Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2223 - Die Gotteskriegerin

Titel: 2223 - Die Gotteskriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
worden war.
    Praktisch, wenn man Beziehungen zu Geheimdienstkreisen hat, dachte Bre und schaltete es ein. Keine zehn Sekunden vergingen, bis aus dem abgehackten Pfeifton ein anhaltendes Sirren geworden war und das Minidisplay einen Vektor anzeigte.
    Der Pfeil wies zu einem der oberen Stockwerke des Kongresszentrums.
    Bre wusste nicht, ob sie froh oder enttäuscht sein sollte. Sie bestimmte über Kimme und Korn den exakten Höhenwinkel und stellte fest, dass ihr Ortungsgerät auf eine beleuchtete Etage deutete. Adams hatte sich also nicht etwa im Kongresszentrum schlafen gelegt, sondern die Verhandlungen waren noch im Gange.
    Ihr blieb nichts weiter übrig, als auf volles Risiko zu gehen - die Schlaf räume der Villa aufzusuchen und dem Wirtschaftsminister aufzulauern. In der Hoffnung, dass er überhaupt noch kam.
    Ein wenig nervös lenkte sie ihren Antigravskater zur Villa und ging auf dem kleinen Landeplatz daneben nieder.
    Dreist schritt sie einfach zum Eingang, der von zwei TLD-Agenten flankiert wurde. Sie setzte ganz darauf, dass ihr Sonderstatus noch nicht gelöscht war und die Nutzungsgenehmigung des Ausweichquartiers weiter galt. „Name?", schnarrte die kalte Stimme des TLD-Agenten links von ihr.
    Bre bemühte sich um ein leichtes Lächeln. „Bre Tsinga, Kosmopsychologin. Ich habe einen Termin bei Homer G. Adams."
    „Der Residenz-Koordinator befindet sich auf einer Tagung", sagte der Agent, während sein Kollege ihre Angaben anscheinend sofort auf seinem Compupad überprüfte.
    Das hätte ich also auch leichter erfahren können, dachte Bre und fügte laut hinzu: „Ich weiß. Er sagte mir, ich solle in der Villa auf ihn warten." Sie lächelte offen und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. „Eine private Angelegenheit, du verstehst."
    Der TLD-Agent hob die linke Augenbraue und blickte zu seinem Kameraden. „Bre Tsinga, Kode elf", sagte dieser und bewegte den Kopf ruckartig in Richtung Eingang. „Sieht so aus, als hättest du Zutritt."
    Sie sah sein schmutziges Lächeln und wusste, dass ihre Antwort ein Volltreffer gewesen war - Adams war zwar nicht gerade als großer Verführer bekannt, aber Diskretion „in einer privaten Angelegenheit" wurde zweifellos groß geschrieben.
    Erleichtert darüber, dass sie anstandslos eingelassen wurde, betrat sie das Foyer, in dem auf einem Sockel eine Büste des ursprünglichen Hausherrn stand. WALTY EIRNSTIN - IRLAND DANKT SEINEM TREUEN SOHN, war auf einer Plakette darunter zu lesen.
    Bre musterte kurz das ovale Gesicht mit den buschigen Brauen und der hohen Stirn, der Adlernase und den heiteren Augen, deren lebendiges Funkeln ein verborgener Holoprojektor erzeugte, dann wandte sie sich dem Hauptschlafraum der Villa zu. Sie schob die altmodische Tür auf und erstarrte fast vor Ehrfurcht beim Anblick des Meeres, den sie durchs Panoramafenster genoss.
    Schließlich schloss sie die Tür wieder und zog sich einen der Sessel heran, die zu beiden Seiten der Pneumocouch standen. Sie platzierte ihn hinter der Tür, setzte sich und zog den Nadler aus der Innentasche ihres Overalls, legte ihn auf die übereinander geschlagenen Beine.
    Das große Warten begann.
    Tifflor beugte sich hinter dem großen Tisch in seinem Sessel vor und faltete die Hände. „Du sagtest neulich, es sei vorerst nicht möglich, brauchbare Szenarien auszuarbeiten, weil die erhöhte Hyperimpedanz unsere Mittel begrenzt. Ich habe darüber nachgedacht."
    Myles Kantor hatte einige Stapel mit Unterlagen mitgebracht, die er zwischen dem Liga-Minister und sich selbst bollwerkartig aufgetürmt hatte. „Ich auch, aber sprich du zuerst."
    „Ich habe mich gefragt, ob die sechsdimensionale Strahlung des Juwels Sol vielleicht ebenfalls einen spezifischen Faktor enthält, genau wie Medaillon oder Gladors Stern. Einen Faktor, der für uns völlig normal ist, weil wir mit ihm aufgewachsen sind, der aber eine Eigentümlichkeit bei den Terränern bewirkt und ...", begann Tifflor. „Nur weiter", ermunterte der Wissenschaftler.
    Der Residenz-Minister grinste verhalten. „Es wird nicht so etwas Einfaches sein wie die Verstärkung von Gefühlen, quasi als Umkehrschluss zu Medaillon, aber vielleicht ... Keine Ahnung!"
    Kantor musterte ihn eindringlich. „Du glaubst also, dass Sol eine bestimmte Strahlung aufweist, die irgendwelche einzigartigen Auswirkungen hat?"
    Tifflor winkte ab. „Zu radikal. Ich glaube nur, wir sollten eine solche Möglichkeit nicht außer Acht lassen. Zumal wir ja wissen, dass jede Sonne einzigartig

Weitere Kostenlose Bücher