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2239 - Verrat auf der Kristallwelt

Titel: 2239 - Verrat auf der Kristallwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ausweitung der Macht des Kristallimperiums um fast jeden Preis anstrebte, eher in der Minderheit.
    Nicht einmal die Imperatrice war gegen die Bestrebungen gefeit - viele ihrer Reformen verliefen im Leeren, wurden von Hofzeremoniell, Bürokraten und der Kristallkamarilla untergraben. Atlans Rat wurde in jenen Jahren ignoriert: Zur Kristallwelt zurückgekehrt, war er weitgehend isoliert. Die werte Gesellschaft schien seine immense Erfahrung mehr zu fürchten als Hradschirs Höllenplaneten. Seine angeblich zu große Nähe zu Terra war hierbei nur ein vorgeschobener Grund. „Wird die Vergangenheit verdrängt und geleugnet, rächt sich das irgendwann", sagte Catto. „In der Wiederbelebung des Alten wurde im Kristallimperium die Grundlage für den Erfolg der so genannten Issan-Intrige gelegt, denn vor allem die mächtigen Thi-Khasurn bezogen sich mit ihren Privilegien auf die ferne Vergangenheit, die bis zu den ersten Stammväter-Siedlern zurückreichte." 1239 NGZ kursierte als Gerücht die Nachricht, den Orbanaschols sei es auf Drorah gelungen, eine uralte Besatzungsliste eben jenes Schiffe aufzutreiben, das damals Arkon anflog. Weiterhin wurde behauptet, man arbeite an einer Fälschung der echten Liste, um Khasurn, die ihnen nicht genehm waren, daraus zu tilgen. Wurden stattdessen andere, bislang in zweiter oder dritter Reihe des Adels angesiedelte Familien eingetragen, mussten jene den Orbanaschols für ihren gesellschaftlichen Aufstieg für alle Zeiten im höchsten Maß dankbar sein.
    Jedem, der von diesen Gerüchten hörte, war klar, dass die echte Liste angesichts der feudalen Gesellschaft der Arkoniden von unermesslichem Wert war: Billionen Chronners, wenn man versuchte, diesen Wert in Geld auszudrücken. Denn für die Hohen Kelche galten längst wieder die besonderen steuerlichen Privilegien, beispielsweise um die riesigen Besitztümer, Erblehen, Ländereien, Rohstoffmonde, Industriekonzerne und dergleichen von einer' Generation zur nächsten weitergeben zu können.
    Mit der Wiederbelebung der Traditionen war es überdies wieder üblich geworden, sich an dem zu orientieren, was durch den Hochadel vorgelebt wurde. Alle Arkoniden, die etwas auf sich hielten, kauften Kleidung, Schmuck, Gebrauchsgüter in jener Mode, die von den maßgeblichen Khasurn nicht nur vorgegeben, sondern in vielen Fällen auch in deren Produktionsstätten hergestellt wurden. Jede Erniedrigung im Rang bedeutete für diese Einnahmequelle das Ende. Im Extrem mussten sogar die Lehen und Besitztümer an den Staat zurückgegeben oder an andere, neue begünstigte Familien abgegeben werden.
    Wichtig war das Ansehen der Noblen in der Öffentlichkeit von ihresgleichen. Genau darauf setzte die seit 1237 NGZ als Khasurnmeisterin des Berlen Than eingesetzte Dimeria Ta-Senkara als Drahtzieherin des das halbe Imperium erfassenden Komplotts. In dieses waren auf beispiellose Weise viele prominente Familien verstrickt. Schon der Verdacht, die Orbanaschols arbeiteten an der Fälschung einer echten Liste, reichte aus, um den Prozess einzuleiten. Attentate und Anschläge waren die Folge, das gesamte Gefüge geriet ins Wanken und erreichte seinen ersten Höhepunkt Ende 1239 NGZ, als der von den Orbanaschol-Werften entworfene und gebaute Prototyp eines neuen Schlachtschiffes beim Vorführungsflug auf Issan abstürzte und explodierte.
    Die Liste der Umgekommenen war lang und in ihrer Zusammenstellung derart bezeichnend, dass bald von Sabotage und einem gezielten Anschlag gemunkelt worden war, ohne dass es dafür Beweise gegeben hätte: Neben dem Oberhaupt der Orbanaschols, Kassian, hatte es Angehörige der Zoltral, Ragnaari, Monotos und Anlaan getroffen - und auch Kiz da Bostich und seine Söhne Secla und Hiab waren an Bord gewesen. Kentorol da Orbanaschol, einziger Überlebender des engeren Familienkreises und Khasurn-Erbe, benötigte Jahre, um die wirtschaftlichen Folgen des Unglücks zu überwinden; die Börsenkurse stürzten ab, das Vermögen der Orbanaschols schwand.
    Doch die Issan-Intrige war nur der Anfang gewesen. Während die Verschwörer schon an anderer Stelle den Mord an der Imperatrice planten, wurde mit Gaumarol da Bostich der Nachfolger präpariert, ein Mann, der sich mittlerweile einige Reputation unter anderem im Thektran auf Arkon II erarbeitet hatte, jedoch als blasser, etwas farbloser Verwaltungsfachmann galt. Nach dem Tod seines Vaters war die Machtposition der Bostich-Familie hinter den Kulissen gezielt so weit geschwächt worden, dass am

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