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2260 - Im Arphonie-Sternhaufen

Titel: 2260 - Im Arphonie-Sternhaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genau sagen", klagte sie und blies die feisten Wangen auf. „Dazu war es viel zu schnell. Sieh dir das an!" Sie zeigte auf eine große weiße Truhe, in der ein fußballgroßes Loch klaffte. „Da ist es herausgekommen. Und dann - husch wie der Blitz - hinter den Erhitzerblock. Ich konnte nur sehen, dass es klein und grau war. Ja, und es hatte ein Fell."
    Rhodan betrachtete mit gerunzelter' Stirn das dunkle Loch, aus dem eisige Luft entwich. Die befrorenen Ränder waren unregelmäßig und vermittelten den Eindruck, dass das Loch von etwas in die Truhe gesprengt worden sei - und zwar von innen nach außen. „Das ist allerdings erstaunlich", meinte er. „Da ... da ... da ist es!", kreischte die Küchnerin. „Da, hinter der Sterilisiermaschine!"
    „Wo?" Rhodans Kopf flog herum. „Na, da! Da... war es, aber es ist schon wieder verschwunden. Hinter der Maschine. Ich habe es jetzt genau gesehen. Es ist wie ein Fellball, grau und etwa so groß."
    Sie zeigte mit den Händen. Demnach war das „Ungeheuer" etwa 30 Zentimeter groß. Wenn Rhodan den Übertreibungsfaktor der aufgeregten Küchnerin abzog, kam er auf zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter. „Du hast es wieder nicht gesehen, oder?", fragte Galada. Sie hatte schon wieder das Messer in der Hand. Rhodan fragte sich, was sie damit zu schneiden oder gar zu schlachten gedachte, wo doch angeblich alles in der Küche vollautomatisch funktionierte.
    Kleine Ungeheuer vielleicht? „Hast du es gesehen?"
    Rhodan schüttelte den Kopf. Er wusste nicht recht, was er von der Situation zu halten hatte. Einerseits hatte sie etwas Groteskes, fast Lustiges; andererseits hütete er sich davor, sie auf diese Weise abzutun. Er glaubte nicht an „Eindringlinge", denn woher sollten sie kommen? Die SCHWERT stand auf einem toten Himmelskörper. Ringsherum war nur Vakuum, und in der DISTANZSPUR waren die „Fellbälle" ganz bestimmt nicht zugewandert.
    Aber etwas, das Maschinen und Verkleidungen, ja sogar Wände zerfraß, war nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Seine jahrtausendelange Erfahrung sagte ihm, dass sich die seltsame „Invasion" durchaus schnell zu einer ernsthaften Gefahr entwickeln konnte.
    Wer konnte schon wissen, was als Nächstes auf dem Speisezettel der scheinbar unkontrollierbaren Phantome stand? Wenn es ihnen gelang, zum Beispiel in die Maschinenhallen einzudringen ...
    Er wartete noch fünf Minuten, wobei er zunehmend ungeduldig wurde. Dass die Zentrale sich nicht meldete, hätte ihn eigentlich beruhigen sollen - tat es aber nicht. Hier drinnen konnte vielleicht bald der Teufel los sein, aber draußen im Sternhaufen lauerten die Gegner. Niemand konnte sagen, wie viel tausend Schiffe er besaß. Aber die SCHWERT war geortet, gesehen und vielleicht sogar erkannt worden. Es musste einfach nach ihnen gesucht werden, und dieses namenlose Vielplanetensystem lag nur etwa fünf Lichtjahre von Ron-Alaga entfernt.
    Gerade wollte er sich zurückziehen, doch dann zahlte sich die Geduld aus.
    Zuerst hörte er ein schabendes, kratzendes Geräusch, so als ritzten scharfe Messer oder andere Werkzeuge an Metall. Galada fuhr herum und nahm Kampfstellung ein. Er selbst sah in die Richtung, aus der das Kratzen kam.
    Und dann schlugen messerscharfe Krallen auch schon die ersten Löcher in die Verkleidung der „Sterilisationsmaschine" ,eines drei Meter hohen und zwei Meter breiten weißen Blocks aus ihm unbekanntem Material. Wenn es wirklich Metall war, hatten sie ein ernsteres Problem, als er bisher gedacht hatte, denn im nächsten Augenblick erschienen weitere Krallen, danach Zähne -und dann explodierte dieser Teil der Maschine förmlich nach außen.
    Galada stieß einen Schrei aus und schleuderte ihr Messer, als das graue Etwas aus dem Loch in der Verkleidung herausbrach. Die Klinge verfehlte es nur um Zentimeter, aber es schien sicl\ erschrocken zu haben, denn ganz kurz blieb es stehen und entrollte sich.
    Schneller, als das Auge ihm folgen konnte, war es schon wieder verschwunden. Galada hatte nicht übertrieben: Es war wirklich schnell wie der Blitz, aber die eine Sekunde, in der es sich aufgerichtet und ihn und Galada angestarrt hatte, hatte Rhodan genügt, um Einzelheiten zu erkennen. „Hast du es gesehen?", schnappte die Küchnerin. „Hast du es jetzt gesehen, ja?"
    Rhodan nickte.
    Er hatte die riesigen Augen gesehen, die nicht minder großen Ohren, den Mund mit den gefährlich aussehenden Reißzähnen und die messerscharfen Krallen, die anscheinend Metall perforieren

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