Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2208 - Agentennest Hayok

Titel: 2208 - Agentennest Hayok
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
stand.
    „Und nun?" Kantiran sah den Freund herausfordernd an. „Im Schiff können wir uns nicht verstecken. Von dort aus müssen wir auch noch unseren dritten Mann verschwinden lassen ..."
    Mal deutete nach Osten. „Im Ostteil Vhalaums liegt das Ausländerviertel Etymba. Dort wohnen die Terraner, die einst diesen Planeten besiedelten. Sie haben sich mit den Besatzern arrangiert."
    Im Stadtführer der Kristall-Taverne, den sie studiert hatten, wurde Etymba als terranische Hochburg bezeichnet.
    Wenn sie eine Chance hatten, dann höchstens dort.
    An einen zügigen Weiterflug war sowieso nicht zu denken. Wenn es bei den zwei Wochen blieb, die der Werftmeister ihnen in Aussicht gestellt hatte, konnten sie von Glück sagen.
    Ein paar Augenblicke spielte Kantiran mit dem Gedanken, ein Schiff zu kapern und von Hayok zu fliehen. Er verwarf den Gedanken. Vermutlich wären sie auf diese Weise nicht einmal bis in den Orbit gelangt.
    Irgendwann mussten sie zwangsläufig in eine Routineüberprüfung durch Celistas geraten, die regelmäßig Hotels, Restaurants und überhaupt alle Gebäude der Stadt kontrollierten. Einem solchen Check würden sie in ihrer Verkleidung nicht standhalten.
    Es blieb nur die Hoffnung, dass die technischen Probleme die Behörden und Geheimdienste so in Atem hielten, dass sie keine Zeit für kleinliche Überprüfungen hatten.
    „Wir tauchen unter", sagte Mal Detair. „Zuvor jedoch sollten wir uns informieren und zu unserem Schutz ein paar Dinge einkaufen."
     
    12.
     
    Plan 16-B-08 - Aktivierung erfolgreich! Kodegeber anschließend verdampft!
    Plan 16-C-08 - alle Systeme entriegelt! Die Depots öffnen sich!
    Dario da Eshmale saß auf der blauen Bank mitten in dem kleinen Park. Sein Schweber stand drüben auf der anderen Seite des Teichs. Er verdeckte die Sicht auf das Stadtzentrum, verhinderte aber auch, dass man den Tai-Laktrote vom Eingang des Basars aus sah.
    Plan 17 - Freigabe für alle Einsatzsysteme!
    Es ging los.
    Bisher ahnte niemand auf Hayok, dass es in Vhalaum eine Armee gab, die nicht dem Tato oder dem Mascant unterstand. Sie ruhte in winzigen Kavernen, meist einzeln oder in kleinen Gruppen. Sie trug keine sichtbaren Waffen, auf Deflektoren oder andere Abwehrsysteme verzichtete sie völlig.
    Diese Krieger waren von verschiedener Gestalt, aber alle funktionierten sie nach demselben Schema. Eine stark abgeschirmte Mikropositronik steuerte die mechanischen Funktionen sowie das akustischoptische System.
    Dario wusste in etwa, womit er zu rechnen hatte. Seine Informationen erstreckten sich allerdings auf das System, nicht auf das Aussehen. Während er den Enten und Fröschen im Teich zusah, richtete er seine Aufmerksamkeit auf die grüne Bank zwischen den Bäumen. Dort tat sich etwas, aber noch entzog es sich seiner Wahrnehmung.
    Die Verriegelung musste inzwischen offen sein, die Schleuse ebenfalls. Ein leises Knirschen und Scharren erklang.
    Es kam von links aus einer Richtung, in der er es nicht erwartete.
    Aus dem weichen Boden wühlte sich ein hayokischer Mistkäfer an die Oberfläche. Hastig krabbelte er über den Weg, der ihm wie eine weite Ebene vorkommen musste. Ein leises Krächzen in der Luft ließ ihn in Starre verfallen. Ein dunkler Schatten stieß aus der Höhe herab. Schwingen schlugen.
    Der Pradoflen kam hoch aufgerichtet und mit gespreizten Füßen herunter.
    Sand spritzte, als die spitzen Krallen den Käfer aufspießten. Gleichzeitig arbeiteten die Schwingen des Vogels mit Höchstleistung, schoben den für seine Größe schweren Körper vorwärts und in flachem Winkel wieder in die Höhe.
    Ein triumphierendes Krächzen, der Vogel hatte den Käfer erbeutet.
    Guten Appetit!, wünschte Dario da Eshmale. Insekten gehörten nicht zu den Köstlichkeiten im Cacume, der einzig wahren Gourmet-Bibel des arkonidischen Großreichs, deren Urteil und Festlegungen unter Fachleuten als absolut verbindlich galten. Das Fleisch des Pradoflen zählte dazu, weil zart, mit einem leichten Fettanteil und einer rosaorange Farbe. Es schmeckte fast wie terranischer Flusslachs. Der stand wiederum nicht im Cacume, zählte aber zu jenen Lieblingsspeisen Darios, über die er nie sprach.
    Ein wenig glich der Pradoflen dem terranischen Adler, aber Arkoniden sahen ihn lieber auf ihrem Teller als im Wappen ihrer Flaggen.
    Wieder vernahmen Darios sensible Ohren ein leises Scharren. Unter der grünen Bank bewegte sich etwas. Als Erstes sah da Eshmale eine spitze Schnauze, die unter der Bank hervorschaute. Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher