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2239 - Verrat auf der Kristallwelt

Titel: 2239 - Verrat auf der Kristallwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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12.000 Lichtjahre von Arkon entfernt, waren die 89 Sterne des benachbarten Otreilian-Sektors, inzwischen Teil des Trav'Tussan, über ein mehrere hundert Lichtjahre großes Raumgebiet des galaktischen Halos verteilt. Bewohnbare Planeten gab es kaum. Viel häufiger waren die Gasriesenwelten, deren Mondfamilien sich allesamt schon vor Jahrtausenden als äußerst reich an Hyperkristallen erwiesen hatten.
    Die für jede Art von Hypertechnik unerlässlichen Hyperkristalle wurden zur Zeit der Hauptexpansionsphase des Großen Imperiums etwa um 10.400 da Ark entdeckt, dachte Jasmyne. Der Sektor selbst und seine Naturressourcen waren in den heißen Phasen der Methankriege blutig umkämpft. „Zehntausende Raumschiffe wurden seinerzeit vernichtet", hatte Atlan erzählt. „Viele der Trümmer wurden wiederverwertet und beim Bau der Orbitalen Städte verwendet, die zu den Hauptzentren dieses Raumsektors gehörten und mit der Zeit als kunterbunter Basar riesiger Raumstationen einen legendären Ruf erlangten."
    Aus Industrieplattformen entstanden, die anfänglich zwischen den Monden pendelten und einer ersten Weiterverarbeitung der Hyperkristalle gedient hatten, wurden die Orbitalen Städte immer weiter ausgebaut. Sämtliche Völker des Imperiums gaben sich hier ein Stelldichein: Neben dem Hauptprodukt der Hyperkristalle wurde naturgemäß mit allem gehandelt, was gut und teuer war. Der Sekundär-Warenumschlag erreichte demzufolge Ausmaße, die bestenfalls von denen der großen Haupthandelswelten übertroffen wurden.
    Die Zahl der 268 Orbitalen Städte blieb gleich, weil zwischendurch immer wieder zerstörte Stationen stets schnell ersetzt worden waren. Und wie an allen Orten, wo täglich riesige Summen den Besitzer wechselten, fehlte auch das galaktisch organisierte Verbrechen nicht, suchten die Clans der SENTENZA oder die Galactic Guardians ihren Profit. „... richtet sich der Blick der Öffentlichkeit zwar hauptsächlich auf Rhodans Vorsorgemaßnahmen in der LFT, Bostichs Handelsoffensive und die massive Aufrüstung im Hayok-Sektor", sagte Fürst Ligatem, „aber für uns sind auch die besorgniserregenden Entwicklungen innerhalb des Kristallimperiums unverkennbar."
    Jasmyne hob die Hand und zählte an den Fingern auf: „Benachteiligte und Verfolgte wie die Senkaras;- Verschmähte, die dynastischen Erwägungen folgten und sich Hoffnungen auf eine Imperatrix an Bostichs Seite mit entsprechendem Einfluss machten; Traditionalisten, die massiv gegen die Vorliebe des Imperators für Koloniale sind; jene, denen Bostichs Kurs samt den mehr oder weniger offenen Kriegsvorbereitungen zu weit geht; jene, denen der Expansionskurs wiederum nicht weit genug geht; erzreaktionäre Splittergruppen wie die >neue< IPRA-SA; diverse Khasurn, denen es nur um Macht und Einfluss geht, egal auf welche Weise das erreicht wird - und was es an Zwischenstufen mehr gibt. Der Untergrund ist ziemlich in Bewegung geraten; die ersten Anschläge auf Bostich beweisen es mehr als alles andere."
    „Und es wird sich ohne Zweifel intensivieren", fügte Atlan grimmig hinzu, „sobald die Wirkungen der erhöhten Hyperimpedanz klar erkennbar geworden sind, wenn es Probleme mit der Raumfahrt, mit dem Handel, der Kommunikation, vielleicht sogar mit der einfachsten Versorgung geben wird."
    Catto nickte bedächtig. „Nur wer die Vergangenheit und die dort gelegten Ursprünge kennt, wird in der Zukunft die Zusammenhänge erkennen und richtig reagieren können."
    Atlan nickte. „Wer sich an die Vergangenheit nicht erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen. Georg Augustin Nicolas de Santayana."
    Atlans Initiative war es zu verdanken gewesen, dass Arkon nach dem Ende der Monos-Diktatur zu neuer Blüte aufstieg, verbunden mit der endgültigen Überwindung der Zersplitterung früherer Jahrhunderte. Sie hatte nach der Vernichtung von Arkon III Tausende Duodez-Monarchien, rivalisierende Fürstentümer oder winzige Systembaronien entstehen lassen.
    Für die übrige Galaxis hatten sich die allgemeinen Hoffnungen auf die Wiederherstellung der Verhältnisse der Prä-CantaroÄra nach dem Ende der Monos-Diktatur als trügerisch erwiesen. Nicht zuletzt auch, weil nun die Politik des alten Galaktikums unter der maßgeblichen Beteiligung Terras als Hauptursache für die Cantaro-Katastrophe bezeichnet wurde. Schon die Aktivitäten von Topsidern und Akonen hatten die ersten Risse im Galaktikum hervortreten lassen, obwohl es Jahre dauerte, bis die Dissonanzen offen zu Tage

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