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2214 - Am Sternenriff

Titel: 2214 - Am Sternenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammengesunken. Der graue Widerschein ließ ihr Gesicht leichenblass erscheinen.
    Tifflor übernahm die Stationskontrollen des Kommandanten. Seine Überrangorder wurde anerkannt, doch die Schaltflächen bauten sich viel zu langsam auf. Mehrfach ertappte sich Tiff dabei, dass er noch gar .nicht aktivierte Flächen berührte, weil ihm bestimmte Schaltungen längst in Fleisch und Blut übergegangen waren.
    Alle Schiffssysteme zeigten sich stabil. Die RICHARD BURTON flog mit noch unbekannter Geschwindigkeit durch den Zwischenraum. Lediglich Energieabfall in zwei Sektoren, Sicherheitssysteme hatten die Leistung der betreffenden Fusionsreaktoren nahezu auf null zurückgefahren.
    Jemand stöhnte verhalten; Tifflor achtete kaum darauf. Er hatte jetzt ein pulsierendes Etwas in der Anzeige. Keine Distanzangabe, aber möglicherweise sehr nahe. Das musste die GEORGE EVEREST sein. Sie hatte den Übertritt in den Überlichtflug also auch geschafft.
    Nach wie vor kein Zielstern in der paraoptischen Erfassung. Ebenfalls keine Information über den Kursvektor, von all den vielen Daten ganz zu schweigen, die eine Orientierung überhaupt erst ermöglichten. Dass der Raumer blind durch ein möglicherweise verändertes Medium raste, behagte Tifflor gar nicht.
    Wir werden uns damit arrangieren müssen, sagte die Emotionautin Minuten später. Die Ortung auf paraoptischer Basis ist wie vieles andere eingeschränkt. Wir haben keinen Zielstern mehr in der Erfassung, aber das halte ich für eine Folge der reduzierten Reichweite.
    Testen wir es aus, fliegen wir einen nur wenige Lichtjahre entfernten Stern an!' Ich will den Pfeifennebel ohne Umwege erreichen, erinnerte Tifflor.
    Daten liegen jetzt vor!, kam es von der Ortung. Unsere Geschwindigkeit wird mit plus/minus fünfzehn Prozent ermittelt werden.
    Sekundenlanges Schweigen folgte, dann: Vierhunderttausend. Die Meldung klang, als zweifle der Sprecher selbst an seinen Worten. Eventuell vierhundertfünfzig.
    Irrtum ausgeschlossen? Die Berechnung wurde überprüft.
    Jemand lachte verhalten. Genau danach ist mir auch zumute. Der Zweite Offizier schaltete eine Verbindung zur Triebwerkstechnik. Es dauerte einige Sekunden, bis sich das Abbild des Chefingenieurs stabilisierte.
    Welche Probleme machen die Hawks?
    Momentan keine, antwortete Torde Molm. Wir hatten ein Flimmern des Halbraumfelds, das die Standardprojektion um knapp ein Drittel abfallen ließ. Unter zweitausend Metern Felddurchmesser Geschenkt! Major Anderson winkte ab. Jeder konnte sich selbst ausmalen, was geschehen musste, sobald das Halbraumfeld den Schiffskörper nicht mehr vollständig umhüllte. Das Dimensionsgefüge war ein gnadenloser Gegner. Wir brauchen eine höhere Abgabeleistung!
    Der Chefingenieur wandte sich für wenige Augenblicke ab. Als seine Projektion dann wieder die Zentralebesatzung anschaute, schüttelte er entschieden den Kopf. Die Leistungskurve steht bei achtundneunzig Prozent, seit Minuten nur noch minimale Schwankungen. Es sieht danach aus, als hätten wir die Halbraum-Geometrie im Griff.
    Wir kriechen mit der Geschwindigkeit einer Dampflokomotive durch den Raum, widersprach der Kommandant fest.
    Der eine oder andere erlaubte sich ein Grinsen ob dieses Vergleichs. Das ist immer noch besser, als zu Fuß zu gehen, sagte der Chefingenieur. Ich will einen Überlichtfaktor von einer Million sehen!, drängte der Kommandant. Mindestens!
    Torde Molm wirkte wie erstarrt. Ein zweiter Mann geriet in den Erfassungsbereich der Optik.
    Das Haar hing ihm klatschnass in die Stirn, und sein Gesicht glänzte vom Schweiß; irgendwann hatte er mit den Fingern schmierige Striemen über die Haut gezogen. Heftig gestikulierend redete er auf den Chefingenieur ein, der sich wieder der Bilderfassung zuwandte. Eine Million Überlicht, ja?, rief Molm. Nur über meine Leiche. Die Energieaufnahme der Hawk'schen Kompensationskonverter steigt ohnehin kontinuierlich an - bei sinkender Leistung. Das heißt, wir fahren schon in Kürze mit extremer Überlast oder wir verlieren an Geschwindigkeit.
    Die Ursache?
    Der Chefingenieur hob die Schultern. Noch unbekannt. Materialermüdung, Einflüsse aus der Librationszone, physikalische Bedingungen Wir suchen danach.
    Die Vibrationen des Alarms fielen mit dem Aufheulen zusammen, das aus dem unteren Bereich des Kugelriesen zu kommen schien. Sekunden später stürzte die RICHARD BURTON in den Normalraum zurück.
    Verwehende Energieschleier umtanzten das Schiff, aber da war auch das Band der

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