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2261 - Jenseits der Hoffnung

Titel: 2261 - Jenseits der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überschwemmen.
    Ganz geheuer erschien Rorkhete diese Architektur nicht. Dennoch stellte er sein Trike vor dem Gebäude ab. Während er die Maschine sicherte, zog er unwillkürlich den Kopf tiefer zwischen die Schultern und spannte die Muskeln an. Der Schattenwurf der Gischtkrone bereitete ihm ein klein wenig Unbehagen. „Was ist das für ein Gefährt, das du da hast?"
    Rorkhete brauchte einige Augenblicke, um zu erkennen, dass ihn tatsächlich jemand angesprochen hatte. Zögernd wandte er sich um. „Ein Trike", sagte er. „Drei Prallfeldprojektoren und ein Pulsator-Aggregat und ..."
    Der ihn angesprochen hatte, war schon wieder weitergegangen. In einigen Metern Entfernung wandte er sich aber doch noch einmal um. „Ich habe so ein Fahrzeug noch nicht gesehen. Woher stammt es?"
    Wenn er Jamondi sagte, bestand die Gefahr, dass der andere ihn ebenso herablassend behandelte, wie Traver das getan hatte. Andererseits schien die Allgemeinheit nicht informiert zu sein, dass ein fremder Shozide auf Graugischt weilte, sonst wäre die Frage überflüssig gewesen.
    Bis Rorkhete sich endlich entschied, bei der Wahrheit zu bleiben, war der andere wieder weitergegangen. Ihm jetzt noch hinterherzurufen, machte wohl keinen guten Eindruck. Rorkhete registrierte lediglich, dass der Mann, wie auch die Raumschiffskommandanten, eine metallisch schimmernde Kombination trug, dazu kurzschäftige Stiefel und einen breiten Aggregatgürtel, jedoch ohne Waffe. Ebenso wenig trug er ein faltenreiches Cape.
    Ohne es bewusst zu wollen, streifte Rorkhete mit beiden Händen seine braune Weste glatt, aber das war ein hoffnungsloses Unterfangen. Auch seine olivgrüne, weit fallende Hose wirkte eher schäbig, verglichen mit der uniformartigen Kombination.
    Trotzig schaute Rorkhete sich um. Der Shozide war aus dem Hauptgebäude gekommen. Üppig verwucherte Pflanzen säumten den Weg. Rorkhete hatte ähnliche Gewächse nie zuvor gesehen, nicht einmal in den Wäldern von Pardahn. Irgendwie gewann er den Eindruck, als streckten sich die kaum fingerdicken Ranken ihm entgegen. Kugelförmige weiße Knospen blähten sich auf - und zuckten ebenso rasch zurück, als Rorkhete eine hektische Bewegung machte.
    Für einen Moment war er verwirrt, blieb sogar stehen und verfolgte, wie neue Ranken sich von der Seite heranschoben. Sie pendelten zurück, als er abrupt weiterging. „Sucht euch anderes Futter", brummte Rorkhete gereizt. Diese Welt gefiel ihm nicht. Dabei konnte er sich nicht erklären, was ihn abstieß.
    An einer Abzweigung des Wegs hinüber zu dem Versammlungsgebäude sah er Karoky mit blitzenden Schneidwerkzeugen die Pflanzen zurechtstutzen.
    Der Schatten eines landenden Weißen Kreuzers huschte über ihn hinweg, dann betrat er das Hafengebäude.
    Trotz der schon im frühen Nachmittag stehenden Sonne herrschte in dem Gebäude nur ein fahles Dämmerlicht. Rorkhete stand in einer schmucklosen Eingangshalle, von der aus düstere Korridore tiefer ins Gebäude führten. Die Halle öffnete sich nach oben auch in die zweite Etage, die durch eine halb transparente Galerie abgesichert war. Schemenhaft sah er einige Shoziden dahineilen.
    In Gedanken versunken, ging er weiter, bis ihn ein Schlag an der Schulter traf und zusammenzucken ließ. „Pass auf, wo du hintrampelst!"
    Er war zwei Shoziden in den Weg gelaufen. Ihrer Kleidung nach waren sie Raumschiffskommandanten, und offenbar hatten sie an der Besprechung teilgenommen. „Du bist doch der von Jamondi? Verwirrt dich unsere Zivilisation? Dann bleib besser auf dem kleinen Schiff."
    „Klein, aber schlagkräftig!", rutschte es ihm heraus. „Oh, Verzeihung." Das klang überaus zynisch. „Schlagkräftig.genug, um Kharzani anzugreifen."
    „Und klein genug, damit die Kybb das Schiff auch übersehen."
    Die beiden amüsierten sich auf seine Kosten, und das behagte Rorkhete nicht. Er ballte die Hände. „Geh dorthin zurück, von wo du gekommen bist! Das ist deiner Sicherheit zuträglicher."
    „Soll das ... eine Drohung sein?", brachte Rorkhete dumpf hervor. „Ein gut gemeinter Ratschlag, Freund", antwortete der andere. „Wir wollen nicht, dass der letzte Jamondi-Shozide ausgerechnet im Sternhaufen von Arphonie ums Leben kommt."
    „Ich habe nicht vor zu sterben", versicherte Rorkhete. „Macht euch um mich keine Sorgen."
    Täuschte er sich, oder waren die beiden Kommandanten Geschwister? Sie sahen sich jedenfalls sehr ähnlich. „Bislang hat noch kein Kybb gefragt, ob wir sterben wollen. Wie naiv bist du

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