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2246 - Kavuron der Spieler

Titel: 2246 - Kavuron der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Art der beiden seit Jahrtausenden befreundeten Zeilaktivatorträger entsprach, machten sie keine große Zeremonie daraus. Ein kurzes Händeschütteln und ein paar Worte für den flotteninternen, an Bord aller Schiffe empfangenen Trivid-Sender mussten genügen. „Der Verteidigungsminister der Liga übergibt an den Außenminister", sagte Bully. „Diplomatie statt Krieg. Wir wollen hoffen, dass auch unsere arkonidischen, äh, Freunde dieses Zeichen verstehen und würdigen."
    „Unter uns", meinteTiff schmunzelnd, nachdem die Kameras abgeschaltet worden waren, „ich hege meine Zweifel daran."
    „Da sind wir schon zwei. Wie auch immer, du wirst das Kind schon schaukeln." Bully klopfte ihm auf die Schulter. „Außerdem steht dir praktisch mein gesamter Stab zur Verfügung. Humphrey Parrot, Sackx Prakma, Kirk Albado ... und nicht zuletzt Ordonnanz-Leutnant Maria Sarasi, deren Fähigkeiten du gewiss zu schätzen lernen wirst."
    „Gewiss. - Keine Sorge, Alter, ich werde gut auf PRAETORIA und den Archipel Hayok Acht geben.
    Und selbstverständlich stets ein waches Auge auf den Sternenozean von Jamondi haben. Irgendwann müssen Perry, Atlan und Lotho Keraete ja wieder auftauchen."
    „Für etwaige Fragen stehe ich natürlich bis zu unserem Abflug jederzeit zur Verfügung."
    „Klar, Bully. Ich komme gern darauf zurück, falls es nötig sein sollte. Aber jetzt konzentriere dich erst einmal voll und ganz auf deine neue Aufgabe als Expeditionsleiter."
    „Das werde ich."
    Während Julian Tifflor sich in der Kernzelle von PRAETORIA einrichtete, siedelten Bull und Fran Imith in die RICHARD BURTON über. „Du wirkst ein wenig grüblerisch", stellte Fran fest, nachdem sie ihre neue Kabine bezogen hatten. „Wehmut? Na komm, ich kenne dich doch. Das hässliche Monster hat dir viel bedeutet, nicht wahr?"
    Bully hob die Schultern. „Ja, schon, aber ... Ich meine, es wäre nicht das erste Raumfahrzeug, das ich jemand anderem überlasse. Außerdem ist PRAETORIA bei Tiff in besten Händen, ebenso wie die Macht über den Sektor Hayok. Ach, ich weiß auch nicht."
    Er zog sie an sich und küsste sie. „Eigentlich sollte ich mich darüber freuen", sagte er dann leise, „dass diesmal wir auf große Fahrt gehen, während ein anderer die Stellung halten muss. Trotzdem, irgendwie habe ich ein mulmiges Gefühl."
    Er gab sich einen Ruck. „Na ja, zuerst müssen wir sowieso unsere Kähne flottmachen. Wir liegen ganz gut in der Zeit, doch es bleibt noch genug zu tun. Und zwar mit Volldampf, wenn wir den Starttermin halten wollen. Lass uns die Ärmel hochkrempeln!"
    Bully grinste breit. Schon war er wieder ganz der zupackende, energiegeladene Tatmensch, der voller Optimismus in die Zukunft blickte.
    Das lag aber, wusste Fran, nicht am Zellaktivator, sondern am Charakter.
    Auch Gucky und Icho Tolot wechselten in die RICHARD BURTON. Sie wollten sich gleichfalls so früh wie möglich mit den Umbauten vertraut machen, die an dem ENTDECKER vorgenommen wurden.
    Tags darauf trafen zwei weitere Mitreisende ein. Ihnen war gemeinsam, dass; sie beide gewissermaßen in Kisten steckten: Malcolm S. Daellian sollte die Expedition als Chefwissenschaftler begleiten. Von seinem seltsamen „Sarg" aus überwachte er den Transport eines Spezialcontainers ganz besonderer Art. In dieser lückenlos von der Außenwelt abgeschotteten Gefängniszelle war die des Mordes angeklagte Bre Tsinga inhaftiert.
    Daellian hatte gerade seinen Antrittsbesuch bei Reginald Bull absolviert, als dieser einen Anruf von Julian Tifflor erhielt. „Ich bedaure, dich schon viel früher wieder belästigen zu müssen, als mir lieb ist."
    „Andererseits schmeichelt's dem Ego, wenn man gebraucht wird", erwiderte Bully gut gelaunt. „Schieß los - was liegt an?"
    „Das Kristallimperium", sagte Tifflor. „Die Arkoniden stellen uns ein Ultimatum."
    Ascari da Vivo war sonnenklar, warum der alte und der neue terranische Oberkommandierende sie ausgerechnet an Bord der RICHARD BURTON empfingen: einerseits, um zu demonstrieren, dass sie nichts zu verbergen hatten; andererseits, um mit der schieren Größe des neu konfigurierten Raumriesen Eindruck zu schinden, in dem die BURTON und die zehn anderen ENTDECKER umgebaut wurden.
    Beides war barer Unsinn und verfehlte die beabsichtigte Wirkung. Stattdessen fühlte sich Ascari von der Durchsichtigkeit dieses psychologischen Manövers nachgerade persönlich beleidigt.
    Gleichwohl hatte sie nicht dagegen protestiert. Wer wegen Kleinigkeiten stritt,

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