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2214 - Am Sternenriff

Titel: 2214 - Am Sternenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Milchstraße, ein hell leuchtender Nebel, dessen Anblick sich nicht verändert hatte.
    Die Meldungen überschlugen sich. Vorübergehend erfüllte ein lautes Stimmenmeer die Hauptzentrale.
    Ein Außenstehender hätte glauben können, Hektik zu spüren, aber das war es nicht.
    Die Ursache für den überraschenden Rücksturz stand schnell fest: Die Leistungsdaten der Kompensatiohskonverter waren in mehreren Zyklen abgefallen. Die Energie wurde abgesaugt, behauptete Lester Truyen, den der Chefingenieur zum Gruppenleiter der Triebwerksinspektiön ernannt hatte. Das kann nur mit der erhöhten Hyperimpedanz zusammenhängen, eine andere Erklärung habe ich nicht. Auf Dauer erweist sich die Rotation unseres Halbraumfelds als zu gering, die Projektion wurde porös.
    Eine schnellere Rotation?
    Ist mit unseren Mitteln nicht machbar. Der Energieabfluss hängt entweder mit dem Faktor Zeit oder der Distanz zusammen. Es ist ,Truyen wirkte übermüdet, er kniff für einen Moment die Augen zusammen und massierte sich die Nasenwurzel, als würde das Schiff gegen einen stärker werdenden Widerstand ankämpfen müssen.
    Es gibt verschiedene Deutungsmöglichkeiten, wandte Timor ein.
    Der Techniker nickte knapp. Eine Art Bugwelle, sagte er. Das Schiff schiebt sie vor sich her, bis der Energieaufwand dafür zu groß wird. Wir haben es erlebt: Die Sicherungen der Magnetfeldröhren erkennen die Überlastung und reduzieren den Durchfluss - gleichzeitig werden wir von der Bugwelle aus dem Zwischenraum gedrängt.
    Eine spekulative These, wandte jemand ein.
    Es ist nicht unsere Aufgabe, alle Fragen zu beantworten, erklärte Julian Tifflor. Wir sollen vielmehr Fragen aufwerfen. - Bei der Gelegenheit: Wo ist die GEORGE EVEREST?
    Das Schiff lag weiterhin auf Kurs, die im Überlichtflug zurückgelegte Entfernung betrug lächerliche 48 Lichtjahre. In derselben Zeitspanne hatten Raumschiffe mit Metagrav-Antrieb noch vor zwei Monaten zwar nicht die Milchstraße durchkreuzt, aber doch weit imposantere Distanzen überwunden.
    Die RICHARD BURTON trieb mit Restgeschwindigkeit durch den Raum. Solange kein Kontakt mit dem Schwesterschiff bestand, bedeutete jede neue Beschleunigung möglicherweise, sich weiter von der EVEREST zu entfernen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich noch im Linearflug befand, erschien eher klein. Zwanzig Minuten vergingen, bis ein schwaches Funksignal aufgefangen wurde. Der Klartext offenbarte die Ratlosigkeit an Bord der GEORGE EVEREST, deren Kommandant sich ebenfalls entschlossen hatte, auf uns zu warten. Nur dreieinhalb Lichtjahre lagen zwischen beiden Schiffen.
    Die Antwort erfolgte über Richtfunk. Zugleich gab Oberst Pragesh Befehl, wieder Fahrt aufzunehmen.
    Diesmal beschleunigte das Schiff bis knapp über neunzig Prozent Licht. Das verschaffte den Maschinisten Zeit für Justierungsänderungen am Lineartriebwerk.
    Mehr als beim ersten Übertritt fieberte jeder der neuen Überlichtetappe entgegen. Die Medoroboter standen überall dort einsatzbereit, wo es darauf ankam, dass die Besatzung schnell reagieren konnte.
    Diesmal gab es keine Nebenerscheinungen. Knapp fünf Minuten blieb der ENTDECKER im Überlichtflug, schließlich erreichte er das Schwesterschiff mit einer Abweichung von achteinhalb Millionen Kilometern.
    Das Zeug schmeckt scheußlich, stellst du fest, aber der Roboter gibt sich gnadenlos. Er reicht dir einen zweiten, zur Hälfte mit klarem Wasser gefüllten Becher. Die darin zerfallende Tablette zieht giftgrüne Schlieren.
    Kurz im Mund behalten!, ordnet er an. Die Schleimhäute nehmen einen Teil des Wirkstoffs sofort auf.
    Das Zeug schmeckt gallebitter, und du bist nahe daran, es prustend auszuspucken. Ein Placebo, ist deine Vermutung. Ich wollte aufnahmefähig bleiben Seit 26 Stunden hast du nicht mehr geschlafen, du fühlst dich elend, aufgekratzt und hundemüde. Du denkst an Li'an und Thora, spürst aber zugleich die Faszination der Ferne. Sie zieht dich in ihren Bann, vereinnahmt dich mit Leib und Seele, und eines Tages kommst du nicht mehr davon los. Das macht dir Angst. Du hast nie verstehen wollen, weshalb Menschen ihr Leben zwischen den Sternen verbringen, dir war der sichere Boden unter den Füßen immer lieber. Aber das hier Das Schiff fordert dich, es ist beinahe wie ein Zweikampf, ein gegenseitiges Aufschaukeln. Wäre die RICHARD BURTON ein lebendes /Wesen, käme dir der Verdacht, dass Corbens Unfall kein Zufall war.
    Das Medikament wirkt. die Einnahme ist antiquiert, sagt der Medoroboter, aber ein

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