Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2208 - Agentennest Hayok

Titel: 2208 - Agentennest Hayok
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kopf folgte, anschließend die Vorderpfoten und der Körper. Ein kleiner Hund kam zum Vorschein. Er kroch unter der Bank hervor, schüttelte den Staub aus seinem braunen, samtigen Fell. Aufmerksam und ein wenig frech blickte der Hund zu Dario herüber.
    „Na komm!", lockte er. „Lass dich kraulen!"
    Schwanzwedelnd kam der Hund auf ihn zu. Er schnupperte am Handrücken, wie es Hunde und vergleichbare Tiere überall in der Milchstraße taten.
    Dario grinste. „Braver Hund."
    Die Promenadenmischung leckte seine Handfläche. Dabei löste sich von der Zunge eine winzige Klebefolie. Sie blieb an der Hand hängen. Dario kraulte das Tier noch eine Weile, dann warf er einen unauffälligen Blick auf die Folie.
    „Sie sind im achtzehnten Bezirk des Etymba-Viertels gesichtet worden", las er die Information. „Wir versuchen dranzubleiben."
    Augenblicke später löste sich die hauchdünne Folie im Hundespeichel auf. Dario wischte die Handfläche am Fell des Tieres ab. Dabei berührte er mit der freien Hand einen winzigen Sensor unter seinem Umhang. Ein niedrigenergetisches Feld baute sich um ihn und den Hund auf. Wie eine zweite Haut legte es sich über sie. Mit herkömmlichen Tastern, wie die Celistas sie benutzten, konnte man es nicht von der energetischen Aura der Körperoberfläche unterscheiden.
    „Wenn es nicht anders geht, soll man sie festnehmen", hauchte er, ohne dabei den Mund zu bewegen. „Sobald sie in Sicherheit sind, kümmerst du dich persönlich um die Agenten."
    „Dein Wunsch ist mir Befehl", klang es aus der offenen Schnauze. „Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss pünktlich am Einsatzort sein."
    „Noch etwas. Die Aufzeichner sollen sich zurückhalten. Die Sicherheit der beiden Zielpersonen ist wichtiger als eine Observierung durch die Agenten."
    Dario schaltete das Mikrofeld ab.
    Der Hund fletschte die Zähne, bellte kurz und hetzte davon. Die Uhr im Innern des Tieres gab ihm auf die Sekunde genau seinen Zeitplan vor.
    Die arkonidischen Geheimdienste verließen sich auf ihre Agenten und ihre Mikroelektronik. Auf harmlose Tiere achteten sie kaum. Bisher war kein einziges der Robotertiere auf Hayok enttarnt worden.
    Dario sah eine Weile den Enten und Fröschen im Teich zu. Als er der Meinung war, die Idylle lange genug genossen zu haben, stand er auf. In gemächlichem Schritt und mit der ganzen Würde seiner hundertdreißig Kilogramm kehrte er zum Schweber zurück.
     
    *
     
    „Keine Nachricht von Dornbeer", verkündete KHASURN, als der Tai-Laktrote zum dritten Mal an diesem Nachmittag die Zentrale des SPEI-CHERS betrat. Das bedeutete, sie hatten im Pen'rakli weder seltene Kräuter noch sonst etwas gefunden.
    „Was ist mit den Frachtschiffen im Geleit der KARRIBO?"
    „Die Daten treffen soeben ein, Hochedler."
    Sie kamen um Stunden zu spät. Die Frachter waren bereits zur Hälfte entladen. Dario überflog die Daten, noch während sie über den sich aufbauenden Holoschirm zu wandern begannen.
    „Urengoll!", sagte er laut. „Das Zeug ist von Urengoll!"
    Es handelte sich um mehrere Millionen positronischer Baugruppen vom Experimentalplaneten des Arkon-Systems.
    Da Eshmale sah die Mitarbeiter der Nachmittagsschicht nacheinander an.
    Schichtleiter Gerentols rote Augen fingen vor Aufregung an zu tränen. Es steckte an. Auch Dario konnte nicht verhindern, dass salziges Sekret aus seinen Augenwinkeln drängte.
    „Das ist ein weiteres Puzzlesteinchen", sagte der Arkonide aus dem Tentroff-System.
    Hayok selbst verfügte über die am meisten entwickelte und leistungsfähigste Positronik-Industrie der gesamten Milchstraße. Wenn riesige Frachter Baugruppen aus dem Arkon-System hierher brachten, bedeutete es, dass Bostich den gesamten Planeten mit hochmodernen und leistungsoptimierten Teilen nachrüstete. Oder aufrüstete.
    Alles, was von Urengoll kam, stammte auch von Aktakul, dem Ka'Marentis.
    Da Eshmales fleischiges Gesicht verdüsterte sich und erhielt unzählige Falten und Wülste. Er dachte angestrengt nach, zog alle Register seiner Phantasie und rechnete im Geist die Möglichkeiten durch, die sich ergaben. Jedes Mal lief es auf eines hinaus: Entweder wussten sie im Heimatsystem mehr als' auf Hayok, oder alle Aktivitäten dienten einem bisher unbekannten Zweck.
    Es kann nur das betreffen, was Rhodan über die Erhöhung der Hyperimpedanz berichtet hat, versuchte er sich zu beruhigen.
    Die Anzeichen verstärkten sich von Tag zu Tag. Syntrons verloren mehr und mehr ihre Zuverlässigkeit. Um das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher