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2226 - Zwischen den Äonen

Titel: 2226 - Zwischen den Äonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dir Mühe, die Hände von der Haut des anderen zu lösen. Sie zittern heftig, ein Beben, das auf deinen gesamten Körper übergreift.
    Dieser Humanoide ist ... tödlich. Es gibt keine Gegenwehr, kein Entrinnen. Den Kräften, die er entfesseln kann, hätten nicht einmal die Herren etwas entgegenzusetzen.
    Du zögerst, die Frau zu ertasten, fürchtest dich vor dem, was dich bei ihr erwartet, doch die Faszination, die sie auf dich ausübt, ist zu groß, als dass du ihr widerstehen könntest. Du musst dir Klarheit über sie verschaffen.
    Du berührst sie, lässt deine Hand über ihre Haut gleiten ... und verspürst Erleichterung.
    Die Frau verfügt über keine paranormalen Kräfte. Ihr Geist liegt vor dir wie ein offenes Buch. Er ist rein und klar, so, wie du es erhofft, nein, erwartet hast. Du nimmst einen messerscharfen Verstand wahr, eine beeindruckende Logik, aber auch eine Gefühlstiefe, die dich sofort anrührt. Sie ist nicht perfekt. Niemand ist das, doch bei ihr stößt du schnell auf Wunden, die sie zeichnen. Sie hat sich von ihren Artgenossen stets ausgestoßen gefühlt, ist eine Außenseiterin. Verwundert stellst du fest, dass ihr Äußeres daran Schuld trägt.
    Du fragst dich, wie beschränkt ihre Artgenossen sein müssen, dass sie ihre wahren Werte nicht erkennen. Ihren brillanten Geist, ihre Leidenschaft.
    Du bist nicht enttäuscht von dem, was du in Erfahrung gebracht hast. Doch was sollst du nun mit den drei Eindringlingen anstellen?
    Du denkst nach und beschließt, sie zu befragen, bevor du eine Entscheidung triffst.
    Die beiden männlichen Humanoiden sind gefährlich, doch auch wenn sie nicht über besondere Fähigkeiten verfügt hätten, hättest du dich für die Frau entschieden. Du willst sie unbedingt näher kennen lernen.
    Du setzt mit der Initiativschranke den Initiative-Faktor der Frau auf normal zurück.
    Die Frau öffnet die Augen. Du erkennst Verblüffung darin, doch sie währt nicht lange. Die Frau richtet sich auf, sieht sich um, mustert dich dann von oben bis unten. Du glaubst, nun Erstaunen wahrzunehmen, dann aber, schnell, sehr schnell, eine angenehme Nüchternheit. „Bitte erschrick nicht", sagst du. „Ich will dir nichts Böses. Dir droht keine Gefahr von mir." Du lächelst, als du hörst, dass deine Worte von einem Gerät am Handgelenk der Frau in eine andere Sprache übersetzt werden.
    Ein Translator, ein Gerät zur Verständigung zwischen Intelligenzvölkern, die verschiedene Sprachen sprechen. Dem Rechner eines Translators genügen in der Regel nur wenige Sätze einer bislang unbekannten Sprache, um deren Grundstruktur zu analysieren und eine rasche Kommunikation auf gegenseitiger Basis zu gestatten. Solche Übersetzungsgeräte können von Raumfahrern bei Einsätzen auf unbekannten Welten verwendet oder in Funkanlagen von Raumschiffen und -Stationen direkt vorgeschaltet werden. Translatoren können lautbildende Sprachen verarbeiten, Zisch-, Knurr- und Pfeiftöne nur bedingt.
    Du verfügst selbst über solch ein Gerät, das dir sofort bestätigt, dass die Übersetzung korrekt ist. Das kommt dir ungewöhnlich vor. Das Gerät muss sehr leistungsstark sein, wenn es nach gut einem Dutzend Worten schon eine fehlerfreie Übertragung liefert.
    Oder aber die fremde Sprache ist dem Benutzer bereits bekannt und in dem Translator gespeichert... „Die Sprache der Mächtigen", sagt die Frau. „Der Auftraggeber der Querionen."
    „Meiner Herren", bestätigst du überrascht. „Du hast von ihnen gehört? Oder kennst du sie vielleicht sogar?"
    Die Frau schüttelt den Kopf, eine Geste, die bei deinem Volk Ablehnung bedeutet. „Das wäre zu viel gesagt. Wer bist du, und was hast du mit uns gemacht?"
    „Aago von Gern, ein Ewiger Diener aus dem Volk der Cremashen." Du übergehst die zweite Frage.
    „Ich möchte mit dir sprechen. Würdest du mir an einen Ort folgen, an dem wir uns in angemessener Umgebung unterhalten können?"
    „Habe ich eine andere Wahl?"
    „Ja", sagst du. „Wenn es dir lieber ist, können wir auch hier reden." Die Frau zeigt auf ihre beiden Gefährten. „Was ist mit ihnen?"
    „Ihr Leben ist nicht in Gefahr. Sie haben vorübergehend jeglichen Antrieb verloren. Unser Gespräch wird entscheiden, wie ich mit ihnen verfahren werde."
    „Wirst du sie töten?"
    „Ihr Leben ist nicht in Gefahr", wiederholst du.
    Nun nickt die Frau. Du fasst die Geste als Zustimmung auf und stellst zufrieden fest, dass ihr euch ähnlich seid, was solche Gebärden betrifft. Als du dich in Bewegung

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