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2239 - Verrat auf der Kristallwelt

Titel: 2239 - Verrat auf der Kristallwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein.
    Kaum 1,60 Meter groß, das greisenhafte Gesicht halb von dem weißen Bart verdeckt, wirkte der Dryhane im Vergleich zu einem Arkoniden noch zarter und zerbrechlicher, als er es ohnehin war. Neben hochhackigen Schnallenschuhen und der weit gebauschten, violetten Hose trug er den traditionell prachtvoll ziselierten Arkonstahlharnisch mit hoch aufragendem Stehkragen. Von der linken Schulter hing ein blutroter Umhang bis zu den Kniekehlen herab.
    Das weiße Haar war über dem linken Ohr von einer Cholittspange zum Zopf gerafft.
    Kucurrt dient mir seit meiner Inthronisation, dachte Bostich. Nicht einmal die zwölf Jahre, die er, scheinbar „abgeschoben", als spezieller Quartiermeister für des Höchstedlen Gemächer in der Burg Tin Tissmany der Kralasenen auf Trumschvaar Dienst tat, hatten ihn von dieser unerschütterlichen Treue Abstand nehmen lassen, obwohl er sich in jener Zeit der Bekümmerte Kucurrt genannt hatte.
    Umso glücklicher war er gewesen, als ihn der Zhdopanthi 1305 NGZ zum -dem Ka'Mascantis als oberstem Beamten des imperialen Hofes unterstehenden - Zeremonienmeister berief und er sich seither als strenger Wahrer höfischer Sitten, geheiligter Bräuche und unergründlicher Gesetze von Kristallprotokoll und Etikette erwies und souverän Dutzende Hofbeamte Zweiter und Dritter Klasse führte.
    Bostich stand auf und vertrat sich etwas die Beine - längst hatte sich die Schwebeloge für Außenstehende hinter einem Verzerrerfeld verborgen. Er lächelte säuerlich, denn äußerlich entsprach er - seit dem 14. Mai 1304 NGZ Zellaktivatorträger - in jeder Hinsicht dem Idealbild des ewig jugendlichen Höchstedlen: Als Herrscher auf dem Kristallthron alterte ein Zhdopanthi natürlich nicht, zeigte sich nie schwach, anfällig, krank oder gar gramgebeugt; stets hatte er vor Kraft und charismatischer Ausstrahlung zu strotzen. Selbst mit Zellaktivator eine schlechterdings nicht immer umzusetzende Forderung.
    Der gut aussehende Mann war eine .beeindruckende Gestalt; ebenso elegant wie trainiert, gekleidet in die schlicht wirkende weiße Uniform des Begam, wie sein Titel in der Funktion als Oberbefehlshaber der Arkonflotten lautete. Die kristallbeschichtete Gürtelschnalle von doppelter Handgröße war der einzige Hinweis darauf, dass der Höchstedle keineswegs schutzlos war: Es handelte sich nicht nur um ein kostbares Kunstobjekt - welches die Schnalle selbstverständlich ebenfalls war -, sondern um den prächtig verkleideten Generator eines extrem starken Individualfeldes; seit dem Hyperimpedanz-Schock natürlich wie alles Technische in der Leistung reduziert. Die für einen Arkoniden ungewöhnlich kurz geschnittenen weißblonden Haare reichten kunstvoll gewellt nur bis zum Kragenansatz. Das kantige Gesicht war geprägt von der langen, geraden Nase, vortretenden Wangenknochen und schmalen Lippen.
    In der im Galaktikum gültigen Normzeitrechnung war Bostich nun fast 120 Jahre alt, geboren am 27. August 1212 NGZ auf der Kristallwelt -getreu dem uralten Privileg und der Verpflichtung aller Mitglieder der Unteren, Großen und Hohen Khasurn, dass ein wahrer Erhabener, Edler oder Hochedler auf Gos'Ranton im jeweiligen Stammsitz der Familie das Licht der Welt zu erblicken hatte, selbst wenn ihre Baronien, Grafschaften oder Fürstentümer Tausende Lichtjahre entfernt waren. Arkoniden stammten ausschließlich von Arkon, glorifiziertes Synonym für Tiga Ranton, die drei Synchronwelten, die in ihrer Vollständigkeit erst durch Imperator Bostichs Initiative wiedererstanden waren.
    Die Tonta seines größten Triumphes hatte es werden sollen, als Bostich das Huhany'Tussan ausrief und sein Freund Aktakul den ungestillten Traum in die Realität umsetzte, seit die Blues Arkon III vernichtet hatten. Doch statt des Triumphs hatte es den bodenlosen Absturz gegeben. Die Erinnerung belastete noch immer, obwohl Jahrzehnte verstrichen waren: Stolz und Ergriffenheit, weil er Arkon zur alten Glorie zurückführte"und seinen Platz im Kristall der Geschichte sicherte, hatten abrupt dem Eindruck Platz gemacht, dass etwas nach seinen Gedanken griff. Die negative Superintelligenz SEELENQUELL machte ihn zur Hand, beeinflusste ihn, unterwarf ihn, zwang ihn in die Knie, beraubte ihn der Entscheidungsfreiheit.
    Es war der Beginn einer zum Glück nur kurzen Fremdherrschaft gewesen, die allem widersprach und sogar verhöhnte, was sich Bostich als Imperator zum Ziel gesetzt hatte.
    Schließlich war das ausschlaggebende Ereignis, endlich zu handeln und

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