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2223 - Die Gotteskriegerin

Titel: 2223 - Die Gotteskriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rudigan Khopp, dessen Rechner mit Kantors parallel geschaltet war, begriff, was der Wissenschaftler tat. Er extrapolierte die von den Ultra-Giraffen ermittelten Werte und schickte die neu gewonnenen Daten an das Mondgehirn.
    Und NATHAN tat wieder seine Arbeit. Er verlängerte die Grenzen des Jetstrahls noch einmal - praktisch bis ins Unendliche hinaus.
    Das Zahlengestöber im Holowürfel wich. Jetzt zeigte er eine dünne Linie, die auf eine amöbenhafte Struktur am anderen Ende zuführte - eine Sterneninsel, stark verkleinert, um die Größenverhältnisse einigermaßen zu wahren. „Bingo!", rief Tifflor. „Wir haben das Ziel des Jetstrahls!"
    Er hatte Recht. Es war nicht zu übersehen. Aber allen in der Zentrale erschien das Ergebnis einfach absurd und unmöglich, denn die Struktur, auf die der Jetstrahl zuführte, wenn man ihn verlängerte, war die Große Magellan'sche Wolke.
    Ein Katzensprung!, dachte Kantor. Früher!
    Angesichts der derzeitigen Bedingungen war die Große Magellan'sche Wolke für die Raumfahrt unerreichbar fern. Und damit wohl auch die Lösung des Rätsels ...
     
    7.
     
    Bre stieg aus und fühlte sich von unzähligen Menschen aller Couleur sowie etlichen Nichtmen schen umbrandet, die mit ihr die Rohrbahn verlassen hatten und den Ausgängen zustrebten. Durch den asiatischen Kontinent, durch Europa, unter dem Ärmelkanal hindurch bis zur irischen Insel hatte die Fahrt mit dem „Trans-International Terrania" geführt, und nun stand sie verloren im Terminal der Hafenstadt Youghal, unweit deren das Gipfeltreffen der bedeutendsten Wirtschaftsführer der Menschheit stattfand.
    Es herrschte ein solches Gedränge, dass man zwischen den umhereilenden Frauen und Männern nur gelegentlich den Blick auf die mehrspurigen Transportbänder frei hatte, die in der Mitte der Halle verliefen - hin zu Ausgängen an die Oberfläche des Terminals, wo vermutlich schon Robottaxis auf ihre Fahrgäste warteten.
    Entschlossen betrat sie eines der Transportbänder und ließ sich zum Südausgang tragen. Dabei schaute sie flüchtig auf ihr Chronometer. Sie war gut in der Zeit. Einen Tag würde der Gipfel noch andauern. Zweifellos würde es ihr rechtzeitig gelingen, dem Aufschwungminister aufzulauern und ihn zur Hölle zu schicken.
    Sie vergeudete keinen Gedanken daran, für das von ihr geplante Attentat Hilfe zu organisieren, obwohl eine Glaubensschwester ihr schon dabei geholfen hatte, die zweifellos vorhandenen Spione Mondra Diamonds zu täuschen und abzuschütteln. Es war wichtig, dass sich die Organisation nicht als Ganzes gegen das Gesetz stellte. Jedenfalls noch nicht. Wer das für sich beschloss, stand selbstverständlich allein, solange sie noch nicht stark und mächtig genug waren, mit einem einzigen Befreiungsschlag die ganze Erde zum Reich Gon-Orbhons zu machen. Sie selbst würde diesen Tag allerdings nicht mehr erleben. Nicht in dieser Existenz.
    Im Jenseits erwarteten sie Freuden, die alles Irdische überstiegen. Sie würden unangreifbare Krieger Gon-Orbhons sein, noch bessere als zu Lebzeiten, und Seelenreisen in die entferntesten Winkel des Universums unternehmen, um Gon-Orbhons Wort zu verbreiten. Ihre Heimat läge auf dem Grund des spiegelglatten Sees, über dem ihr Gott schwebte und über ihren Frieden und ihre Glückseligkeit wachte.
    Das Thema wurde selten offen diskutiert, höchstens einmal unter Freunden. Bre hatte noch vor wenigen Tagen im „Gebetshaus" von Terrania vor fünfzig Jüngern eine Predigt gehalten, die sich mit dieser Frage beschäftigte und jene trösten sollte, die auf ihren Einsatz warteten: „... dies sind die Tage und Jahre des Niedergangs. Aber in nicht allzu ferner Zukunft wird Gon-Orbhon über diese Welt und ihre ungläubigen Bewohner kommen, und Gon-Orbhon wird die Lebenden in zwei Klassen scheiden: die, die nach ihrem Tod würdig sind, Gon-Orbhon zu dienen, und die, die einfach verlöschen werden ..."
    Sie wollte nicht verlöschen. Sie würde nicht verlöschen. Sie gehörte zu denen, die eine Vorreiterrolle einnahmen, weil sie wie kein Zweiter dafür prädestiniert war. Wer außer ihr hatte schon Zugang zu den höchsten Regierungskreisen und konnte den Unsterblichen so nahe kommen?
    Ihr Blick fiel auf die holografische Anzeigetafel, die das Eintreffen ihres Rohrbahnzugs meldete. Eine leichte Verspätung, nicht der Rede wert. Rings um sie wurden Fahrgäste umarmt und geherzt oder von Abgesandten irgendwelcher Firmen begrüßt.
    Als das Transportband ins Freie führte, sah Bre,

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