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2247 - Attentat auf Hayok

Titel: 2247 - Attentat auf Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Thereme vor mir. Kalt in meinem Herzen, kalt in ihrem Grab.
    Wenn Sca auch tot war ...
    Ein widerwärtiger Gedanke. Wenn sie bei dem Anschlag ums Leben gekommen wäre, wären alle meine Probleme beseitigt. Nein. Nicht so. Du wirst deine Schwierigkeiten auch so ausräumen, ehrlich und anständig, wie es sich gehört.
    Du bist Rhodans Sohn, und vielleicht locken dich schon deshalb die Sterne und nicht das Häuschen im Grünen.
    Du hast Scazada nur benutzt. Du kannst die Gefühle nicht erwidern, die sie dir entgegenbringt, und das tut dir auch Leid. Andererseits hast du sie aber auch gebraucht, um zu heilen, um von deiner toten Liebe loszukommen.
    Du weißt zwar nicht genau, was du willst, aber du weißt, dass du das nicht willst ... das Häuschen im Grünen, die Villa, die zum Spottpreis zu haben ist...
    Aber ich hatte keinen Einfluss auf das, was in der Agati Road geschehen war. Wenn es mir möglich war, würde ich wie ein Berserker in die brennende Bar stürmen, sie unter Einsatz meines Lebens dort herausholen, sogar bei dem Versuch sterben. Das war ich ihr schuldig.
    Aber wenn sie dort lag, mit zerfetztem Körper, gebrochenen Gliedern, verbrannter Haut, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt...
    Bei Thereme hatte ich lange nicht gewusst, ob ich ihren Tod überleben würde. Bei Sca wusste ich es.
    Stechender Brandgeruch stieg mir in die Nase.
    Ich bog in die Agati Road. Mal war längst hinter mir zurückgeblieben. Er war Tierheiler, kein Eliteakademie-Absolvent oder Langstreckenläufer.
    Ich bog in die Agati Road und tauchte ins Chaos.
    Posten einer Straßensperre versuchten mich aufzuhalten. Ich stieß sie zur Seite, ignorierte ihre Schreie, lief einfach weiter.
    Sah die ersten Leichen. Zwei Männer, Gesicht und Körper von Splittern durchsetzt. Die Haut nur noch eine blutige Masse. Einem hatte die Explosion ein Bein abgerissen. Überall Blut. Es bildete kleine Pfützen auf der Straße, klebte an den Wänden, klumpte auf Verletzten. War es ihr eigenes Blut oder das anderer Opfer? Ein eigentümlicher Geruch ging von dem vielen Blut aus, metallisch süß überdeckte er alles andere und erzeugte Übelkeit in mir.
    Hilfskräfte, die Verletzte zu bergen versuchten, mit bloßen Händen gewaltige Steinbrocken beiseite schoben.
    Schreie, Stöhnen, Wimmern.
    Weitere Tote. Auf einem großen Bruchstück einer Scheibe lag ein abgetrennter Finger. Anklagend schien er genau auf mich zu deuten.
    Fünf Meter weiter die dazugehörende Hand. Ebenfalls abgetrennt. Der Daumen und drei Finger zur Faust geballt, der Ringfinger fehlte. Seltsamerweise der Ringfinger, nicht etwa der kleine. Wie konnte das sein?
    Ein Sanitäter brüllte mir irgendetwas ins Gesicht. Ich verstand ihn nicht. Er sprach Interkosmo, aber genauso gut hätte er zirpen können wie ein Blue.
    Ich sah einen Maahk. Einen Maahk! Der Schutzanzug aufgerissen, die blassgraue, fast farblose Schuppenhaut geplatzt. Aus einer Wunde im Bauchbereich quoll ein giftgrünes, schwammartiges Etwas, aus dem eine Unzahl kleiner Schläuche sprossen, die in elastischen, von grauweißem Gewebe umhüllten Blasen endeten. Als hätten sie noch gar nicht mitbekommen, dass der Körper tot war, dehnten sie sich wie kleine Blasebälge aus und zogen sich wieder zusammen.
    Wegen der Hyperimpedanz hier gestrandet, dachte ich. In Andromeda wird nie jemand erfahren, dass er hier gestorben ist.
    Und wie er gestorben ist.
    Dann sah ich sie.
    Sie stand nicht kreischend, von Flammen umzüngelt, in der brennenden Bar.
    Sie lag nicht mit zerfetztem Körper, gebrochenen Gliedern, verbrannter Haut, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, auf der Straße.
    Sie saß auf einem Mauervorsprung, bis auf eine Schramme an der Stirn unverletzt. Die Augen weit aufgerissen, aber noch leerer als am heutigen Morgen, als sie die Wohnung verließ.
    Erst als sie mich sah, sprangen wieder Funken in ihnen hoch, kleine, nicht besonders helle, aber immerhin.
    Ich ergriff sie an den Oberarmen, zog sie hoch, führte sie fort von diesem Chaos, diesem Schrecken, in dem winzige Details eine so große Macht hatten, dass sie das Gesamtbild zurückdrängten. Was nur gut war, denn sonst wäre ich vor Grauen vielleicht in eine Starre gefallen, aus der man mich nicht mehr hätte herausholen können. „Es ist nicht der richtige Zeitpunkt", sagte ich, „aber ich habe keine andere Wahl..." Mal und ich hatten den Schnitt an ihrer Stirn versorgt, und mein Freund packte gerade unsere Sachen zusammen. Er wusste, was sich gehörte, ließ sich viel

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