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2247 - Attentat auf Hayok

Titel: 2247 - Attentat auf Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meinen Vater.
    Das würde ich Ascari da Vivo niemals verzeihen.
    Niemals verzeihen können.
    Bull winkte mich zu sich heran, auf das Zentralpodest. Ich hatte den Eindruck, dass die meisten Besatzungsmitglieder mir verstohlene Blicke zuwarfen. Wussten sie, wer ich war? Raunten sie sich zu: Das ist Kantiran, der Sternenbastard, Perry Rhodans und Ascari da Vivos Sohn ...?
    Unsinn, sagte ich mir. Perry hatte meine Existenz nicht an die große Glocke gehängt. Ich bezweifelte, dass mehr als eine Hand voll Besatzungsmitglieder die tatsächlichen Hintergründe kannten, und die würden mich nicht anstarren wie einen in Flammen stehenden Zyklopenkörper.
    Reginald blickte kurz zu mir auf. „Es freut mich, dass du uns begleitest", sagte er. „Du bist gerade noch rechtzeitig gekommen. Der Start steht unmittelbar bevor. Und ..." Er lächelte. „Du hast die richtige Entscheidung getroffen."
    Dann widmete er sich wieder seinen Aufgaben, schaute zu einem Holo, das einen neutralen, unmarkierten Gleiter zeigte, der sich der RICHARD BURTON näherte. „Der Beobachter des Kristallimperiums", sagte Kommandant Pragesh, „der von der Mascantin avisiert wurde.
    Aber in der Kanzel befinden sich drei Personen, und ausgemacht war nur eine!"
    Bull winkte ab. „Eine oder drei Personen, das macht doch keinen Unterschied aus."
    „Vereinbarungen sind dazu da, eingehalten zu werden."
    „Einschleusen", überging Bull den Einwand. „Fortsetzung des Countdowns. Start fn drei Minuten."
    Ich betrachtete ein anderes Holo, das die RICHARD BURTON zeigte. Das Schiff war kaum wieder zu erkennen -eine Kugel in einem „Würfelchassis", die unglaublich schwerfällig wirkte. Das Gebilde mutete kaum flugfähig an, von Landungen ganz zu schweigen.
    Was hatten die Terraner sich da nur ausgeheckt? „Start!" Kommandant Ranjif Prageshs Stimme klang ganz gelassen, doch mit einem Mal herrschte Totenstille in der Zentrale.
    Auf den Holos konnte ich verfolgen, wie der ENTDECKER scheinbar unendlich langsam Fahrt aufnahm - mit geradezu lächerlichen Beschleunigungswerten von 100 Kilometern pro Sekundenquadrat. Natürlich verhinderte das Chassis höhere Werte. Einige Mitglieder der Zentralebesatzung warfen immer wieder bange Blicke zu den Holos, als befürchteten sie, die abenteuerliche Konstruktion könne jeden Augenblick auseinander brechen.
    Die Sekunden zogen sich quälend langsam dahin. 1500 von ihnen vergingen, also 25 Minuten, dann hatte die RI-CHARD BURTON 50 Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht, und schlagartig veränderten sich die Außendarstellungen auf den Holos. Das pechschwarze Weltall wurde durch dunkelrote, wabernde Schlieren ersetzt.
    Der „Wechsel" in den Linearraum war erfolgt.
    Immerhin - bislang war alles glatt verlaufen. Die Techniker und Konstrukteure hatten gute Arbeit geleistet. Das Schiff war tatsächlich unterwegs nach Magellan.
    Eine Tür zur Zentrale öffnete sich geräuschlos, und drei Personen betraten den Raum. Schlagartig wurde es wieder still.
    Dann hörte ich, wie Reginald explosiv den Atem ausstieß. Sein Gesicht lief dunkelrot an, wie bei einem Schuljungen, der bei einer Lüge erwischt worden war.
    Genau wie ihm war mir sofort klar, dass es sich bei diesen Personen um die avisierten Beobachter der Arkoniden handelte.
    Genau wie er war ich schlicht und einfach fassungslos.
    Ich kannte alle drei von ihnen, wenn auch nicht persönlich. Zumindest hatte ich von ihnen gehört und schon des Öfteren Bilder von ihnen gesehen.
    Der erste Neuankömmling war Trerok, der bekannte zalitische Wissenschaftler, der Ascari da Vivo schon nach Tradom begleitet hatte.
    Der zweite war ein Reptiloide, ein an einen aufrecht gehenden Tyrannosaurus erinnerndes Wesen, rund zwei Meter groß, breit und gedrungen, mit einer braunschwarzen Hornschicht als Oberhaut und einem kräftigen Schwanz, der als drittes Bein und Balance-Gegengewicht diente.
    Ein Dron.
    Ein Dron namens Qertan.
    Ascari da Vivos Leibwächter.
    Und die dritte Person war Ascari da Vivo selbst... meine Mutter.
    Theremes Mörderin.
    Schlagartig wurde mir klar, dass mein Plan, wirklich alles hinter mir zu lassen, damit so gründlich gescheitert war wie nur möglich.
    Ich spürte, wie vor Zorn eine Ader an meiner Stirn anschwoll.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, öffnete jedoch den Mund, um etwas zu sagen. Irgendetwas.
    Dann zwang ich mich zur Besonnenheit.
    Ich schloss den Mund wieder und ertrug den spöttischen Blick, mit dem Ascari zuerst Bull und dann mich musterte.
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