2247 - Attentat auf Hayok
blieb ich stehen. „Und ich dachte schon, du wolltest wieder gehen", vernahm ich eine piepsige Stimme hinter mir. Gucky. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er die Zentrale betreten hatte. Wahrscheinlich war er in meine Nähe teleportiert, um das Schlimmste zu verhindern, falls ich die Beherrschung verlieren sollte.
Ich drehte mich um und sah den Mausbiber an. Auf einer glatten Oberfläche sah ich ein undeutliches Spiegelbild meines Gesichts.
Es hatte einen harten, kantigen Ausdruck angenommen. In diesem Moment fiel mir zum ersten Mal auf, dass ich meinem Vater ähnelte. Das war mir zuvor gar nicht bewusst gewesen. „Nein", sagte ich langsam und blickte wieder zu Ascari hinüber, zu meiner Mutter, die meine erste Liebe hatte umbringen lassen, die mich gefoltert hatte. Die mich hatte töten wollen.
Noch eins wurde mir in diesem Augenblick bewusst: Mit Thereme hatte ich so weit abgeschlossen, wie es nur möglich war. Ich wollte keine Rache mehr.
Aber bei Ascari war ich mir da nicht so sicher. Sie hatte bestimmt nicht vergessen, was ich ihrem Gesicht angetan hatte. Dass ich sie ihrer Schönheit beraubt hatte, wenn auch nur vorübergehend.
Dass ich ihre Pläne durchkreuzt und ihr Schmerz zugefügt hatte.
Ich würde auf der Hut sein müssen.
Ich konnte nur hoffen, dass ich aus' meinen Fehlern der Vergangenheit gelernt hatte. Ich, der Bastard, der Außenseiter. Immerhin hatte ich die Akademie absolviert. Ich war jung und impulsiv, und das war gut so.
Aber ich war kein Trottel. Und das würde ich allen beweisen.
Auch mir. „Nein, ich bleibe", sagte ich. „Das verspricht eine interessante Reise zu werden. Die möchte ich um nichts im Kosmos verpassen."
ENDE
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