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2232 - Wiedergeburt

Titel: 2232 - Wiedergeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der entscheidende Durchbruch unmittelbar bevorstand.
    Eines musste man ihrem spindeldürren Kommandanten lassen – Führungsqualitäten besaß er. „Das Ärgste haben wir hinter uns", sagte er, als sie den Proviant wieder verstaut hatten. „Kein Grund zur Hektik, Leute. Wir liegen gut in der Zeit, brauchen nichts zu überstürzen. Erfrischt euch, erleichtert euch, stillt in Ruhe eure körperlichen Bedürfnisse, wer weiß, wann ihr wieder Gelegenheit dazu erhaltet. Aber verwendet kein Wasser aus den Leitungen, der Verbrauch könnte registriert werden, und diese Räumlichkeiten sind als ungenutzt verzeichnet. Gebt Bescheid, wenn ihr so weit seid." Prompt schwärmten alle in die Hygienebereiche aus. Nur Ovasa blieb bei Tran-Atlan sitzen. Er war ganz zufrieden damit, einfach nur zu atmen und am Leben zu sein.
    Dankenswerterweise gab der Anführer des Stoßtrupps keinen Mucks von sich, bis sich alle wieder eingefunden und um ihn versammelt hatten. Dann stand er auf, räusperte sich und rief: „Jetzt gilt's. Für Arkons Macht und Glorie! AZarakhbin Tantor ya Taigon!"
    „A Zarakhbin Tantor ya Taigon!", wiederholten die sechs anderen im Chor. Diesmal schrie auch Ovasa aus vollem Herzen mit.
     
    *
     
    Als Freund mochte der Fuertone seine Qualitäten haben. Als Liebhaber war er... gewöhnungsbedürftig.
    Keineswegs ungut oder grob. Vielmehr ein Kavalier der alten Schule, höflich und aufmerksam bis hin zur Umständlichkeit.
    Nun komm endlich zur Sache!, wollte Filana gerade fordern, da vernahm sie ein Geräusch, das eindeutig nicht hierher gehörte.
    Nachdem sie getanzt hatten, lange und hingebungsvoll, hatte sie, in seine muskulösen Arme geschmiegt, vorgeschlagen, sich gemeinsam zurückzuziehen.
    „Wohin?", hatte Mal Detair mit in gespielter Verzagtheit hochgezogenen Augenbrauen gefragt. „Meinen Schlafraum teile ich mit Kantiran, und auf dessen Gesellschaft bist du ja wohl nicht sonderlich erpicht."
    „Mein Quartier liegt im Untergeschoss, nahe bei KHASURN."
    „Das ist ein weiter Weg. Und ehrlich gesagt hätte ich kein gutes Gefühl dabei, über, siebzig Stockwerke zwischen mir und Kant zu wissen."
    „Verstehe. Hmmm ... Warte mal. – Haha, das ist gut: >Warte, Mal<"
    „Um einen fuertonischen Dramatiker der Frühzeit zu paraphrasieren: >Oh du uralter Scherz, wie hast du mich schon oft erfreut !<"
    „Jetzt schnapp nicht gleich ein. Für mich war das Wortspiel neu. – Jedenfalls, sechs Ebenen über uns kenne ich einen Lagerraum für positronische Ersatzteile. Da gibt es auch massenhaft weiche Schaumstoffmatten. Transportsicherungen für empfindliche Geräte. Die könnten wir ja ein wenig zweckentfremden ..."
    So waren sie in der 69. Etage gelandet. Sie hatten sich lässig nebeneinander auf den Matten ausgestreckt, vom mitgebrachten Wein genippt und sich Schwanke aus der Jugend erzählt. Alles hatte ziemlich gut gepasst. Auch geküsst hatten sie sich schon, wobei ein ganzer Schwärm von Schmetterlingen quer durch Filanas Bauch geflattert war.
    Nur Anstalten, sie endlich aus ihrer Kombination zu schälen, hatte der Tierheiler bislang keine gemacht. Und jetzt kam auch noch dieses Geräusch dazwischen!
    Alarmiert setzten sie sich auf.
    „Bei den weithin schallenden Fürzen des unersättlichen Packmar!", stieß Mal hervor. „Was ist das?"
    Im Boden vor ihnen entstand ein Loch. Bevor sie sich noch von ihrem Schreck erholen konnte, spürte Filana, wie etwas ihren Körper traf und schlagartig vereiste.
    Ein Paralysatorstrahl!
    Sie kippte um, in einer grotesken Umarmung verschlungen mit dem gleich ihr keiner weiteren Bewegung fähigen Fuertonen.
    Verdammt, dachte Filana Karonadse. Warum hast du dich bloß so lange geziert, Detair? Es sieht ganz so aus, als wäre das unsere letzte Chance gewesen ...
     
    *
     
    „Erledigen?", fragte Hattaga und lud seine Waffe durch.
    „Nein, Idiot!", schnauzte ihn Tran-Atlan an. „Die beiden Turteltauben kommen uns als Geiseln gerade recht. Wegpusten können wir sie immer noch. Du bleibst hier und bewachst sie, verstanden?
    Eventuell könnten sie uns später beim Rückzug noch gute Dienste leisten." Wieder einmal bewunderte Hirsuuna die Entschlossenheit und Souveränität ihres charismatischen Führers. Wie schnell er sich auf neue Gegebenheiten einstellte! Und wie kaltschnäuzig er seine Kommandos gab ...
    „Es ist so weit", gab Tran-Atlan per Funk an den anderen Trupp durch. „Unsere Desintegratoren sind in Position. Habt ihr die Sprengladungen angebracht und geschärft?"

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