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2239 - Verrat auf der Kristallwelt

Titel: 2239 - Verrat auf der Kristallwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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belegter Stimme: „Wir sollten es langsam angehen, Tochter, einverstanden? Es gibt so viel..."
    „Ja ... Vater." Sie nickte, rückte von ihm ab und wischte sich übers Gesicht. „Und keine Bange, dass du die nächsten Jahre in Sprechzwang verfallen musst ich habe mich informiert und in deine bemerkenswerte Biografie vertieft."
    Er lachte herzlich. „Hoffentlich in die von mir autorisierte Version." Während er den rechten Arm um ihre Schultern legte, griff seine linke Hand in die Brusttasche und zog einen funkelnden Speicherkristall von der Größe einer Fingerkuppe hervor. „Die hier ist es auf jeden Fall - einschließlich einiger noch nicht veröffentlichter Passagen."
    „Danke."
    Er lächelte, sah von ihrem Gesicht in die Yssods-Wüste hinaus und bekam einen versonnenen Blick. „In gewisser Weise hat sich nun für mich ein gewaltiger Kreis geschlossen. Endlich! Traversan und die zweite Tiefschlafzeit waren der Beginn gewesen, gefolgt vom Aufbruch nach Chearth. Erst jetzt bin ich wirklich zurück."
    „Und - Pläne?"
    „Wie gesagt - langsam angehen. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich zunächst meine ganze Zeit dir widmen. Solange du willst und ich dir nicht auf die Nerven gehe. Dann sehen wir weiter; das Angebot eines äußerst robusten Herrn werde ich wohl nicht annehmen, sondern bestenfalls als Berater tätig werden. Und dann... wir werden sehen. Die Probleme und Schwierigkeiten kommen erfahrungsgemäß schneller und heftiger, als man es sich wünscht. Erhöhung der Hyperimpedanz, die angeblich entstehende Negasphäre in Hangay und was der Dinge mehr sein mögen - das übliche kosmologische Zeugs halt, mit dem sich unsereins herumschlagen muss."
    „Sarkasmus pur, gefällt mir aber. Auch der Rest."
    „Danke, mir fällt ein Gebirge vom Herzen."
    „Ach, das war das Poltern im Hintergrund? Und nein, ich glaube nicht, dass du mir so schnell auf die Nerven gehen wirst, ganz im Gegenteil."
    Sie lachten, das Eis war gebrochen. Zu ihrem eigenen Erstaunen empfand Jasmyne schon jetzt die Nähe ihres Vaters als völlig selbstverständlich. Sie lagen auf gleicher Wellenlänge, verstanden sich. Was blieb, war nur das Bedauern, diese Begegnung nicht schon viel früher gehabt zu haben. Doch es war müßig, verpassten Gelegenheiten nachzutrauern.
    Vielleicht, dachte Jasmyne, musste es schlicht und einfach genau so sein. Vielleicht war erst jetzt die Zeit wirklich reif.
    Arm in Arm schlenderten sie zum Gleiter hinüber, wo Jasmyne den Springerpatriarchen begrüßte. Gemeinsam schwebten sie im leicht geneigten Antigravschacht nach unten, erreichten kurz darauf den kleinen Park unter der Prallfeldkuppel im Trichterinneren und gingen den Wartenden entgegen. Während Atlan sie nacheinander begrüßte, stand Jasmyne bei der Vorstellung daneben und ließ die Szene auf sich wirken, musterte nacheinander ihre Vertrauten und versuchte sich darüber klar zu werden, wie ihr Vater sie sah.
    Catto da Calur: ein großer, hagerer, gebeugt gehender Mann, der mit seinen fast zwei Metern die meisten anderen überragte, dessen blondes, kurz geschnittenes Haar ihm wirr vom Kopf abstand, aus dessen faltigem, wie zerknittert wirkendem Gesicht eine imposante Hakennase hervorstach, dessen hellblaue Augen einen verschmitzten Blick hatten.
    Bemerkenswert das Dagorschwert an seiner Hüfte - kurz, mit breiter Klinge und einem Knauf, dessen seltsame Figur aus Silber gearbeitet zu sein schien. Einzelheiten ließen sich nicht einmal bei genauerer Betrachtung erkennen, denn je genauer man sie ansah, desto mehr schienen ihre Konturen zu zerfließen.
    Der Geheimnisvolle, Vielgestaltige und Langlebige, durchfuhr es Jasmyne.
    Selbst ich weiß nicht, wer er wirklich ist. Aber ich vertraue ihm, genau wie Vater ihm vertraut hat und weiterhin vertraut. Nur das zählt!
    Don Arndoz: zwei Meter groß, breitschultrig, athletisch, insgesamt frappierend an Anson Argyris erinnernd, den ehemaligen Kaiser der Freifahrer; derb und von urwüchsigem Schnitt das Gesicht, die schulterlangen, kastanienroten Haare waren in der Mitte durch eine zwei Finger breite Rasur gescheitelt. Der rote gekräuselte Bart reichte bis zum Brustbein und war in zwei Zöpfe geflochten, die im Nacken zusammengebunden waren.
    Mitglied der Mehandor-Patriarchenversammlung, einflussreich, wohlhabend, im Gegensatz zu den meisten seiner Artgenossen war er mit einer starken Vormachtstellung Arkons alles andere als zufrieden, sondern vertrat die Devise: freier Handel in einer freien Galaxis. Er

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