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2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewaffnet.
    Lyressea registrierte das mit einiger Verwunderung.
    Die Shoziden, klein und unglaublich kompakt gebaut, trugen weit fallende Kleidung, die sie noch massiger erscheinen ließ. Ihre schmalen Köpfe wurden von ungewöhnlich großen Helmen verdeckt, die sich bis weit in den Nacken zogen. Die Menge machte den Shoziden Platz, so gut es eben ging.
    Kybb waren auch da. Die Stachelhäuter hatten sich im Verlauf ihrer Entwicklung in ungezählte Seitenlinien aufgespalten. Lyressea glaubte schon lange nicht mehr, alle Kybb-Völker zu kennen. Einst schien Kyranghar ihnen allein gehört zu haben, denn selbst heute noch stießen Ordensangehörige hin und wieder auf Welten, auf denen Kybb ohne Kontakt zu den anderen Zivilisationen lebten. Ihre genetische Bandbreite umfasste ein beachtliches Spektrum.
    Lyressea sah Besch're, die sich, eingekeilt in die Menge, alles andere als wohl fühlten, aber dennoch wie gebannt ausharrten. Sogar einige Houwen hatten sich nach Parrakh verirrt. Die grazilen El'wen erschienen in dieser Umgebung ebenfalls völlig fehl am Platz.
    Ein zweiter, länger anhaltender Ton hallte über den See. „Es geht los!", sagte Jopahaim.
    Jäh riss Lyressea ihre Arme zur Seite. So abrupt hatte sich das Hologramm ver1 ändert, dass sie glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Mittendrin zu sein in einer solchen Szenerie war mitunter erschreckend real.
    Die Aufnahmeoptik war jetzt sehr nahe am Dom, in einem Bereich, der den führenden Ordensmitgliedern vorbehalten blieb. Von hier aus blickten Jaktuschs Statuen zu den bedeutenden Welten. Nicht so groß und imposant, wie sie auf anderen Planeten errichtet worden waren, aber mit einer Höhe von acht Metern dennoch beeindruckend.
    Jaktusch, hieß es, war der Begründer des Ordens, der erste Schutzherr von Jamondi. Es hieß zudem, er sei unsterblich gewesen, ein Wanderer und Entdecker. Dennoch lebte er nicht mehr. Die Umstände seines Todes verloren sich im Dunkel der Geschichte, nur wenige Monate nach der Lossagung des Ordens von den Kosmokraten. Mit ihm war die Besatzung seines Schutzherren-Porters gestorben. Es hatte keine Überlebenden gegeben und mithin keine Augenzeugenberichte, was geschehen war. Ein Unfall, ein Angriff überlegener Gegner? Nach fast 30.000 Jahren fragte niemand mehr danach.
    Ebenso wenig existierten Aufzeichnungen, die Jaktusch zeigten. Deshalb beschränkten sich seine Standbilder auf die Darstellung als einsamer und gesichtsloser, mitunter sogar körperloser Wanderer. Als solcher lebte er in der Vorstellung aller. Jedes Volk konnte sich mit ihm identifizieren. Jaktusch war einer von ihnen.
    Ohne sein Erbe, den Orden der Schutzherren von Jamondi, wäre STROWWANS Angriff auf ES anders ausgegangen. Zwar vermochte das niemand mit Bestimmtheit zu sagen, doch die Überlebenden des über tausend Jahre währenden Krieges hatten die Statuen als probates Mittel entdeckt, ihrer Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Jaktusch schaute demzufolge auf immer neue Welten.
    Die bewaffneten Shoziden waren bis zum Dom vorgedrungen. Wie auf einen unsichtbaren Befehl hin wich die Menge vor ihnen zur Seite.
    Jopahaim wirkte grotesk deplatziert, als er auf die wenig mehr als halb so großen Wesen einredete. Die Wiedergabe ließ nicht verstehen, was er sagte, aber die Bewaffneten drängten ihn mit Nachdruck zur Seite. Sie ignorierten den Schutzherrn. Das war ein Vorgang, der Lyressea die Szene äußerst angespannt verfolgen ließ.
    Sie stutzte, blinzelte, schaute noch einmal hin. Jopahaim existierte zweimal. Der eine blickte den Shoziden nach, während der andere soeben hinter einer Statue hervortrat, die mit ausgebreiteten Armen dem nahen Nocturnenstock zugewandt war.
    Lyressea rieb sich die Augen. Vielleicht konnte sie nur die Physiognomie der Grigha nicht auseinander halten. Das Holo ließ nicht erkennen, welches der wirkliche Schutzherr war.
    Prompt geschah das Ungeheuerliche. Einer der Shoziden hob seine klobige Waffe.
    Sekundenlang zielte er auf den Jopahaim bei der Statue - oder war dieses Wesen doch nur ein normales Mitglied seines Volks? Einen Schutzherrn zu bedrohen hätte einen unglaublichen Affront bedeutet -, dann ruckte die Projektormündung hoch. Ein blassblauer, spiralig wirbelnder Energiestrahl schlug in die Statue ein. Irrlichternd floss ein Netz zuckender Entladungen auseinander, den Bruchteil eines Gedankens später zerbarst die Statue in einer lichtlosen Explosion. Nur ein meterhoher, ausgezackter Stumpf blieb stehen.
    Die anderen

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