2236 - Der Finger Gottes
Du bist schuldig. Warum bekennst du dich nßen kommen im Daher können sie ni ten dich nicht in wenn sie sich ihrer lieh sicher gewesen hätten sie davon ab ht dazu? Die Weiftrag der Götter. ht irren. Sie häter Weise bestraft, Sache nicht wirk vären. Die Götter halten."
Menma senkte den Kopf. Der Wulst, der senkrecht von der Kopfmitte bis zu seiner Brust herabreichte, verlor seine hellblaue Farbe und wurde dunkel, fast schwarz, während die leuchtend hellen Streifen an der Seite eine dunkelrote Farbe annahmen, sodass die darin eingelagerten Augen kaum noch zu erkennen waren. Ohne ein weiteres Wort ging der Tätowierte durch die Menge, die sich vor ihm öffnete. Ganz dicht schritt er an Dando vorbei. Der Junge meinte fühlen zu können, wie sehr der Mann litt, der den Beinamen der Weise trug. Er konnte seinen Blick nicht von ihm lösen.
Er tat ihm Leid, obwohl die Worte des Alten recht überzeugend in seinen Ohren klangen. Der große Menma musste eine schwere Schuld auf sich geladen haben. Anders war seine Bestrafung nicht zu erklären. Aber was konnte er getan haben, dass die Weißen zu einer so extremen Maßnahme wie der Schändung der Haut gegriffen hatten?
Einige Schritte von dem Jungen entfernt blieb Menma stehen, drehte sich um, sank in die Hocke und öffnete die Ledertasche, die er in der Armbeuge trug. Er brachte bündelweise Chronners daraus zum Vorschein. Wortlos legte er das Geld auf den Boden. Es war so viel, dass alle Bewohner des Dorfes auf Jahre hinaus davon leben konnten. Er wollte es nicht mehr. Als die Tasche leer war, erhob er sich und ging davon, den Kopf gesenkt. Ein gebrochener Mann.
Dando zog sich bis an den Dorfrand zurück und folgte Menma mit seinen Blicken, bis der Ausgestoßene weit von ihm entfernt zwischen hoch aufragenden Felsblöcken in einer Schlucht verschwand. Der Junge wusste, dass sich die Schlucht in eine wasserlose Wüste öffnete, und er fragte sich, wie der bisher von ihm so verehrte Mann dort überleben wollte.
Als sein Freund Kae aus den Büschen hervortrat und sich zu ihm gesellte, sagte er: „Ich will Nennean suchen. Es wird einige Zeit dauern, bis ich zurückkomme."
„Ist gut", erwiderte der Freund. „Ich sag's deiner Mutter."
Sie blickten einander kurz an, dann eilte Dando davon. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er verschwiegen hatte, was er tatsächlich beabsichtigte, tröstete sich jedoch mit dem Gedanken, dass ihm Kae letztlich dankbar sein würde, weil ihm endlos lange Erklärungen erspart geblieben waren.
Er lief schnell, und es dauerte nicht lange, bis er die Schlucht erreichte. Geschickt sprang er über die Felsen, überwand einen reißenden Bach, indem er über einen umgestürzten Baum balancierte, kroch durch einen vom Wasser gegrabenen Tunnel und sah Menma vor sich, wie er mit schleppenden Schritten in die Wüste hinauszog. Eine deutliche Spur blieb im weichen gelben Sand zurück.
Er wollte ihm folgen, um ihm einige Fragen zu stellen. Vor allem interessierte ihn, wie man in der Stadt so viel Geld verdienen konnte, dass man davon ein ganzes Dorf mit mehr als zweitausend Seelen versorgen konnte. An die Strafe, die Menma hatte hinnehmen müssen, dachte er nicht. Er war davon überzeugt, dass ihm ein derartiges Missgeschick niemals widerfahren würde. Auch dann nicht, wenn er in die Stadt ginge. Warum auch?
Die Weißen waren von den Göttern nach Caiwan geschickt worden, also hatten sich ihnen alle widerspruchslos unterzuordnen. Ihm war unverständlich, dass Menma es nicht getan hatte. War ihm denn nicht bewusst gewesen, dass er sich damit dem Willen der Götter widersetzt, den Zorn der Götter geradezu herausgefordert hatte?
Ein unangenehmer Geruch wehte ihm um den Hals und alarmierte ihn. Erschrocken zog er sich in den Schatten eines Felsens zurück, um dort bewegungslos auszuharren. Nur wenige Atemzüge später tauchte ein Zahnanther auf. Es war ein gewaltiges Männchen, das auf vier kräftigen Beinen lief: Seine Widerristhöhe überragte Dandos Größe mit Leichtigkeit.
Mit unglaublich geschmeidigen Bewegungen strich das Raubtier durch die Felsen, den Kopf tief nach unten gedrückt, die Lefzen gierig in die Höhe gezogen. Speichel tropfte zwischen den Zähnen herab, die wie vier handlange Dolche vorn aus seinem Kiefer hervorragten.
Dando wagte nicht, sich zu bewegen. Er atmete ganz flach. Vergeblich versuchte er, das trommelnde Herz in der Brust zu beruhigen. Er fürchtete, die Bestie könnte es hören oder mit ihren besonderen Sinnen
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