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2232 - Wiedergeburt

Titel: 2232 - Wiedergeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bull bloß dabei?"
    „Du wiederholst dich, Kant. Ich habe dir schon mehrfach gesagt, dass ich nicht in den Kopf des Liga-Verteidigungsministers hineinschauen kann. Das vermag einzig und allein Gucky, aber der wird sich hüten."
    „Weil sie alle unter einer Decke stecken, diese Aktivatorträger! Und uns Normalsterbliche speisen sie mit ein paar Floskeln ab."
    Wütend trat Kantiran nach einem Schemel aus Kunststoff, der daraufhin quer durch die Kabine flog. „Nun beruhige dich endlich, Kant. Mit derlei Zornausbrüchen bewirkst du gar nichts. Ich gebe dir ohnehin Recht."
    Auch Mal hatte zuerst verblüfft und dann verärgert reagiert, als er die Neuigkeit erfahren hatte.
    Cel'Athor Shallowain, genannt der Hund, war lapidar an Bord verbreitet worden, wurde kürzlich nach Vhalaum verlegt, wo ihm demnächst der Prozess gemacht werden soll. Er wird in einem eigens für diesen Zweck eingerichteten neuen Hochsicherheitsgefängnis von terranischen Spezialeinheiten bewacht.
    Mal Detair hatte sich nur bestürzt an den Kopf gegriffen. Aber Kantiran war regelrecht explodiert.
    „Terranische Spezialeinheiten? Pah! Was von denen zu halten ist, hat der Fall Sonderbon ja wohl mehr als deutlich vor Augen geführt!"
    Auch jenes angeblich neue Hochsicherheitsgefängnis hatte sich bei peniblerem Nachfragen als alles andere denn taufrisches Bauwerk entpuppt, das vor langer Zeit als Sitz der Terranischen Botschaft gedient hatte.
    Da das zuletzt benutzte Botschaftsgebäude nach Kriegsausbruch im Sektor Hayok erstürmt und dabei fast völlig zerstört worden war, verlagerten die Terraner gerade den offiziellen Teil ihrer Aktivitäten in den leer stehenden, achtzig Stockwerke hohen Kasten.
    Das allein wäre Kantiran und Mal herzlich egal gewesen. Doch dass auch Shallowain der Hund in die Alte Botschaft umquartiert worden war, ließ die beiden Freunde ganz und gar nicht kalt. Insbesondere Kant hätte seinen Erzfeind hundertmal lieber weiterhin im Inneren von PRAETORIA gewusst. Schließlich hatte er sich mit ihm einen Kampf auf Leben und Tod geliefert. Kantiran, niemandem sonst, war die Verhaftung Shallowains zu verdanken.
    „Ich verstehe es einfach nicht", stieß Perry Rhodans und Ascari da Vivos Sohn hervor. „Hier oben im Orbit wäre Shallowain ungleich sicherer verwahrt als da unten in Vhalaum. Was denkt sich Reginald Bull dabei? Denkt er denn überhaupt?"
    „Kant, bitte. Das hatten wir schon."
    „Ich würde ihn liebend gern selbst fragen, aber er empfängt mich ja nicht." Der Sternenbastard hieb mit der Faust gegen die Wand, dann wirbelte er zu Mal herum.
    „Mir reicht's", sagte er bedrohlich leise. „So lasse ich nicht mit mir umspringen. Komm, Mal. Wir brechen auf."
    „Und wohin, wenn ich fragen darf?"
    „Nach Vhalaum. Ich traue den TLD-Leuten nicht, schon gar nicht nach alldem, was dieser Corg Sonderbon angerichtet hat. Nein, wir werden uns höchstpersönlich, mit eigenen Augen, ein Bild davon machen, ob die Sicherheitsvorkehrungen auch wirklich ausreichend sind. Und zwar jetzt auf der Stelle!"
    Mal Detair kratzte sich am Ohrläppchen. „Bist du sicher, dass das klug ist? Und sind wir überhaupt dazu befugt?"
    Aber Kantiran war schon an der Tür. „Wer", rief er über die Schulter zurück, „sollte uns daran hindern?"
     
    *
     
    Keiner der anderen Passagiere im Shuttle-Beiboot, das Besatzungsmitglieder von PRAETORIA auf Freischicht nach Vhalaum brachte, richtete ein Wort an sie. Doch ihre Blicke und ihre Körpersprache zeigten Kantiran, dass sie ihn erkannt hatten und ihm Respekt, ja sogar eine gewisse Hochachtung entgegenbrachten.
    Zu behaupten, er genösse dies nicht, wäre eine Lüge gewesen. Nach außen hin gab er sich freilich kühl, beherrscht und distanziert. In seinem Herzen sah es anders aus. Kantiran fühlte sich zwiegespalten.
    Einerseits erfüllte ihn immer noch großer Stolz wegen seines Triumphs über Shallowain. Er hatte geschafft, was er noch vor wenigen Monaten für absolut unmöglich gehalten hätte: den Hund zu besiegen, den gefürchtetsten aller Kralasenen, seinen eigenen Lehrmeister! Andererseits hatte er auf persönliche Rache verzichtet, hatte den Mörder seiner über alles geliebten Thereme am Leben gelassen.
    Aus freiem Willen hatte sich Kantiran gegen den arkonidischen und für den terranischen Weg entschieden.
    Doch es ging ihm gar nicht gut damit. Er war keineswegs hundertprozentig davon überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben.
    Wie hatte Gucky ihn provokativ genannt? „Armes, zwischen

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