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2221 - Die Sekte erwacht

Titel: 2221 - Die Sekte erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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funktionierte."
    Ein Schatten fiel vorübergehend auf sein von zahllosen Falten durchzogenes Gesicht. „Ich verstehe nicht, dass ein Carlosch Imberlock und seine Sekte gegen den Aufbau unserer Wirtschaft sind", klagte er, während er sie zur Ehrentribüne begleitete, auf der bereits einige wichtige Persönlichkeiten aus der Verwaltung Terranias Platz genommen hatten. „Was sind das für Idioten, die glauben, wir Menschen könnten ohne Industrie leben? Dazu gibt es mittlerweile viel zu viel Menschen auf der Erde und auf den Planeten, die zu uns gehören."
    Er verneigte sich kurz vor ihr, um dann an das Rednerpult zu treten und seine Gäste noch einmal zu begrüßen.
    Schon mit seinen ersten Worten wies er darauf hin, wie wichtig die neue Fabrik war. Die in ihr hergestellten positronischen Bauelemente bildeten die Schaltstellen, die eine Reaktivierung des Grids erst wieder möglich machten.
    Während er sprach, zog ein Raumschiff in großer Höhe über Terrania hinweg. Geschickt wich er von seinem Konzept ab, wies auf den Raumer hin und wertete ihn sogleich als Symbol für die aufstrebende Wirtschaft. Aufmerksam und mit einer gewissen Begeisterung folgten seine Zuhörer diesen Ausführungen, die im Wesentlichen das wiedergaben, was sie empfanden.
    Als Doffran Goricellein auf die Kapazität der neuen Fabrik zu sprechen kam, kam es zu jener Art Zwischenfall, den Mondra Diamond instinktiv erwartet hatte, ohne ihn definieren zu können: Der Boden zwischen dem Redner und ihr brach krachend auf, und eine Wasserfontäne schoss rauschend in die Höhe. Erdbrocken und Schlamm ergossen sich über die Gäste, die schreiend aufsprangen und sich panikartig in Sicherheit zu bringen versuchten.
    Mondra war die Einzige, die den Überblick behielt. Viel schneller als alle anderen erkannte sie, dass von Wasser, Schlamm und Dreck keine unmittelbare Gefahr ausging. Sie rannte an der Fontäne vorbei, sprang über einige Blumenarrangements hinweg und lief durch ein offenes Tor in eine Fabrikhalle hinein.
    Etwa zehn Meter vor einer mächtigen Panzerglasscheibe blieb sie stehen. Die transparente Scheibe trennte die eigentliche Produktionsstätte nach außen hin ab, gewährte jedoch Einblicke in die Hochreinräume mit ihren vollrobotischen Einrichtungen. Mondra sah mehrere vermummte Gestalten, die eindeutig nicht zu den Arbeitern gehörten. Mit Hilfe ihres Armgerätes löste sie einen Alarm aus.
    Zu spät.
    Hinter der Scheibe blitzte es auf, Risse bildeten sich in der Panzerglasscheibe. Mondra wandte sich zur Flucht, doch sie war sicher, es nicht schaffen zu können. Noch bevor sie den Ausgang erreichte, würde eine Explosion die Scheibe zersplittern lassen, und dann würde sie inmitten eines Hagels aus Tausenden von messerscharfen Splittern stehen. Ein einziger von ihnen konnte bereits tödlich sein.
    Geradezu andächtig lauschte die Menge den Worten eines Mannes, der sich selbst als Adjunkt des Mediums Carlosch Imberlock bezeichnete. „Dies sind die Tage und Jahre des Niedergangs!", rief er mit theatralischer Betonung. „Uns allen hätte längst klar sein müssen, dass es nicht so weitergeht wie bisher. Der Weg, den die Menschheit eingeschlagen hat, um sich das Universum Untertan zu machen, hat sich als Sackgasse erwiesen, als eine Straße, die zur Umkehr zwingt, weil sie im Nichts endet."
    Er war ganz in Dunkelblau gekleidet, so wie sein Meister und Vorbild, von dem er sprach. Er trug einen weiten Umhang, einen Hut mit ausladender Krempe und Stiefel aus einem lederartigen Material, die ihm bis an die Oberschenkel reichten. Augenbrauen und Augenränder hatte er schwarz gefärbt, passend zu seinen tiefschwarzen Augen. „In nicht allzu ferner Zukunft wird Gon-Orbhon über diese Welt und seine Bewohner kommen. Er wird die Lebenden in zwei Klassen teilen."
    Es folgte die Verheißung, dass alle eine Zukunft vor sich hätten, die ihm folgten, während den anderen Verdammnis und Vernichtung drohten. Das Spiel war für nüchtern denkende Menschen leicht zu durchschauen.
    Gerade an solchen Menschen schien es in der Versammlung jedoch zu mangeln.
    Das friedliche Bild täuschte. Die Stimmung der Öffentlichkeit richtete sich mehr und mehr gegen die Sekte, vor allem nach den über Trivid verbreiteten Nachrichten aus dem Waringer-Institut. Zwei Wissenschaftler hatten einen Anschlag geplant, der Tausende von Opfern gefordert hätte, wäre er nicht in letzter Sekunde verhindert worden. Plötzlich ertönte eine Stimme, die den Adjunkten verblüfft

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