2260 - Im Arphonie-Sternhaufen
287 Einheiten, und immer noch riss ihr Strom nicht ab. Sie materialisierten im Raum zwischen den Planeten der Biosphäre, also noch weit entfernt vom Versteck der SCHWERT. So, wie sie. sich formierten, machte es tatsächlich den Eindruck, als hätten ihre Besatzungen keine Ahnung, wohin sie sich nun zu wenden hatten. Ihr massiertes Auftauchen schien zu beweisen, dass sie wussten, dass sich der Bionische Kreuzer in diesem System verbarg - aber nicht genau, wo.
Atlan schüttelte den Kopf. „Das verstehe ich nicht."
„Was?", fragte Rorkhete mit halber Aufmerksamkeit. „Dass sie ..." Der Arkonide hob die Stimme. „Echophage, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Gegner nicht auf gut Glück die Nachbarsysteme von Ron-Alaga absuchen, sondern gezielt hier erschienen sind?"
*
Diesmal antwortete die Biotronik wieder akustisch und verkündete, dass die Wahrscheinlichkeit nahezu hundert Prozent betrage. „Das heißt, es ist so gut wie sicher", knurrte Atlan, immer noch über Rorkhete gebeugt. „Was mir nicht in den Kopf will, ist, dass sie erst jetzt auftauchen."
„Wieso?", fragte Rorkhete. „Weil eine Verfolgung durch den Hyper- oder Linearraum zwar nichts Ungewöhnliches ist, sondern durchaus möglich. Das trifft zweifellos auch für die Zylinderdisken zu. Aber dann hätten unsere Verfolger sofort hier erscheinen müssen."
„Dafür habe ich auch keine Erklärung", sagte Rorkhete.
Atlan klopfte ihm auf die Schulter und beobachtete weiter das Holo. Wo blieb Rhodan?
Immer noch zögerte er, Zephyda zu wecken, obwohl es ihr ausdrücklicher Wunsch gewesen war. Ihm war klar, dass er nicht darum herumkommen würde, denn von nun an konnte jederzeit ein Alarmstart erforderlich sein. Die Frage war, ob sie dazu schon wieder in der Lage war. „Echophage hat aufgehört zu zählen", stellte Rorkhete fest. „Offenbar kommt kein weiterer Nachschub mehr."
„Genau vierhundert", las Atlan aus dem Holo ab. „Vierhundert gegen einen. Das kann heiter werden."
„Es wird heiter werden", prophezeite Rorkhete düster. „Es sind übrigens ausschließlich Zylinderdisken, keine Traponder oder Würfelraumer."
Als ob das einen Unterschied macht!, dachte der Arkonide.
Die Zylinderdisken - und wer immer in ihnen saß - hatten sie wiedergefunden. Sie hatten ihre Spur irgendwie wieder aufgenommen. Zwar verstand er die lange Verzögerung immer noch nicht, aber ihm war klar, dass sie jede Sekunde ausschwärmen konnten, und dann war es wirklich nur eine Frage der Zeit, bis sie die SCHWERT gefunden hatten.
Plötzlich bemerkte er, dass Perry Rhodan und Lyressea neben ihm standen. Der Terraner überflog die Informationen im Holo. Atlan brauchte ihm nichts zu sagen. Es dauerte nur Sekunden, bis der Terraner sich über die Situation im Klaren war.
Er biss die Lippen zusammen. Für einen kurzen Augenblick nur schien er abzuwägen. Dann sagte er laut und hart: „Gib Vollalarm für die Motana, Echophage!"
Atlan hatte eine Entgegnung auf der Zunge, schwieg aber, als er einsah, dass sein Freund Recht hatte. Der Alarm würde Zephyda wecken. Perry war ihm nur zuvorgekommen. Sonst hätte er es tun müssen.
Er dachte an Ophada und drehte sich um. Sie und Naida standen immer noch in der Zentrale und warteten. Sicher hätte Ophada sich angeboten, nach oben zu gehen, doch sie konnte Zephyda eben nicht ersetzen - ganz davon abgesehen, dass Zephyda das auch gar nicht wollte.
Was Naida zu sagen hatte, musste jetzt warten. Atlan drehte sich wieder zu Rhodan um.
Sie sahen sich kurz an, und das reichte.
Beiden war klar, dass es diesmal nicht so „leicht" werden würde wie im Ron-Alaga-System. Dass sie entkommen konnten, hatten sie nur der übermenschlichen Leistung der Motana und dem Überraschungseffekt zu verdanken, den sie zweifellos auf ihrer Seite gehabt hatten.
Das war jetzt definitiv nicht mehr der Fall.
Die Minuten vergingen. Dann wurde eine Viertelstunde daraus, schließlich eine halbe. Rhodan, Atlan, Rorkhete und Lyressea warteten gebannt darauf, dass die Zylinderdisken ausschwärmten und flächendeckend das System abzusuchen begannen. Doch noch geschah nichts.
Die fremden Einheiten waren sich offenbar selbst noch nicht sicher über ihr weiteres Vorgehen.
Vielleicht genügte es ihnen aber vorerst auch nur, das System besetzt zu halten, abzusichern und darauf zu warten, dass die SCHWERT sich selbst verriet, indem sie die Flucht ergriff - was dann natürlich zur sofortigen Ortung führen würde. „Ich frage mich",
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