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2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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System von eigenen Kontingenten gehalten. Derzeit stationiert sind 700 Würfelraumer der Kybb. Keine neuerliche Feindbewegung. Allerdings verglühen die Asteroiden im Atomfeuer, das von den abziehenden gegnerischen Kräften entfacht wurde. Meghar ist damit unbedeutend geworden, eine weitere Präsenz der Kybb nicht erforderlich.
    Lyressea überflog die Daten nur noch. Zu weit lagen die meisten schon in der Vergangenheit, um aktuell zu sein. Jeder dieser Datensätze bewies die blutige Spur, die Gon-Orbhons Invasionsflotte hinter sich herzog. In die Karten übertragen, zeigten sie zugleich den Umschließungsring, der drei Sternhaufen des Ordens über kurz oder lang abriegeln würde.
    Die Angreifer gingen dazu über, Nachschub und Nachrichtenwege abzuschneiden. Im Anschluss daran, zweifellos erst in einigen Monaten, vielleicht auch Jahren, würden sie mit mehreren Stoßkeilen in die Ballungen eindringen. Doch so weit durfte es nicht kommen. Die strategischen Gegenplanungen wurden getroffen.
    Teloc'Chuan - Entfernung 11.728 Lichtjahre ...
    Kein Kontakt. Status: vermutlich Totalausfall. Zwei Planeten, nur Schwerpunktsiedlungen der El'vven, ansonsten vollrobotische Fertigungsstraßen. Bevölkerung vierzehn Millionen.
    Flottenverlust noch unbekannt, aber wahrscheinlich extrem hoch.
    Diese Nachricht war erst elf Stunden alt. Zudem gab es noch eine zweite, die vor wenigen Minuten über Hyperrelais eingetroffen war. Sie besagte, dass lediglich fünftausend Lichtjahre vor Jamondi die erste große Raumschlacht entbrannt war. Mehr als 60.000 Raumschiffe prallten im Bereich des Ordhogan-Nebels aufeinander. Die Truppen des Imperiums Orbhon hatten sich an zwei neuralgischen Positionen festgesetzt.
    Jene Region war für ihre starken Hyperstürme berüchtigt, aber sie war auch der Schlüssel für das weitere Vordringen der Angreifer. Ohne perfekte Detailkenntnisse eines Umfelds von mindestens einhundert Lichtjahren wären den Invasoren die aktuellen Eroberungen nicht in dieser Schnelligkeit möglich gewesen. Widerwillig zollte Lyressea der Gegenseite Respekt. Und nicht nur sie.
    Der verzweifelte Versuch, die Angreifer daran zu hindern, sich im Ordhogan-Nebel festzusetzen, war gescheitert. Eine Flotte der Shoziden aus zweieinhalbtausend Ring- und Doppelringschiffen galt als verloren - ob in direkter Kampf handlung oder in der verzweifelten Absicht, im Überlichtflug in den Rücken der Invasoren zu gelangen, wusste niemand. Die rechnerische Chance, einen Überlichtflug mit größerer Geschwindigkeit zu überstehen, lag im Ordhogan-Gebiet bei bestenfalls eins zu zwei.
    Lyressea überflog die Aufstellung der potenziellen Verluste nur noch. 84 Bionische Kreuzer unter dem Oberbefehl der Motana Serenja. 18 Spindel-Schlachtschiffe der El'wen; vernichtet bei dem Versuch, sieben Bionische Kreuzer im Kampf gegen überlegene Feindeinheiten zu unterstützen.
    Ein 36er-Pulk Houwen-Disken. Drei Würfel-Kampfschiffe der Kybb. Bündelwalzen der Wasserstoff atmer ... Kugelraumer aus dem Dashkon-Sektor, dazu eine gemischte Flotte aus den fünf Ordens-Gebieten im Bereich des Galaktischen Zentrums ...
    Jede Zeile dieser Meldungen bedeutete tausendfaches Leid, nicht nur auf den Raumschiffen, sondern ebenso auf den Heimatwelten der Besatzung. „Abschalten!"Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen. Es würde lange dauern, bis der Gegner ins Herz des Ordens vorstieß - aber er würde kommen, daran konnte es keinen Zweifel geben. Und bis dahin ertrank Ammandul im Blut der Opfer.
    Vielleicht war der Vergeltungsschlag gegen Amringhar wirklich der einzig richtige Weg.
    Lyressea ballte die Hände zu Fäusten. „Hört das nie auf?", schrie sie der leeren Holoprojektion entgegen. „ES, warum hilfst du uns nicht? Homunk! Wir brauchen dich ...!"
    ES hatte sie nicht erhört. Auch Homunk blieb verschwunden. Aber vielleicht, redete Lyressea sich ein, war es falsch, an die Dankbarkeit einer höheren Wesenheit zu appellieren.
    Stark war immer nur der, der die eigenen Ziele nicht aus den Augen verlor ...
    ES braucht uns nicht mehr, folgerte die Mediale Schildwache nach endlosen Kriegsjahrzehnten verbittert. Die Schutzherren von Jamondi sind unwichtig geworden.
    Mittlerweile war der Punkt erreicht, an dem Ideale ihre Bedeutung verloren. Sie waren nichts mehr wert.
    Mehrmals hatte sie in vorderster Reihe gestanden und hautnah die Grausamkeit des Kriegs miterlebt. Doch stets war sie nach den Schlachten zurückgekehrt, nach Monaten der Entbehrung und des Grauens, als sei es ihr

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