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2215 - Der Schohaake

Titel: 2215 - Der Schohaake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hoch. Skargue öffnete die an der Frontseite befindliche Tür mit einem Impulsgeber, ein notwendiges und hilfreiches Übel der Moderne, mit dem er sich abgefunden hatte. Sie fuhr auf, und mit letzter Kraft schleppte sich der Biologe ins beheizte Innere seiner Wohnstatt, von der etwa ein Viertel als Labor eingerichtet war.
    Die Tür schloss sich automatisch. Sam lief voraus und kuschelte sich sofort in seine Ecke am Elektro-Ofen. Skargue wankte bis zu seinem Bett und konnte gerade noch den Rucksack abstreifen, als er sich auch schon erschöpft auf das Bett fallen ließ. Er atmete schwer. Sein Herzschlag flatterte. Die zitternde rechte Hand tastete nach der Schnapsflasche auf dem Nachttisch. Zwei kräftige Schlucke, und sein Kreislauf kam wieder einigermaßen in Schwung.
    Der Biologe war müde, aber schlafen durfte er jetzt nicht. Das fremde Wesen brauchte seine Hilfe - falls es überhaupt noch am Leben war. Er wusste es nicht. Da es notwendig gewesen war, ohne Unterbrechung zu marschieren, hatte er die Vitalfunktionen des Fremden nicht überprüfen können.
    Skargue richtete sich auf, hockte sich auf die Bettkante, öffnete seine schwere Jacke und zog sie aus. Er legte sie neben sich auf das Bett.
    Vorsichtig nahm er das kleine Wesen aus der Schlinge. Es war immer noch starr, die Augen waren geschlossen. Aber sein Herz schlug noch. Es hatte den langen Weg überstanden. Das war Skargues größte Sorge gewesen. „Du kannst mich nicht hören, oder?", fragte der Wissenschaftler. „Natürlich nicht. Du kannst mir nicht sagen, was ich mit dir anfangen soll."
    Skargue sah sich um. In der Mitte des Containers standen ein Tisch und ein einziger Stuhl. Dahinter war die Laborecke. Neben dem Elektro-Ofen gab es einen einfachen Kamin, den Skargue mit eigenen Händen gebaut hatte und den er jederzeit dem modernen Zeug vorzog. Eine raffiniert angebrachte Öffnung im Containerdach ermöglichte den ungehinderten Abzug des Rauchs, ohne dass Wind und Schnee eindringen konnten. Trockenes Brennholz lag neben dem Kamin. Alexander Skargue schichtete es in der Feuerstelle auf und entzündete es.
    Dank seines Misstrauens gegenüber jeglicher Art moderner Technik besaß er für alle von der ohnehin schon primitiven Brennstoffzelle gespeisten Geräte und Systeme einen Ersatz für den Notfall: Falls beispielsweise das von der Zelle gespeiste Licht einmal ausfallen sollte, hatte er einfache Kerzen angeschafft. Er hatte sie sich eigens in Mol kommen lassen, bis jetzt aber noch nicht gebraucht. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, die Brennstoffzelle war außerordentlich robust und langlebig. In all den Jahren, die er bereits hier in der Einsamkeit der Wälder lebte, hatte er sie nicht einmal auswechseln müssen. Das Feuer im Kamin hatte eher eine emotionale Funktion als dass es- notwendig gewesen wäre: Es vermittelte Skargue stets ein Gefühl der Heimeligkeit, es warf lebendiges Licht und spendete Wärme. Und all das konnte - wie er hoffte - auch für das Fremdwesen nicht schlecht sein.
    Der Biologe stand auf und legte das Wesen neben seiner Jacke auf das Bett. Er wusste nicht, was er tun sollte. Bisher war er immer allein zurechtgekommen, nie hatte er einen anderen Menschen gebraucht. Jetzt aber wünschte er sich jemanden, der ihm Rat geben und die Verantwortung abnehmen konnte.
    Sam lag zusammengerollt in seiner Ecke. Der alte Huskie beobachtete jede Bewegung seines Herrn.
    Alexander Skargue legte vorsichtig beide Hände auf die schmale Brust des Aliens. Er begann sie leicht zu massieren, aber auch nach zehn Minuten zeigte das Wesen keine Reaktion. Mit einem tiefen Seufzer wandte er sich von dem Bett ab und ging zum Tisch. Der Hunger meldete sich, und auch Sam brauchte unbedingt etwas zwischen die Zähne.
    Skargue nahm eine Vakuumbox mit Brot aus dem Kühlschrank, dazu Wurst und Streichfett. Für Sam hatte er noch rohes Fleisch und Haferflocken im Rucksack. Er füllte einen Napf mit Wasser und einen anderen mit Nahrung und hoffte, dass sein Hund diesmal wieder essen würde. Tatsächlich sprang Sam umgehend auf und machte sich über das Angebotene her.
    Skargue lächelte. Mit Sam zumindest war also alles in Ordnung. Jetzt aß auch er.
    Hunger hatte er, aber keinen Appetit. Er musste sich das Brot fast schon hinunterzwingen. Dazu trank er sterilisierte Rentiermilch.
    Sie schmeckte Skargue nicht besonders, aber sein Verstand sagte ihm, dass er sich nicht vom Schnaps allein ernähren konnte, den er in einer kleinen Hütte, wenige Meter vom

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