2224 - Spezialagent 707
darf keine Gelegenheit bekommen, Verstärkung anzufordern! Das würde meinen Rückweg bedeutend erschweren.
Ich hetze ihm hinterher, Richtung Ausgang. Am Tresen steht der Barkeeper, einen Strahler im Anschlag. Dasselbe Modell...
„Nicht so eilig, Freundchen!", ruft der zweite Celista. „Bleib stehen und nimm schön die Arme hoch!"
Sein Kollege stellt sich zu ihm. „Gut gemacht, Oltran!", keucht er.
Während ich dem Befehl Folge leiste, wäge ich meine Chancen ab.
Zwei gegen einen ... Das ist nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick scheint. Ich bin Spezialagent 707 und schon aus deutlich schwierigeren Lagen als Sieger hervorgegangen.
Zumal diese beiden keineswegs Spitzenkräfte ihrer Zunft sein dürften.
Kralasenen sind das gewiss keine, nicht einmal ordentliche Celistas; sondern Patrouillenkräfte, Wasserträger, wahrscheinlich Schreibtischhengste. Mit einer Situation wie dieser, einem Gegner wie mir, sind die hoffnungslos überfordert.
Ihre Nervosität ist ihnen deutlich genug anzumerken. Die Hand, in der der Größere seine Waffe hält, zittert unübersehbar. Über sein speckig glänzendes Gesicht rinnt der Angstschweiß in Strömen. Der andere tippt ihm auf die Schulter. „Du, Oltran ..."
„Nicht jetzt, Sten."
„Aber es ist wichtig, Oltran!"
„Schweig! Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin."
„Ich wollte dir nur sagen ..."
„Halt endlich den Mund!"
„... du hast kein Magazin in deinem Strahler, Ollie..."
Das Lächeln auf Oltrans Gesicht gefriert.
Ganz langsam lasse ich meine Hände wieder sinken. Greife in die Tasche, hole eines der Vibromesser hervor, die ich im Depot eingesteckt habe. Schalte es ein, wiege es spielerisch zwischen den Fingern. „Tja, wenn das so ist, meine Lieben", raune ich leise und zuckersüß, „will ich mich kurz vorstellen – bevor ich euch hiermit euer dämliches Grinsen aus den Ohrfeigengesichtern schneide. Ihr sollt erfahren, mit wem ihr euch angelegt habt, wenngleich ihr mit diesem Wissen nicht mehr viel werdet anfangen können." Denn natürlich werde ich sie töten. Alles andere würde mich zu viel Zeit kosten. Und die beiden Witzfiguren wissen das ebenfalls. Wie paralysiert stehen sie, ohne den kleinsten Mucks, eine halbe Ewigkeit lang, die Augen in Todesangst geweitet.
„Für mich", flöte ich, „stellt das ein Gebot der Höflichkeit dar."
Ich deute eine Verbeugung an, lege dabei die freie Hand auf die Brust, in der ruhig und regelmäßig mein braves Herz schlägt.
„Mein Name ist Sonderbon; Corg Sonderbon."
*
Es war kein schöner Kampf. Und er war rasch zu Ende.
So merkwürdig schleppend, wie er zuletzt gesprochen hatte, setzte der Terraner einen Fuß vor den anderen. Jede seiner Bewegungen wirkte stark verlangsamt, wie in Zeitlupe.
Oltran und Stentral kamen über ihn, bevor er es richtig bemerkte. Ohne Mühe wichen sie der summenden Klinge aus.
Ihr Gegner befand sich in einem geradezu bedauernswerten Zustand. Reflexe waren kaum vorhanden, seine Reaktionsfähigkeit stark gemindert.
„Als stünde er unter Drogen", meinte Oltran, nachdem sie ihn zusammengeschlagen hatten.
Stentral versetzte dem Bewusstlosen einen weiteren Tritt gegen den Schädel, nur so, für alle Fälle. „Vielleicht hat er deshalb das Maul so weit aufgerissen?"
Sie legten ihm Hand- und Fußfesseln an. Dabei brachen sie ihm einige Zehen und renkten ihm, beinahe versehentlich, die linke Schulter aus.
Dann durchsuchten sie seine Taschen und den Rucksack. Oltran stieß einen Pfiff aus, nachdem er die Beute begutachtet hatte.
„Eindeutig TLD-Ausrüstung", sagte er mit großer Genugtuung und klopfte seinem Partner lobend auf die Schulter. „Mein lieber Sten – da hast du uns ja tatsächlich einmal etwas Schönes eingebrockt!"
Zwölfter Sprung: Das Pentagon des Grauens Wenig später hatten sie auch den zweiten Stamm lokalisiert, und die zweite Königin bezog mit einem Teil ihres Volkes das Holster, das Kantiran für sie vorbereitet hatte.
Gucky brachte ihn und seine winzige Privatarmee zurück in den SPEICHER. Sofort begann Kantiran mit den Zwerg-Dwarmaris zu üben.
Bald hatte er sie so weit, dass sie, wann immer er es ihnen suggerierte, in Zusammenarbeit kleine Lasten bis zu einigen Gramm transportierten, und das mehrere Meter weit. Ähnlich wie Ameisen vermochten auch die Dwarmaris ein Vielfaches ihres Körpergewichtes zu schleppen.
Dann ließ er sie ausschwärmen und die umliegenden Räumlichkeiten erkunden.
„Faszinierend. Mit freiem Auge kaum
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