen. „Krislyrr kommt nicht in Frage. Er ist Beamter, kein Soldat", sagte er. „Von High Tech und politischen Winkelzügen versteht er ebenso wenig wie ein Koch."
Gran grinste. „Er ist kein Feinschmecker, denn er frisst Kraschyn aus der Hand. Das wolltest du doch sagen."
Dario tat entrüstet. „Wir Arkoniden sind doch keine Barbaren!" Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Geschwindigkeitsanzeige.
Der Pulk raste mit knapp sechshundert Stundenkilometern nach Nordosten, dem Pen'rakli-Gebirge entgegen. So schnell flog keine herkömmliche Spionsonde, wie die Polizei und das Militär des Planeten sie benutzten. Das sah in der Tat nach einem ganz anderen Kaliber aus.
Die Celista-Geheimdienste von Hayok schloss er aus. Er kannte einen Teil ihrer Kommandeure und Offiziere.
Sie arbeiteten nach der Prämisse, möglichst keine Fehler zu machen und dafür ab und zu auf Erfolge zu verzichten.
Das Gefängnis oder einen Strafplaneten wollte keiner von ihnen von innen sehen.
„Sag jetzt nicht, Kraschyn beobachtet uns. Dann können wir sofort einpacken. Bis zur nächsten Fluchtstation sind es knapp hundert Kilometer."
Vhalaum sank unter den Horizont. In Flugrichtung tauchte das helle Band des Steppengürtels auf, der das Gebirge umgab.
„Wer, glaubst du, steckt dahinter?"
„Sandokar Permennio", meinte Gran.
„Dieser alte Esel? Ich wusste gar nicht, dass er noch lebt."
„Er ist damals lediglich in der Versenkung verschwunden."
Der Starkoch Permennio hatte es nicht verwunden, dass Dario ihn mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten übertroffen hatte.
„Böse Zungen behaupten, er habe sich auf seine letzten Tage der SEN-TENZA angeschlossen", fuhr Dornbeer fort. „Und deren Macht reicht weit. Es würde die technische Ausstattung unserer Verfolger erklären."
„Vielleicht..."
Sie mussten auf der Hut sein, durften sich aber gleichzeitig keine Blöße geben.
„Was schlägst du vor?", fragte Gran.
„Wir verhalten uns, als fühlten wir uns unbeobachtet."
Gran Dornbeer kannte seinen Vorgesetzten gut genug, um zu wissen, dass er das nicht bierernst meinte. Wenn sie die Sonden gewähren ließen, kamen ihre Auftraggeber schnell dahinter, dass sie nicht nach Kräutern, sondern nach Spuren Keraetes suchten.
Das mussten sie verhindern. Manchmal gab es im Leben Zufälle ...
„Gran, du wechselst in den Gleiter da drüben. Achte auf einen hektischen, abgeschirmten Funkspruch von mir", sagte Dario. „Ich locke sie in eine Falle."
Dornbeer folgte der Aufforderung.
Die Insassen der übrigen Gleiter meldeten sich kurz darauf mit einem Funksignal. Sie schwärmten aus und begannen, ein Suchraster über das Gebirge zu legen.
*
Pen'rakli bestand aus mehreren von Südwest nach Nordost und von West nach Ost verlaufenden Höhenzügen.
Innerhalb der kranzförmigen Steppenzone rankte sich üppiger Pflanzenbewuchs an den Hängen empor. Die Vegetationsgrenze lag in tausend Metern Höhe. Zehn Gipfel ragten darüber bis fünfzehnhundert Meter auf. Sie boten sich dem Betrachter dar, als habe jemand das Gestein glatt geschliffen und auf Hochglanz poliert. Wind und Wetter hatten die Gipfel über Jahrmillionen geformt, der Sand sie geschliffen.
Stürme aus Milliarden von Blütenpollen hatten ihnen einen glänzenden Überzug verpasst. Rubinen gleich glitzerten die Gipfel im Licht der kleinen roten Sonne.
„Gebirge der zehn Glatzen" nannte der Volksmund Pen'rakli scherzhaft.
Nichts an ihm deutete auf eine ökonomische Nutzung hin.
Dario da Eshmale war von Anfang an aufgefallen, dass weder von Seiten der Terraner noch der Arkoniden jemals ein Interesse an Pen'rakli bestanden hatte.
Gerade so, als verhindere
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