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2233 - Das Specter

Titel: 2233 - Das Specter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nächste."
    Ich hörte, dass im Hintergrund jemand aufschrie, und erkannte die Stimme Kantirans. „Feuerwehrleute und Roboter mit Löschgeräten sind unterwegs", sagte die Sicherheitschefin. „Unbewaffnet! Aber es wird noch etwas dauern."
    „Dauern, kauern, trauern und kal..."
    Das krächzende Echo verstummte, wie abgewürgt. Ich bedeutete Teslym, den Fuertonen ebenfalls den Urgewalten auszusetzen, und Wran, die Szene zu übertragen.
    „Wir gestehen euch freies Geleit zu", sagte Bounty Errol hastig. „Lass Detair am Leben, und du und deine Leute spazieren unbehelligt von dannen! Tötest du ihn aber, so kommen wir über euch mit allem, was wir haben. Und sei versichert, Hund, wir werden keine Gefangenen machen!" Freies Geleit. Das war es, was ich hatte erreichen wollen. Ich teilte der Sicherheitschefin mit, dass ich einverstanden war.
    Teslym zog Detair aus dem dicken Qualm und barg ihn wieder in seiner Schutzsphäre. Der Tierheiler hatte Verbrennungen unbestimmten Grades erlitten und war bewusstlos, aber am Leben. Wenig später begann sich der Rauch zu verziehen, und wir gingen weiter.
    Falls Errol nicht geblufft hatte und sie tatsächlich Schwierigkeiten mit dem Botschaftsrechner gehabt hatten, so mussten diese inzwischen behoben worden sein. Denn nun traten auch die Sprinkleranlagen und Löschschaumdüsen in Aktion.
    Der Qualm wurde abgesaugt, zugleich dem Feuer Sauerstoff entzogen. Die Sicht klärte sich.
    Je weiter wir uns von der Stelle, an der wir stehen geblieben waren, entfernten, desto weniger Spuren des Brandes waren zu erkennen. Offenbar hatten sich die Schutztüren rechtzeitig geschlossen und so ein Übergreifen der Feuersbrunst verhindert.
    Oder die Terraner hatten uns doch etwas vorgegaukelt.
    Ich rief abermals die Sicherheitschefin an. „Höre", sagte ich. „Ich will, dass vor dem Haupteingang des Gebäudes ein Gleiter geparkt wird. Bis wir diesen erreicht haben und damit abgeflogen sind, will ich keinen einzigen eurer Soldaten oder Kampfroboter sehen. Sollte das doch der Fall sein oder ich sonst irgendwelche Anzeichen bemerken, dass ihr falsch spielt, lasse ich Detair sofort einen Arm und ein Bein abtrennen. Das dürfte für Kantirans Kumpan ziemlich unangenehm sein. Hast du verstanden?"
    Errol bestätigte.
    In Wirklichkeit hatte ich niemals vor, mit dem Gleiter zu fliehen. Waren wir erst einmal im Erdgeschoss, würden wir uns, unterstützt von den vier Mitgliedern des kleineren Stoßtrupps, zum Geheimgang durchschlagen und durch diesen das Gebäude verlassen. Tran-Atlan hatte mir versichert, dass die Gegenseite noch nicht wissen konnte, auf welchem Weg sie in die Botschaft eingedrungen waren.
    Wir durchquerten ohne Zwischenfälle die 30. Etage und schickten uns gerade an, auch die
     
    29.
     
    zu verlassen, als etwas geschah, was mit rationalen Argumenten nicht zu erklären war.
    Der Dicke, der als Letzter hinter uns hertaumelte und kaum mehr den Anschluss halten konnte, stieß plötzlich einen Schrei aus. „Detair! Er ... er ..."
    Dann sahen wir es auch. Mal Detair begann sich aufzulösen. Vor unseren Augen wurden seine Konturen unscharf, und die Farben seiner Kleidung verblassten.
    Dafür bewegte der Fuertone sich auf einmal, obwohl er dazu wegen der Paralyse keinesfalls hätte fähig sein dürfen. Er entglitt Teslyms Griff, als bestünde er aus Gummi. Seine Füße schienen einen Fingerbreit über dem Boden zu schweben.
    „Es tut mir wirklich sehr Leid, meine Herren", sagte er mit merkwürdig hohler Stimme, „aber ich merke gerade, dass ich euch bedauerlicherweise nicht länger das Geleit geben kann. Na, vielleicht kann ich mit einer kleinen Tanzeinlage den Abschiedsschmerz lindern. Adios und byebye, sehr erfreut, euch kennen gelernt zu haben!"
    Er winkte, tippte sich grüßend an die Stirn, dann verschwand schlagartig alles Fleisch von seinen Knochen. Das verbliebene Skelett vollführte einige Trippelschritte, wobei es sich verdoppelte, vervierund schließlich verachtfachte. Die Knochengestelle fanden sich paarweise zusammen und begannen zu tanzen, wobei abscheulich quäkende Musik ertönte.
    Jangsho Wran brüllte auf, zückte seine Waffe und schoss. Der Strahl fuhr mitten durch eine Brustplatte, ohne sichtbaren Schaden anzurichten. Das Arkonidenskelett, auf das Wran gezielt hatte, drohte scherzhaft mit dem Fingerknochen. Dann verbeugte es sich und entschwand und die anderen Skelette mit ihm.
    Die Musik verwehte. Hinter mir ertönte ein lautes Poltern. Ich fuhr herum. Hirsuuna, der

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