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2214 - Am Sternenriff

Titel: 2214 - Am Sternenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schiffbrüchig geworden war und hohe Verluste in der eigenen Besatzung hatte verzeichnen müssen, war ihm niemals negativ angerechnet worden; schließlich verdankten ihm und seiner Crew weit mehr als zehntausend Menschen ihr Überleben.
    Der Lebenslauf des Zweiten Offiziers hatte sich nicht weniger aufregend gelesen. Wobei Major Andersons Talente mehr im kosmonautischen Bereich zu liegen schienen. Seine Landung mit einer manuell gesteuerten Space-Jet auf einer Extremwelt im galaktischen Zentrum war durch alle Medien gegangen. Sie lag erst fünf Jahre zurück. Tifflor erinnerte sich noch gut daran, dass selbst 800-Meter-Raumer gescheitert waren. Anderson sprach nicht mehr über diese Landung. Sie hatte ihn verändert, hieß es. Heute erschien er schweigsam und in sich gekehrt.
    Terra tauchte hinter dem Mondhorizont auf, kurz darauf geriet der Wurm Aarus-Jima in den Erfassungsbereich. Die RICHARD BURTON und die GEORGE EVEREST beschleunigten mit Kurs auf das äußere Sonnensystem und im Winkel von gut dreißig Grad zur Ekliptik. Vor den Schiffen lagen keine Planeten mehr. Venus, Mars und Jupiter bildeten nahezu eine Tangente zur Sonne, jenseits der die übrigen Planeten ihre Bahn zogen.
    Rechenleistung stark verringert!
    Gibt es deshalb Probleme? Keine.
    Kommandant Pragesh nickte knapp. Mir bereitet die Beschleunigung Sorgen. Ist das alles, was wir aus den Maschinen herauskitzeln können? Fünfzig Kilometer pro Sekundenquadrat?
    Die Gravotrons laufen an. Einsatz in einsdreißig vorgesehen.
    Pragesh schien zu spüren, dass Tifflor ihn musterte. Flüchtig trafen sich ihre Blicke. Ich will sofort Höchstleistung. Falls wir Ausfälle haben, befinden wir uns noch in Werftnähe.
    Jemand lachte, verstummte aber sofort wieder. Anstatt amüsiert zu klingen, hatte dieses Lachen nur die Anspannung deutlich werden lassen.
    Hyperortung?
    Nach wie vor ungewöhnlich heftige Sonneneruptionen. Merkur ist starken Strahlenschauern ausgesetzt, Gravitationsstörungen liegen an der Grenze der Nachweisbarkeit.
    Funkverkehr zur EVEREST ohne Behinderung!
    Hyperfeldtriebwerk übernimmt die Beschleunigung!, meldete der Erste Pilot.
    Die Emotionautin hatte die Arme verschränkt und die Augen geschlossen. Tifflor ließ sich davon nicht täuschen. Lei hatte die SERT-Haube schon halb abgesenkt und war bereit, beim kleinsten Zwischenfall einzugreifen.
    Träge flössen die Minuten dahin, während die Erde und ihr Mond zur Bedeutungslosigkeit schrumpften. Schließlich,': waren sie nur noch ein Stern unter unzähligen.
    Beschleunigung liegt jetzt konstant bei einhundert Kilometern pro Sekundenquadrat. Mehr ist nicht erzielbar.
    Wie hoch ist die Abgabeleistung der Reaktoren?
    Neunzig Prozent. Wir gehen auf Volllast!, bestimmte der Kommandant.
    Ich halte das für riskant, wandte der Zweite Offizier ein.
    Diese lächerlichen Werte, die wir erzielen?
    Trotzdem sollten wir die Leistung nur kontinuierlich steigern, um das Maximum herauszufinden.
    Das Maximum beginnt für mich jenseits der 140 Prozent. - Hat noch jemand Einwände? Die können wir in einer anschließenden Lagebesprechung klären, nicht hier. Im selben Atemzug wandte sich der Kommandant an Tifflor. Falls Bedenken bestehen, dass wir unser Ziel nicht erreichen Ich hätte bereits interveniert, stellte Julian Tifflor fest. Unsere Mission besteht in der Tat aus zwei gleichwertigen Bereichen: Erkundung im Bereich des Pfeifennebels und Herantasten an die unter Einsatzbedingungen tatsächlich erzielbaren Leistungsdaten.
    Erst vierzig Minuten nach dem Start erreichten beide Raumer halbe Lichtgeschwindigkeit.
    Nicht völlig synchron jedoch, denn der Abstand zur GEORGE EVEREST betrug mittlerweile knapp zwei Lichtsekunden. Im Zusammenspiel von Energieerzeugung, Übertragung und Umwandlung gab es Differenzen. Ausführliche Untersuchungen würden nach der Rückkehr klären müssen, welche Komponenten unzureichend abgestimmt waren. Das würde dann ein erster kleiner Schritt hin auf dem Weg zur permanenten Optimierung sein. Und viele solcher Schritte mussten folgen.
    Kompensationskonverter?
    Hawk arbeitet im Leerlauf. Keine Diskrepanzen.
    Eine halbe Million war der rechnerische Überlichtf aktor. Im Notfall und mit höchstem Energieaufwand, und auch das vorerst nur theoretisch, ließ sich die erzielbare Geschwindigkeit verdoppeln.
    Welche Reichweite die Konverter vertrugen, bevor sie ausbrannten, wusste niemand. In den Hangars lagerten sicherheitshalber alle Modulteile, die für einen Komplettaustausch der vier

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