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2217 - Die FemesÀnger

Titel: 2217 - Die FemesÀnger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er nahm sie in den Arm, zog sie an sich. Sie genoss die Liebkosung, fühlte sich in seiner Nähe geborgen. Seit wann beschützen Männer Frauen und nicht umgekehrt?, dachte sie mit einem Anflug von Heiterkeit. „Es gibt da noch eine Kleinigkeit, die du wissen solltest", hauchte er ihr ins Ohr. „Intake hält dich nicht nur für eine überaus begabte Irthumo-Lauscherin. Die Lokale Majestät hat noch etwas gesagt: >Es gibt eine, die mächtiger ist als ich.<" Auf Baikhal Cain jagten die Kybb-Cranar die Motana, wo sie nur konnten. Auf Ash Irthumo lagen die Verhältnisse anders. Offenbar gab es eine unmittelbare Verkehrsanbindung des Crythumo an einheimische Siedlungen. Die Kybb-Cranar waren nicht darauf angewiesen. Mit ihren Gleitern und Schwebefahrzeugen verfügten sie über die absolute Luftund Bodenhoheit. Vermutungen drängten sich Perry auf. Existierte auf Curhafe so etwas wie eine Kooperation zwischen Motana und Besatzern? Oder stand die Bahnlinie nicht damit in Zusammenhang?
    Die Gefährten schliefen bereits. Hinter ihnen lag ein anstrengender Marsch durch die Wälder der Ebene.
    Nur Perry lag noch wach, ebenso Rorkhete, der am oberen Ende der Bodenwelle saß und stundenlang nach Süden starrte, der einzigen Richtung, aus der sie mit einer Gefahr rechnen mussten. Dem Zeitgefühl des Terraners nach war die Hälfte der zweiten Nacht auf Curhafe inzwischen verstrichen.
    Perry wollte sich soeben auf die andere Seite drehen und einschlafen. Rorkhete fehlte. Die Gestalt auf dem Kamm der Bodenwelle war spurlos verschwunden. Perry lauschte. Er streckte die Arme aus, berührte mit den Fingerspitzen das Gras. Rorkhete mit seinem an hohe Schwerkraft gewöhnten Kompaktkörper verursachte, wie gewohnt, keine Geräusche, nicht einmal die winzigsten Erschütterungen. Der Terraner kroch die Bodenwelle hinauf, hob vorsichtig den Kopf und hielt nach dem Nomaden Ausschau. Rorkhete hatte sich ein Stück unterhalb hingesetzt, wo man ihn vom Lagerplatz aus nicht sah. Er nahm den Helm ab, dessen Federbüsche für ein paar Augenblicke ein seltsamer rosafarbener Schimmer umspielte. Anschließend zog er die Lamellenweste aus, klappte eine Reihe flacher Kammern auf, wie Atlan es schon von seiner nächtlichen Beobachtung in Oreschme berichtet hatte. Rorkhete brachte ein filigranes Gestänge zum Vorschein. Er setzte die drahtähnlichen Teile zu einem Gebilde zusammen, das den Terraner an eine Antenne erinnerte. Dann platzierte der Nomade seinen Helm auf der Oberseite des Gestänges. Ein Weile geschah nichts. Dann bildete sich von neuem dieser Schimmer. Entschlossen nahm Rorkhete den Helm herunter. Er setzte ihn sich auf, baute das Gestänge ab und verstaute es. Perry erhob sich und trat zu ihm. „Wirst du mir sagen, was du da treibst?" Der Nomade erstarrte. Sein Blick schweifte an Perry vorbei nach Süden, folgte dem Verlauf des hellen Sternenhimmels zum Zenit und in Richtung Norden wieder hinunter zum Horizont. „Als wir uns zum ersten Mal begegneten, befanden sich die Ozeanischen Orakel und ich schon seit einigen Jahren auf Baikhal Cain", erklang nach einer Weile seine Stimme. „Dabei ging es uns keinesfalls nur darum, das Geheimnis der Medialen Schildwache im Land Keyzing zu enträtseln. Wir befanden uns auf einer schon Ewigkeiten dauernden Suche nach Plotter, der Ursprungswelt der Shoziden. Die Position Plotters muss zwischen der Blutnacht von Barinx und der heutigen Zeit verloren gegangen sein. Wir vermuteten den Planeten irgendwo im Sektor Baikhal Cain oder dessen näherem Umkreis." Perrys und Atlans Vermutung bestätigte sich, dass es sich bei dem Gestänge und dem Helm um eine Antenne handelte. Sie sollte charakteristische Impulse eines bestimmten Planeten auffangen. „Unsere Suche blieb erfolglos, bis die Ozeanischen Orakel uns blind nach Ash Irthumo teleportierten.
    Nun schlägt unvermutet und immer wieder der Sensor an. Die Intensität..." Rorkhete brach ab. Ein feuerroter Blick traf Perry, der durch ihn hindurchzugehen schien. „Eine der Welten des Ash-Systems muss mit der Ursprungswelt meines Volkes identisch sein."
    „Du bist also ein Shozide." Der Nomade ging nicht darauf ein. „Die Messwerte sind noch nicht präzise genug. Sicher ist bisher nur, es ist nicht Ash Irthumo selbst, sondern ein Planet im selben System. Genug jetzt!" Er stand auf, stapfte zum Lagerplatz zurück. Perry hielt sich an seiner Seite. Schon lange argwöhnte er, dass der Nomade mehr wusste, als er zugab. Die Stunden seit ihrer Ankunft auf Curhafe

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