Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2208 - Agentennest Hayok

Titel: 2208 - Agentennest Hayok
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schüttelte Kantiran die geistige Lähmung von sich ab, die ihn ergriffen hatte.
    „Ascari, das kann nicht sein", sagte er. „Es ist erst eine Woche her!"
    „Selbst wenn sie im Sterben läge, wären Medoroboter durchaus in der Lage, sie am Leben zu erhalten, bis sie ihre Mission erfüllt hat."
    „Sie weiß, dass wir hier sind. Dann ist auch Shallowain nicht weit."
    „Dafür gibt es keinen Anhaltspunkt.
    Woher sollte sie es erfahren haben?
    Glaubst du, es existiert zwischen ihr und dir eine Art parapsychische Verbindung? Ich glaube das nicht. Sie ist kein Tier, oder?"
    „Nicht in diesem Sinn, Mal."
    Mal Detair flog das Fahrzeug bis in die Nähe der Kristall-Taverne. Damit der Wirt sie nicht frühzeitig identifizierte, stellten sie es in einem Parkdeck ab. Langsam und möglichst unauffällig näherten sie sich dem Hotel. Die Tür war angelehnt, sie quietschte. Kantiran huschte geduckt zum Tresen und durch die Tür ins angrenzende Büro.
    „Mal!" Sein Ruf alarmierte den Freund.
    An der hinteren Wand gab es einen Zustieg in den Lastenantigrav. Links und rechts an der Wand glänzte es rot.
    Kantiran wusste sofort, dass es nur Blutspritzer sein konnten.
    Den Wirt entdeckten sie am Fuß des abgeschalteten Schachts. Er lag in einer Lache aus Blut. Ihm war nicht mehr zu helfen.
    „Okay, Kapitän", sagte Mal Detair.
    „Wir bleiben jetzt ganz ruhig. Das ist unsere einzige Chance. Gehen wir auf die Zimmer."
    Sie holten das wenige Gepäck und beseitigten mögliche Fingerabdrücke.
    Drunten versorgten sie sich aus der Küche mit ein paar Portionen Mittagessen in Folie. Wenn man die Verpackung aufriss, erhitzte sich die Mahlzeit.
    Kurz darauf saßen sie in einem öffentlichen Verkehrsmittel, stillten anschließend ihren Hunger auf einer Parkbank und suchten danach die nahe gelegene Werft auf.
     
    *
     
    „Gut und günstig" ... Der Name war hoffentlich Programm, und der Blick des Werftmeisters Jendelboon konnte vermutlich Terkonit zum Schmelzen bringen.
    „Da haben wir sie ja", sagte er. Das Hologramm nahm das halbe Büro ein.
    Die KOLTRA sah darin wie ein Spielzeug aus. „Gebt bitte den Kode ein."
    Kantiran tat es. Die Positronik stellte eine Verbindung mit den Schiffsautomaten her und führte einen Systemcheck durch. Die Miene des spindeldürren Arkoniden mit dem stechenden Blick wurde immer bedenklicher.
    Eine Weile studierte er die Daten, rechnete hin und her, seufzte dann in einem fort über das Paradies Thantur-Lok und den Schrottplatz Hayok-Sternenarchipel.
    „Alle kommen sie mit diesen Problemen", knurrte er. „Es ist zum Heulen.
    Man könnte glauben, die Werften hätten seit Jahrzehnten nur noch schadhafte Schiffe gebaut." Er sah Kantiran durchdringend an. „Erst glaubte ich an einen dummen Scherz. Aber inzwischen gehen die Schadensmeldungen in die Zehntausende. Es ist mit der Logik eines Schiffsbauers nicht mehr zu erklären."
    „Es liegt wahrscheinlich an der erhöhten Hyperimpedanz oder wie das heißt", murrte Ontroduk. „Die betrifft die Milchstraße und den ganzen Rest des Universums."
    „Typisches Raumfahrergarn." Jendelboon warf dem schwarzhaarigen Hünen einen misstrauischen Blick zu.
    „Ihr glaubt doch nicht an so etwas, oder?"
    Aroufaz kam ihm zu Hilfe. „Es wird überall erzählt."
    „Wo kommt ihr denn her? An Rhodans Prophezeiung glaubt doch kein Mensch." Der Werftmeister widmete sich wieder seinen Daten. „Um euer Schiff zu reparieren, brauche ich die Hälfte der stationären Roboteinheiten meiner Werft. Das ist schlimm."
    „Wie lange?", fragte Aroufaz.
    „Schau hinaus, Kapitän!" Durch das Panoramafenster sahen sie das Werftgelände zwischen den achtzig Stockwerke hohen Gebäuden. Es war nahezu komplett mit kleinen und mittleren Schiffen belegt.
    „In Ordnung. Was kostet es, wenn es schneller gehen soll?" Kantiran wedelte unauffällig mit seiner Chipkarte.
    Jendelboon ging nicht darauf ein. „Ich stehe bei allen im Wort, die meisten haben schon eine Anzahlung geleistet."
    „Wie lange?", wiederholte Kantiran alias Aroufaz.
    „Zwei Wochen."
    „Gut, aber dann ohne Anzahlung."
    „Soll mir recht sein. Ich habe schließlich euer Schiff als Pfand."
    Kantiran gab ihm den Kristall mit den Aktivierungsdaten. Sie erlaubten es dem Personal, das Schiff von seiner Position am Raumhafen ferngesteuert in die Werft zu fliegen. „Wir melden uns in zwei Wochen wieder."
    Wieder benutzten sie öffentliche Verkehrsmittel, die sie bis in die Nähe des kleinen Raumhafens brachten, wo die KOLTRA
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher