2247 - Attentat auf Hayok
Zeit damit.
Sca kannte mich gut genug, um die Zeichen richtig zu deuten. Sie wusste genau, was ich ihr zu sagen hatte.
Sie nickte knapp. „Heraus damit! Mach es uns nicht unnötig schwer. Du hältst mich zwar in den Armen, aber du bist so weit weg, nicht bei mir. Deine Augen sehen durch mich hindurch.
Was siehst du?"
„Dich, Sca." Ich schluckte, suchte nach Worten. „Ich wollte dir nie wehtun, das weißt du hoffentlich. Ich habe immer gehofft, hier mein Glück zu finden ... mit dir. Aber ich will nicht mit einer Lüge leben. Es wird keine gemeinsame Zukunft für uns geben."
„Nein." Sie sprach so leise, dass ich sie kaum verstehen konnte. „Ich liebe dich. Aber das reicht wahrscheinlich nicht, oder?"
Warum muss ich das tun? Sie ist ein Opfer in einem Spiel, das sie nicht einmal versteht. Das ich auch noch nicht verstehe. Was soll ich ihr sagen? Die Wahrheit? Wird sie sie glauben oder mich für einen verdammten Lügner halten? „Ich kann dich nicht so lieben, wie du mich liebst. Es nagt an mir. Ich habe versagt. Du hast einen Besseren verdient als mich."
Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Das meinst du doch nicht im Ernst? Ich will nur dich, so, wie du bist!"
„Es hat keinen Sinn!"Ich machte mich aus unserer Umarmung frei, sah ihr ins tränenüberströmte Gesicht. „Versteh mich doch! Ich muss gehen. Und ich werde nicht zurückkommen. Hayok ist ein winziger Punkt im Universum, winzig und unscheinbar. Ich werde diesen Punkt hinter mir lassen und meinem Schicksal folgen. Es hat nie einen anderen Weg für mich gegeben. Ich habe mir selbst etwas vorgemacht und dir auch. Ich kann nur hoffen, dass du mir verzeihst."
Sie hatte aufgehört zu weinen. „Du belügst mich noch immer", sagte sie. „Wir werden keine Kinder haben, und wir werden kein Haus bauen. Wir werden einander nicht mehr wiedersehen und ..."
„Warum, Kant?"
„Das ist der Tag des Abschieds", sagte ich. Weil mir nichts anderes einfiel. Weil ich ihr nicht sagen wollte, nicht sagen konnte, dass Mal und ich uns an Bord eines Shuttles begeben würden, der uns zu PRAETORIA hochbringen würde. Dass wir mit dem ENTDECKER-Raumer RICHARD BURTON in die Große Magellansche Wolke fliegen würden, um einem gewissen Gon-Orbhon in den Arsch zu treten.
Dass ich ihr von Anfang an verschwiegen hatte, dass ich nicht nur Kant war. Sondern Kantiran. Sternenbastard und Perry Rhodans Sohn. Kantiran da Vivo-Rhodan.
Jeden Tag trennten sich Menschen, die nicht zueinander passten. Für jeden einzelnen von ihnen war es eine Katastrophe.
Aber eine zeitlich befristete. Die meisten kamen darüber hinweg, fanden später ein neues Glück, vielleicht das wahre.
Wenn jemand ihr wahres Glück finden würde, dann Scazada.
Bei mir war ich da noch nicht so sicher.
Ich küsste sie. Sie ließ es widerstandsund teilnahmslos über sich ergehen.
Und sie sah uns nicht nach, als Mal und ich unser Quartier verließen.
Zum endgültig letzten Mal.
Die Stimme Hayoks Arkonidischer Nachrichtenservice für Hayok Sonderausgabe Etymba. Das Büro des Tatos weist nachdrücklich jegliche Beschuldigungen nichtarkonidischer Bürger des Kristallimperiums zurück, Arkoniden oder gar der arkonidische Geheimdienst könnten für Anschläge auf Einrichtungen nichtarkonidischer Bürger des Kristallimperiums verantwortlich zeichnen. Sollten solche Übergriffe tatsächlich stattfinden, sind sie auf jeden Fall geistig verwirrten Einzeltätern zuzuschreiben. Das Büro des Tatos versichert den nichtarkonidischen Bürgern des Kristallimperiums, dass es alles in seiner Macht Stehende unternehmen wird, um solche Übergriffe zu verhindern und den Schutz der nichtarkonidischen Bürger des Kristallimperiums zu gewährleisten.
Insbesondere wendet sich das Büro des Tatos gegen die Behauptung, der verstorbene Abbadhir Reeh sei mehrfach „in der Gegenwart eines Arkoniden gesehen wurde, bei dem es sich vermutlich um einen Celista handelt". Es grenzt an Beleidigung, dem arkonidischen Geheimdienst solch ein plumpes Vorgehen vorzuwerfen.
Viel eingänglicher erscheint die Vermutung, es handele sich bei der betreffenden Person um einen agent provocateur, der unschuldige arkonidische Bürger dazu verleitet, Gräueltaten zu begehen, um Unfrieden unter den nichtarkonidischen Bürgern des Kristallimperiums zu stiften.
Wie schlecht die Vorwürfe der nichtarkonidischen Bürger des Kristallimperiums sind, beweist schon allein die Behauptung, der verstorbene Abbadhir Reeh sei zum Zeitpunkt seines Todes fünfzehn
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