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2224 - Spezialagent 707

Titel: 2224 - Spezialagent 707 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der drängelt", versetzte Kant, während er das Holster auf den Boden legte. Dann hockte er sich davor und konzentrierte sich.
    Jetzt kam es darauf an. Jetzt würde sich zeigen, ob er tatsächlich Macht über die Dwarmaris und ihre Königin besaß. Die Königin, die ansonsten niemals ihren Stock verließ. Jetzt...
    Gucky starrte fasziniert.
    Rings um Perry Rhodans Sohn begann es zu wuseln. Ströme von winzig kleinen Insekten krochen aus dem Boden, von den Wänden, durch das Gras auf die Holster zu; und in sie hinein. Und dann kam, deutlich größer als ihr Volk, auch die Königin. Ein Augenblick, den der sonst so reservierte Kantiran mit einem Triumphschrei quittierte.
    „Still, Junge!", schnappte Gucky. „Jag uns nicht im letzten Moment noch die Arkoniden auf den Hals!" Er esperte, verschaffte sich einen raschen Überblick.
    Vorläufig drohte keine Gefahr. Die Parkwächter – hier keineswegs mit Rechen und Spaten bewehrt, sondern mit Kombistrahler und Neuropeitsche – würden auf ihrem Rundgang erst in einigen Minuten an dieser Stelle vorbeikommen.
    Kantiran vollführte eine Geste der Entschuldigung. Dann erläuterte er Gucky, was er mit den Zwerginsekten vorhatte.
    Die beiden Holster ließen sich an den Hosenbeinen festheften. Sie stellten Wohnbehälter für die Dwarmaris dar. Hunderte Löcher von knapp einem Millimeter Durchmesser dienten als Ein- und Ausgänge gleichermaßen wie zur Belüftung.
    Das Innere bestand aus einem sehr luftigen Schwamm, einem Material, das sich ideal als Grundlage für einen neuen Stock eignete.
    Das Dwarmaris-Volk, berichtete Kant fasziniert, begann bereits eifrig, den Schwamm umzubauen und verschiedene Kammern zu schaffen, die größte in der Mitte für die Königin. „Wie emsig sie sind!", rief er enthusiastisch. „Und wie diszipliniert und perfekt organisiert. Meine eigene, private kleine Armee!"
    „Die du ab sofort auch versorgen musst", erinnerte Gucky, wohl wissend, dass dies für einen ausgewiesenen Tierfreund wie Kantiran keine Belastung darstellen würde.
    Der Ilt war sich nicht sicher, wie er das Geschehen, dessen Zeuge er gerade geworden war, beurteilen sollte. Kantirans Benehmen gab ihm Rätsel auf.
    Versprach sich der Sternenbastard tatsächlich so viel von den winzigen Tierchen? Waren die Zwerg-Dwarmaris für ihn nicht eher nur eine Art Hobby, eine härm- und nutzlose Spielerei?
    Oder stellten sie, waren sie erst einmal trainiert, eine mächtige Waffe dar?
    Und wenn dem so war: Wie würde Kantiran sie einsetzen? Zum Wohl der Galaxis; der Menschheit – oder bloß für seine eigenen, egoistischen Zwecke?
    An welcher Moral, welchem Wertekanon würde er sich orientieren? Welche seiner „Hälften", wenn man so wollte, würde auf Dauer die Oberhand gewinnen: die arkonidische oder die terranische?
    Die Zukunft wird es uns weisen, dachte Gucky. Jedenfalls werde ich in nächster Zeit ein Auge auf dich haben, mein Junge, ob du nun willst oder nicht.
    Elfter Sprung: Das Depot und seine Wächter Groß ist die Wiedersehensfreude, als Oalue und ich die Wohnung ihrer Eltern betreten.
    Ein kleiner blonder Kugelblitz kommt quer durchs Zimmer geschossen. „Mama, Mama!" Rinklin wirft sich in die Arme seiner Mutter. Allen Anwesenden stehen die Tränen in den Augen.
    Auch ich gebe mich gerührt, obwohl ich keinen besonderen Narren an Kindern gefressen habe. Wollte auch nie selbst welche. In meinem Beruf wird man zu leicht erpressbar, wenn man Familie hat. Einige Minuten lang störe ich die sentimentale Szene nicht. Dann mache ich Oalue durch ein dezentes Hüsteln darauf aufmerksam, dass sie mir etwas versprochen hat.
    Sie begreift sogleich und holt den Roller. Haucht mir auch noch ein Abschiedsküsschen auf die Wange und wünscht mir viel Glück.
    Der Roller erweist sich als gut in Schuss, die Strecke als überwiegend eben. Ich komme rasch voran, trotz des dichten Verkehrs.
    Auch gesundheitlich geht es mir wieder besser. Ich fühle mich zwar etwas wackelig, halte aber relativ problemlos das Gleichgewicht auf meinem primitiven Gefährt.
    Die Kampfroboter an einer Kreuzung zwei Wohnblocks weiter sehe ich rechtzeitig, sodass ich der arkonidischen Patrouille ausweichen kann. Es kommt zu keinerlei Zwischenfällen.
    Nach einer Viertelstunde erreiche ich die Adresse, an der sich das Ausrüstungsdepot befinden soll.
    Der kleine, nur rund hundertfünfzig Meter hohe Wohnturm entspricht Annbritts Beschreibung. Ich rekapituliere, was sie sonst noch über das getarnte Depot erzählt hat, dann

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