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2261 - Jenseits der Hoffnung

Titel: 2261 - Jenseits der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wiederzusehen. - Was muss ich außerdem wissen?"
    Rhodan berichtete, während sie im Antigravschacht eine Etage nach unten schwebten. „Der General ist nicht unser Gegner, aber er mauert", fügte er hinzu. „Und wahrscheinlich brauchen wir ihn."
    „Das macht es also schwer, sich seinem Einfluss zu entziehen", erkannte die Mediale Schildwache.
    Nachtruhe auch in diesem Bereich der Zentrale. Der Platz des Beistands war ebenso verlassen wie die Vierergruppe yor der Holokugel. Lediglich Galada war anwesend, die Küchnerin. „Ihr habt Hunger?", erkundigte sie sich.
    Lyressea stutzte, schien in sich hineinzuhorchen und schüttelte gleich darauf den Kopf. „Nein, noch nicht. Danke."
    Sie taxierte die Wiedergabe in der Holokugel. In schneller Folge landeten nacheinander drei Weiße Kreuzer zwischen der SCHWERT und den Hafengebäuden. Gleiter tauchten auf, nahmen Besatzungsmitglieder an Bord und flogen in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren.
    Danach lag das Landefeld so verlassen wie zuvor. Nur die Wolkendecke war mittlerweile aufgerissen.
    Auf dem regennassen Boden und den Schiffsrümpfen zauberte das Sternenlicht weiche Reflexe. „Nichts regt sich", sagte Rhodan. „Das geht so schon seit den Abendstunden. Nur Landungen, keine Starts."
    Er schwieg wieder, als er sah, dass Lyressea sich konzentrierte. Die Mediale Schildwache suchte auf mentalem Weg nach der Schutzherrin.
    Minuten vergingen, in denen Lyressea nur hin und wieder zusammenzuckte. Immer dann beschleunigte sich ihr Atem kurz.
    Als sie den Terraner schließlich anschaute, schien ihr Blick immer noch in unergründliche Ferne gerichtet zu sein. „Nichts", stellte sie fest. „Ich kann Carya Andaxis Anwesenheit nicht wahrnehmen - sie scheint zu weit entfernt zu sein. Vielleicht hält sie sich auf der anderen Seite des Planeten auf und in großer Tiefe."
    Rhodan ließ sich in den nächsten Sessel sinken. „Das kann nicht ewig so bleiben", sagte er. „Wir warten, solange wir das vertreten können."
    Rorkhete hatte schlecht geschlafen und noch schlechter geträumt. Als er gurgelnd aufschreckte, hatte er Mühe, sich zurechtzufinden. Halb aufgerichtet verharrte er minutenlang und starrte in die fahle Helligkeit der automatischen Beleuchtung; dann erst begriff er, dass er sich in seiner Kabine auf der SCHWERT befand. Seufzend ließ er sich noch einmal zurücksinken und schloss die Augen.
    Schwerfällig tappte er in die Nasszelle, und der massierende Wasserstrahl brachte allmählich seine Lebensgeister zurück.
    Eine Zeit lang betrachtete er sich in der Spiegelfläche; das tat er sonst nie. Mit beiden Händen streifte er über die dunkle, ledrige Haut. Die Ornamente auf seinen Unterarmen und ab dem Kopf ansatz brustabwärts waren in ihrer Ausdruckskraft gerade richtig. Nicht so üppig, wie er sie bei Traver gesehen hatte.
    Eigentlich, fand er, sind wir gar nicht so verschieden. Ihre Haut ist ein wenig dunkler.
    Mit beiden Händen massierte er den Stumpf der Schädeldecke. Sein Kopf fühlte sich an, als hätten sich während der Nacht Bohrwürmer eingegraben, um ihn mit ihrer Brut zu infizieren.
    Fetzen seines Traumes waren wieder da. Rorkhete sah sich zu den Hafengebäuden gehen und mit einem Gleiter in die angrenzende Stadt fliegen. Eine leere, verlassene Stadt. Unrat hatte sich in den Straßen angehäuft, und der Wind peitschte welkes Laub heran. Hie und da wirbelten dichte Staubschwaden in die Höhe. Die Einsamkeit sprang ihn an.
    Eine Verwünschung auf den Lippen, schüttelte Rorkhete die Beklemmung von sich ab. Er eilte aus der Nasszelle und suchte seine Kleidung zusammen.
    Erstmals fiel ihm auf, wie alt und schäbig die olivgrüne, weit geschnittene Hose schon wirkte. Auch die braune Weste mit den eingenähten Streben hatte einen Hauch von ... „Hinterwäldlertum", hätte Atlan wohl gesagt.
    Die Kleidung war alt. Er hatte es nur nie bemerkt oder nie bemerken wollen. Andererseits wusste er nicht einmal, wie alt er selbst war. Zephyda hatte ihm von Erzählungen berichtet, nach denen er, Rorkhete, mit der alten Zeit in Verbindung stand. Das waren aus der Not oder der Hoffnung Unbekannter geborene Geschichten. Er wusste nichts davon. So alt war er keinesfalls, dass er die Blutnacht von Barinx miterlebt hätte. Unmöglich.
    Verglichen mit ihm waren die Shoziden im Versammlungssaal äußerst vornehm gekleidet gewesen.
    Mit einem unwilligen Schnaufen versuchte Rorkhete, sich von diesen Überlegungen zu befreien. Er sagte sich, dass er seine Kleidung

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