2209 - Station der Oldtimer
„Nein. Einige haben die Farbe von Dunkel- zu Hellblau verändert, andere von Hellblau zu Gelb, aber Rot... nein."
„Worauf willst du hinaus?", fragte Trim hinter ihm. „Du glaubst doch nicht etwa.dass ...?"
„Was denn sonst? Im Fall Hayok bezieht sich der Zustandsbericht jedenfalls auf die Stationen, die im Inneren der Sonne einen unbekannten Dienst verrichten."
128 Sonnen ... Traf das auch bei allen anderen Sonnen zu, die hier mit einer Farbe angezeigt wurden?
Befanden sich in allen Sonnen des Archipels Stationen wie die, die sie in Hayoks Korona entdeckt hatten?
Er berichtete kurz und knapp, was sie während des Flugs mit der Kapsel beobachtet hatten.
Startac betrachtete das Hologramm, wartete geduldig. Nach zwei Minuten veränderte eine Sonne ihre Farbe, sprang von Dunkelblau auf den Wert Hellblau, Sekunden später eine weitere gar auf Gelb.
„Wenn eine Station explodiert, verändert eine Sonne in der Hologrammdarstellung ihre Farbe", sagte Trevor mit zitternder Stimme.
„Oder wenn genügend Stationen ausfallen. Wir haben zwei Explosionen gesehen. Aber wir wissen nicht, wie viele Stationen in der Korona von Hayok kreisen. Und wir wissen auch nicht, ob es nur in Hayoks Korona solche Stationen gibt oder in denen sämtlicher Sonnen des Archipels."
„Du glaubst, die Stationen halten die Sonnen des Sternenozeans Jamondi irgendwo fest? Und wenn genügend Stationen explodieren, also ausfallen, stürzt eine Sonne des Sternenozeans in den Normalraum zurück?"
In der Zentrale war es still geworden.
Startac betrachtete das Holo, in dem erneut eine Sonne die Farbe in Gelb veränderte. Seine Gedanken rasten, er konnte sie kaum erfassen.
Vielleicht hatten sie soeben eine Entdeckung von großer Tragweite gemacht.
„Heißt das", fragte Lyra Morgen tonlos, „der Sternenozean von Jamondi wird als Ganzes früher oder später vollständig in den Normalraum zurückstürzen?"
*
„Können wir das beweisen?", fragte Startac. „Haben wir genug Fakten, um das zu belegen? Können wir ..."
Er verstummte. Der Druck in seinem Kopf war mit einem Mal so stark, dass er jegliche Konzentration verloren hatte.
Er starrte Lyra an, als würde er sie zum ersten Mal sehen. Die Frau stand neben Trim, überragte seinen Freund um eine ganze Kopflänge. Der SERUN schien in losen Falten um ihren Körper zu fallen, die Taschen waren ausgebeult von ihren vielen Instrumenten. Startac wurde klar, dass er noch nicht einmal wusste, welche Farbe ihr Haar hatte.
Sie ist so unscheinbar wie klug, dachte er. Sie gehört zu den Menschen, die unsichtbar sind, wenn sie es wollen. Niemand erinnert sich an sie. Was bleibt, ist ihr Wissen, und das war es schon.
„Du hast Recht", drang Lyras Stimme wie aus weiter Ferne zu ihm. „Wir brauchen tatsächlich mehr Fakten. Wir können nicht einfach zum Ersten Terraner laufen und ihm sagen: Hallo, weißt du schon das Neueste? Der Sternenozean taucht in unserer Milchstraße auf, mit vielen neuen Welten und Bewohnern, weil in der Korona von Hayok Sonnenstationen explodieren! Wir müssen uns hundertprozentig sicher sein."
Das Schnarren riss ihn in die Wirklichkeit zurück. Er nickte. „Lyra, versuche, diese Fakten zu sammeln. Trevor wird dir nach besten Kräften helfen. Alle anderen durchsuchen weiterhin die Station. Unser vordringliches Ziel ist und bleibt, eine Silberkugel zu finden. Ich ..."
Er hielt inne, stöhnte auf, fasste sich an den Kopf.
Sofort war Trim da. Er spürte die Hand seines Freundes auf seiner Schulter.
Die Berührung schien ihn zu trösten, ihm neue Kraft zu geben. Er wusste, dass es Unsinn war, doch als würde Trims Nähe den Einfluss der fremden Macht zurückdrängen, wurden seine Gedanken wieder etwas klarer.
Nicht nur das. In diesem Moment gelang es ihm endlich, zum ersten Mal, seine Mental-Ortung des ... Lebendigen zu lokalisieren!
„Diese Kraft", flüsterte er. „Sie ist wieder da, intensiver denn je zuvor. Ich hatte schon gehofft, es sei vorbei." Er griff sich an die Stirn. „Aber jetzt weiß ich es. Es lebt. Und ich weiß auch, wo es ist."
Trim musterte ihn besorgt. „Kannst du teleportieren?"
Obwohl Trim ihn hielt, wankte er. Die Erleichterung war nur von kurzer Dauer gewesen. Der mentale Druck, der auf ihm lastete, wurde unerträglich.
„Wenn es mich nicht bald loslässt, wird es mich umbringen." Er sah Trim an. „Der Sprung könnte gefährlich sein.
Ich fühle mich, als würde eine Horde Haluter in Drangwäsche über mich hinwegtrampeln. Das ist
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