2217 - Die FemesÀnger
Tod."
„Wenn die Kybb-Cranar uns künstlich hergestellt haben, sind wir doch unbesiegbar", antwortete Perry.
Die Motana erstarrte. Sie schien sich nur langsam der Tragweite seiner Worte bewusst zu werden. „Durchsucht sie nach Waffen!", blaffte sie schließlich. Es war ähnlich, wie wenn man einem nackten Mann in die Tasche greifen wollte. Aber dieser Vergleich hätte die Motana vermutlich erst recht aus dem Konzept gebracht. Also behielt Perry den Gedanken für sich. Die Motana bildeten einen Kreis um sie und führten sie ab. Noch immer drohten die gespannten Bogen mit den Pfeilen auf der Sehne. „Wir kommen in friedlicher Absicht", sagte er. „Das werdet ihr längst bemerkt haben. Wir möchten mit der Planetaren Majestät sprechen."
„Ihr stammt nicht von Ore!"
„Aber wir kommen direkt von dort. Auf Ore haben wir das Boot gebaut." Die Motana führten sie zwei Stunden lang zwischen Hügeln entlang bis zu einem Hain aus herrlich duftenden Sechszackblumen. Am hinteren Ende ragte ein einzelnes Haus auf. Seine Wände bestanden aus verzierten Holzbohlen, das Dach reichte auf allen Seiten bis fast zum Boden herab. Es war mit einer Art Schilf gedeckt. Die Fenster waren klein, und sie besaßen grüne Läden mit Öffnungen, deren Form an dreiblättrigen Klee erinnerte.
Unter den Fenstern hingen Blumenkästen mit einer üppigen Blütenpracht in Regenbogenfarben.
Vorsicht!, warnte Rhodans innere Stimme. Es könnte sich um eine Illusion handeln, geboren aus eben dieser Erinnerung. Er konzentrierte sich unter Aufbietung aller geistigen Kräfte, über die er als Mentalstabilisierter verfügte. Der intensive Duft und das Haus blieben. Er konnte keine Anzeichen einer suggestiven Beeinflussung erkennen. Ein Stück rechts vom Haus ragte eine steile Felswand mit einem Wasserfall auf. Links gab es eine große Terrasse, auf der eine Gruppe Frauen saß. Zwölf von ihnen schätzte Perry auf ein mittleres Lebensalter, die Frau in ihrer Mitte war sehr alt. Alle waren schwarzhaarig, mit dunklen braunen Augen wie die Motana von Ore. „Die Planetare Majestät ist gewillt, euch zu empfangen", verkündete die Anführerin des Empfangskomitees. Der Kreis öffnete sich. Die Motana ließen ihre Gefangenen vortreten. In diesem Augenblick fiel einer der Holzklötze um, die den Frauen auf der Terrasse als Sitzgelegenheiten dienten.
Zephyda zuckte zusammen. Es lag nicht am Lärm des umgefallenen Stuhls, auch nicht an der Schnelligkeit, mit der die alte Frau von ihrem Sitz hochfuhr. Die Motana von Baikhal Cain spürte ein Knistern in ihrer roten Mähne. Gleichzeitig kreuzte sich ihr Blick mit dem der alten Frau. Von diesem Augenblick an hätte sie es auch ohne vorherige Information gewusst, dass es sich um die Planetare Majestät handelte. Die alte Frau verströmte ein Wissen und eine Erfahrung, wie Zephyda es in dieser Intensität nicht einmal an ihrer eigenen Großmutter wahrgenommen hatte. Das Knistern hielt noch immer an. In dem Augenblick, als sich die alte Frau entspannte, hörte es auf. „Tretet näher, Fremde!" Die Stimme der Planetaren Majestät klang kraftvoll und angenehm. Die Frauen um sie herum - Zephyda hielt sie für Wegweiserinnen - erhoben sich ebenfalls und machten den Ankömmlingen Platz. Am Aufgang zur Terrasse blieb die junge Motana stehen. Irgendetwas im Blick der alten Frau bannte sie auf die Stelle. „Wer bist du?" Langsam wich die Planetare Majestät zurück. Zephyda schluckte. In ihrem Hals schien übergangslos ein Kloß zu sitzen. „Ich heiße Zephyda und bin die Enkelin der Planetaren Majestät von Pardahn auf dem Planeten Baikhal Cain. Ich bin eine Wegweiserin aus einem Volk, das vielleicht nicht mehr existiert. Meine beiden Begleiter zur Rechten stammen aus der Sterneninsel Milchstraße, die in der Nachbarschaft Jamondis liegt. Der dritte ist ein Nomade." Die alte Frau holte tief Luft. Ihr Körper erbebte dabei. „Tritt näher, Zephyda. Garombe heißt dich und deine Begleiter willkommen." Die Planetare Majestät wich zurück bis zu ihrem Holzklotz. „Bitte setzt euch. Wer hat euch geschickt?" Sie folgten der Einladung. Aus dem Haus brachte eine Motana Holzbecher mit einem perlenden Fruchtsaft, den sie ihnen anbot. Das Getränk erfrischte und belebte. „Niemand. Es führt uns keine bestimmte Absicht nach Ash Irthumo." Zephyda setzte den Becher vor sich auf den Boden. „Wir sind Flüchtlinge aus einer Schlacht gegen die Kybb-Cranar ..." Die Frauen stöhnten auf. Ihre Augen funkelten. Sie bewegten sich
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